Nun, dann schreibe ich, wie angedroht auch mal was zu den Büchern. Vielleicht hilft es ja dem Einen oder Anderen.
Absolute Pflichtlektüre:
"Die Obere Hälfte des Motorrads" von Bernt Spiegel (gibts auch im Paket mit der Fortsetzung "Motorradtraining alle Tage"). Sinnvollerweise liest man aber das Hauptbuch zuerst. Das dort gewonnene Wissen ist auch von Vorteil, wenn man danach andere Bücher zum Thema liest, weil die Alle irgendwie darauf aufbauen (aber nie so genau ins Detail gehen - wer "den Spiegel" dann schon kennt, wird vieles wiedererkennen und - .sogar besser verstehen! Ganz toll ist an diesem Werk, dass es nicht aufs Motorrad beschränkt ist - sondern sich auf Alles übertragen lässt, was der Mensche quasi als Werkzeug benutzen kann. Alles, was sich benutzen lässt bis hin zur virtuosen Handhabung. Auch, wer beispielsweise ein Instrument spielt, oder einfach nur Sport macht wird den Lernprozess viel besser verstehen!
Allerdings... das ist schwere Kost! Manche müssen sich da regelrecht durcharbeiten! Aber: durchhalten lohnt sich! Wer sich das nicht gleich am Anfang antun will, kann auch mal mit dem Fortsetzungsbuch anfangen. Da bekommt man schon ein bisschen die Marschrichtung mit.
"Keith Code - A Twist Of The Wrist 2 (Der richtige Dreh 2)"
Halte ich auch für sehr gut! Codes' Werke sind vor Allem im Englischsprachigen Raum absolute Standardwerke und so kommt es, dass auch ein großteil der anderen Lektüre auf ihm basiert und ihn immer wieder zitiert. Ich hebe den 2. Teil seines Bandes besonders hervor, weil es Derjenie ist, Der mehr auf die Handhabung der Maschine und den Fahrer eingeht (Überlebensreaktionen wie das Schließen des Gasgriffes z.B., die zum Sturz führen, sie erkennen und vermeiden). Der Erste Teil ist mehr was für Leute mit Rennambitionen - (Ideallinie, Kurvenwölbung usw...).
Das Buch ist leider recht schwer zu bekommen. Ich habe mein Exemplar auf Englisch gelesen - geht aber super, wenn man nicht gerade Englischlegasteniker ist.
Auch empfehlenswert, sind:
"Auf der Ideallinie" von Nick Lenatsch (Viele Bilder, leichter zu lesen, auch "mal so auf Klo"
Und
"Alles im Giff" von Lee Parks. (Wie bei Lenatsch viele Bilder und leicht zu lesen. Interessante Anmerkungen zu Einstellung, geistiger Haltung und Motivation des Fahrers) Die beiden Werke enthalten im Prinzip auch alles Wichtiges, aber ohne den tiefen Background wie z.B. im Spiegel oder auch bei Code. Die würde ich empfehlen, zur Auffrischung am Saisonstart, wenn man sich erst ein bisschen einlesen will oder wenn man so wie ich einfach gerne darüber liest. Parks hat auch ein Super Fahrwerkskapitel.
Dann gibt es noch "Der Kniff mit dem Knie" von (Hoffentlich irre ich mich nicht) Harry Niemann. Auch sehr gut. Das geht viel auf Fahrstile ein, wie sie sich entwickelt haben (Wie kam es, dass jetzt alle "Hanging Off" fahren?) über die Geschichte usw. Wenig mit den Anderen zu vergleichen. Hilft eher dem Verständnis auf die Sprünge und ist nett zu lesen.
Ganz interessant auch "Sicher ankommen" von David Hough. Enthält auch viel Fahrtechnik, vor Allem aber macht es Einen auf Gefahrensituationen aufmerksam und gibt Tipps, wie man sich garnicht erst manchen Gefahren aussetzt.
Sparen kann man sich meiner Meinung nach die Werke von einer großen deutschen Fachzeitschrift und Eines, dass irgendwie "Motorrad perfekt beherrschen" heisst - den Autor weiß ich gerade nicht.
Oh, und: fast hätte ich die technische Seite vergessen:
"Neue Fahrwerkstechnik im Detail" von Wilbers und Koch. Empfehlenswert, wenn die Materie interessiert. Danach muss man wenigstens hier nicht mehr fragen wie man bei der GS das Federbein über die Vorspannung "härter" stellt und kann über die meisten (Auto-)Prolls mit ihren superharten schwachsinnigen Sportfahrwerken (kann man das überhaupt noch so nennen?) lachen.
"Motorrad - Technik Konstruktion Fahrwerk". Auch Super. Fahrphysik pur. Ein Buch voller Kraftpfeile! Wer davor nicht zurückschreckt wird sein Maschinchen viel besser verstehen und... jetzt ist endlich klar, warum der Nachlauf so wichtig ist...