In der Europäischen Union wurde die Einführung einer höheren Beimischung von Kraftstoffethanol zu mineralischen Kraftstoffen verpflichtend beschlossen. Damit werden u.a. öffentlich vorgetragene Interessen der Agrarwirtschaft befriedigt.[3] Da Superbenzin fortan teurer als E10 verkauft wird, beschert die Einführung der Mineralölindustrie zusätzliche Gewinne.[4] Die Verwendung von Kraftstoffethanol soll mindestens 35 % CO2 einsparen, was nicht belegt ist. Eine Modellrechnung, anhand derer diese von der Politik ohne Quellenangabe übernommene Einschätzung bestätigt werden könnte, ist nicht bekannt. Beträchtliche Mengen an externer Energie werden ohnehin für die Verteilung der beizumischenden Ethanolmengen benötigt.
Eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs ist damit nicht zu erreichen, da der Energiegehalt von Ethanol unter dem von teilweise höhermolekularen Alkan-Gemischen bei gleichem Volumen liegt. Aufgrund der geringeren Energiedichte von Ethanol steigt der Kraftstoffverbrauch gegenüber ethanolfreiem Kraftstoff um etwa drei Prozent und damit die CO2-Emissionen.[5] Da das CO2 im Bio-Ethanol jedoch vorher aus der Atmosphäre entnommen wurde, ist das emittierte Kohlendioxid klimaneutral.
Auto Bild berichtete am 17. Februar 2011, dass es bei einem Golf einen durchschnittlichen Mehrverbrauch von 0,6 l/100km gebe, was bei der Testfahrt einen Anstieg von 4,89 Prozent bedeute.[6] Damit dürfte es sich kaum lohnen, E10 zu tanken. Rein rechnerisch dürfte ein Auto mit einem Verbrauch von 6,3 l/100km nur 0,22 l/100km mehr verbrauchen, damit es nicht teurer wird. (Bei einer Preisdifferenz E5 zu E10 von 5 Cent und einem E10 Preis von 1,43€/l)
Formel für den maximalen Mehrverbrauch bei gleichen Kosten:
y=(x*d)/E (Mehrverbrauch = y, Verbrauch mit E5 = x [l/100km]; Preis von E10 = E [€/l]; Preisdifferenz von E5 zu E10 = d [€])
Das ARD-Magazin „Fakt“ berichtete am 6. Dezember 2010, Wissenschaftler haben als Folge der veränderten Beimischung hochgiftige Verbindungen wie Blausäure und Ozon in den Abgasen gefunden.[7]
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