Ich will mal einen Abschlussbericht dalassen:
Nach dem Entfernen von Luffi-Kasten und Vergaser haben wir den gesamten Motor inkl. Getriebe und allem drum und dran rausgeholt, war ein bisschen fummelig, aber es ging dann. Lediglich der Deckel auf den Nockenwellen musste runter, der stand im Weg. Dabei auf die Steuerkette und die Nockenwellen achten, dass man mit denen nicht irgendwo am Rahmen aneckt. Ölwanne blieb dran und Öl blieb drin. Das plätschert einem sonst bloß die ganze Einfahrt voll, wenn man das vorher schon abnimmt.
Motor auf einem Bierkasten abgestellt, ruckzuck alle Schrauben raus und nach und nach die Teile vom Zylinder genommen. Dabei darauf achten, dass keine Dichtungen oder Werkzeugteile in die offene Wanne fallen, sonst wird's scheiße. Auch sollte der offene Motor möglichst oft mit einem sauberen Tuch etc. abgedeckt werden.
Was am meisten Zeit verschlungen hat, war das Entfernen der alten Dichtungsreste. Das muss mit Sorgfalt gemacht werden, da sonst die neue Dichtung auch nicht (lange) dicht halten wird. Auch ist uns aufgefallen, dass sich an den Bolzen, die den Zylinder schließlich fixieren, eine Menge Dreck und Sand sammelt, da diese durch sowas wie Lüftungsschlitze zw. den Kühlrippen von außen erreichbar sind. Das sollte vorher bei erkaltetem Motor entweder weggekärchert oder mit einem Gartenschlauch ausgespült werden. Sonst fällt einem der Mist nur in den Motor.
Was folgt ist der Rückeinbau aller Teile, einfach im umgekehrter Reihenfolge. Am wichtigsten dabei ist, dass man die Muttern und Schrauben für den Zylinder und die Nockenwellenlager in der korrekten kreuzweisen Reihenfolge montiert, damit nichts verkantet oder schief fixiert wird. Erstaunlicherweise war das Einsetzen der Kolben in die Zylinder auch ohne Kolbenringzange ziemlich einfach und machte keine Probleme.
Schnell noch die Steuerkette und die Nockenwellen korrekt montieren und einstellen, damit sich dann keine bösen Überraschungen einstellen. An dieser Stelle kann man dann nochmal die Ventilspiele checken, damit man auch da wieder 6000 km lang seine Ruhe hat.
Ist der Motor wieder drin, sollte trotz aller Vorsicht das Öl gewechselt werden, um Schmutzpartikel aus dem System zu entfernen. Dabei sollte natürlich auch gleich die Dichtung der Ölwanne ersetzt werden.
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Langer Rede, kurzer Sinn:
Die Zylinderfußdichtung sowie alle anderen Dichtungen halten jetzt dicht, der Motor ist wieder schön trocken, auch nach mehr als 200 km Testfahrt(en).
Sooo schwer war's dann eigentlich nicht. Man braucht etwas Zeit (wir haben es zu dritt an einem Tag geschafft), das passende Werkzeug und ein paar helfende Hände zum Aus- und Einbau. SWM behauptet auch, er habe das schonmal allein ohne Hilfe mit einem Wagenheber gemacht. Kann ich mir nach dem Rumgefummel kaum vorstellen, aber mit etwas Geduld...
Eine Person mit etwas know-how ist ganz gut dabeizuhaben, damit bei Vergaser, Tank und Elektrik nichts falsch gemacht wird, was den Rückeinbau anbelangt.
Alle freigelegten Dichtungen ersetzen, niemals doppelt verwenden. Sind ja eh alle im Set bei Lo+is enthalten.
Vielen Dank nochmal für die Unterstützung.