Zum Thema Erfahrungsbericht Schutzkleidung:

Mich hat's vor ein paar Wochen zwischen 100 und 120 bei nasser Fahrbahn abgeräumt. (Vollgas ist hängengebleiben weil ein unfähiger Mech den Vakuumschlauch zum Benzinhahn falsch geführt hat; dann habe ich falsch reagiert.)

Ich hatte eine Bullson Textiljacke an und eine Sanmaru Textilhose. Schuhe waren Cats.

Fahrbahn war nass.

Dummerweise hatte ich einen Knirps-Schraubenzieher in der Jackentasche. Da hat's dann die Jacke aufgerissen. Ansonsten heftig verschabt, aber noch weit davon entfernt, durchgescheuert zu sein.

Die Hose hatte ein paar Löcher. In der "Zivilhose" darunter hatte ich Schlüssel und eine Zutrittskarte zu unserem Betrieb; die ist in einem Plasitk-Clip mit drei Noppen an der Oberfläche. Die Noppen haben sich sauber durch Schutz- und Zivilhose durchgescheuert; auch der Schlüssel hat ein paar Kratzer. Das waren die einzigen Schäden unter der Schutzkleidung.

Ich selbst hatte einen schweinischen Bluterguss am linken Oberschenkel, einen verstauchten oder gebrochenen kleinen Zeh und eine Zerrung in der Schulter von dem einen Überroller (ich bin weitgehend geschlittert, nur am Schluss hat es mich auf den Bauch gedreht.)

Der Helm hatte keinen Kratzer; es scheint, dass ich instinktiv gut auf mein bestes Stück aufpasse.

Das Bike:

Sturzbügel zur Hälfte durchgeschliffen, vom Hauptständer ca 1 cm weg, Fussrate angekratzt, beide Blinker hin, Lenkerende angekratzt (harmlos), Einstellnippel vom Kupplungszug abgebrochen. Kugel am Kupplungshebel angekratzt, ebenso Tachogehäuse, Lampengehäuse und Spiegel (alles harmlos).

Erstaunlich für mich war, dass man sich bei freiem Sturzraum bei hundertzwanzig hinlegen kann und nachher Fahrer und Bike noch fahrtüchtig sind. Wie sagen die Flieger: "Wenn der Pilot nach der Landung den Ort des Geschehens aus eigener Kraft verlassen kann, war's eine gelungene Landung!"

Auch erstaunlich, was einem so durch den Kopf geht, wenn bei Autobahngeschwindigkeit das Vorderrad wegrutscht.