Die Problematik des "Kalt-wegheizens" eines Motors liegt in erster Linie an der Temperaturabhängigkeit der Viskosität des Öls - und da wiederum an der Empfindlichkeit der Gleitlager (Wälzlager haben damit kaum Probleme). Sieht man sich die maximale Scherspannung der Öle in Abhängigkeit der Temperatur an, sieht man, das diese bei z.B. 20°C doch noch um einiges niederer als bei z.B. 50°C ist. Das hat sich zwar mit Entwicklung der Mehrbereichsöle stark verbessert, kann aber nicht völlig eliminiert werden. D.h. das der Schmierfilm bei tiefen Temperaturen bereits bei geringeren Schergeschwindigkeiten (=Drehzahl) abreisst. Da die heutigen Motoren aber sehr hohe Schwergeschwindigkeiten erreichen ist das natürlich (trotz enormer Weiterentwicklung der Öle) relevant geblieben.
Nun wissen das auch die Motorenhersteller und haben daher Gleitflächen mit Notlaufeigenschaften entwickelt, die das möglichst kompensieren sollte. Auch im Öl befinden sich Bestandteile, die Notlaufeigenschaften aufweisen. Es gibt ausserdem spezielle Ölzusätze auf Nanopartikelbasis (sauteuer), die das doch signifikant verbessern können (nennt sich dann "Motorrenovator" oder so ähnlich....).
Bei der GS kann man davon ausgehen, das "kalte" Drehzahlen (Öl <40°C) bis ca. 6000rpm dem Motor nicht schaden - auch kurzzeitig(!) höhere nicht (Notlaufeigenschaft!). Wenn aber jemand seine GS gleich auf der Autobahn mit 10000rpm wegjagt, und das konstant, dann kann er davon ausgehen das die Gleitlager das nicht aushalten. Neuere Motoren lassen sowas auf Grund der elektronischen Steuerung gleich gar nicht mehr zu (- nehmen dem Fahrer das "Denken" ab - irgendwie traurig....).
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