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Alt 24.08.2020, 15:36:24   #92
lin
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Lächeln

moin Silent Blood


herzlich willkommen hier in der community - und auch hier im XXL-Thread zum "Drehzahl-Drücken". Nun hab ich die GS ziemlich genau 10 Jahre - und mit dem Getriebe macht sie jede Menge Spass. Das zweite Bike - das ich auch 10 Jahre habe ist die Suzuki VX 800 - ein Kardan-Motorrad mit 5 Gängen an dem man nur superschwer solch schöne Dinge machen kann wie bei der Sechsgang GS 500.

By the way: ein sehr sehr schoenes Beispiel für coole Möglichkeiten wäre noch die Yamaha TDM 850 bzw. 900 ( die dann ein Sechsgang-Getriebe hat und einen modellgepflegten Motor ). Dort lässt sich auch viel viel machen mit der Übersetzung.

Zitat:
Zitat von Silent Blood Beitrag anzeigen
Guten Tag Leute!

Ich habe mich extra für den gleich folgenden Text angemeldet - und das, obwohl ich nicht mal eine Suzuki GS-500, geschweige denn ein Motorrad (obwohl ich 2018 mit 35 Jahren endlich und nach über 100.000 km mit 50 ccm - Fahrzeugen meinen A - Schein gemacht habe ) habe.

Aaaaaber: Ich bin ebenso, wie "lin" offenbar, ein ausgeprägter Niedrigdrehzahl - Fatischist. Gibt gerade auf langen Autobahnreisen nichts Angenehmeres, wie ich finde. Bei meinem 1997 er BMW 523i E39 (2,5 R6, 170 PS, Ottomotor) mit 5 - Gang - Handschaltung habe ich jeden Gang um 16 % (3,15 auf 2,65) verlängert, er läuft trotzdem noch fast die Höchstgeschwindigkeit im höchsten Gang, okay, 5 km/h Verlust gab es rechnerisch (223 km/h statt 228 km/h, wen juckt´s?). Dafür fahre ich jetzt, wenn ich jegliche Register ziehe, mit einer Tankfüllung von 70 Litern auch mal fast 1300 Kilometer auf Langstrecke, wenn ich es mit durchgehend 90 km/h gut sein lasse. Hat sich voll gelohnt für mich. Drehzahl vorher bei 100 km/h: 2658 U/min. Drehzahl danach: 2236 U/min.

Meinen inzwischen verblichenen Kymco Nexxon 50 mit 4 - Gang - Halbautomatik habe ich ebenfalls verlängert, und zwar von 3,91 auf 3,07 (rund 22 %). Auch dieses Fahrzeug, obwohl außerordentlich leistungsschwach, hat die doch happige Verlängerung ziemlich gut verdaut, wie ich finde. Als Rekordverbrauch konnte ich auf Langstrecke einen Minimalwert von 1,2 Litern erreichen, bei strikt 45 km/h. Drehzahl vorher: 6500 U/min., Drehzahl nachher: 5104 U/min.

Da ich hobbymäßig Getriebedaten sammle, habe ich einen ziemlich großen Fundus vorliegen - und genau darum geht es mir jetzt. Denn Pkw - Getriebe haben, das ist mir schon immer aufgefallen, eine deutlich größere "Spreizung" (Relation vom kleinsten zum größten Gang). Die liegt irgendwo zwischen 4 und 5,5 (5 - Gang) und zwischen 4,5 und 6,5 (6 - Gang). Vergleicht man das mit Motorradgetrieben, so stellt man fest: Egal ob 4, 5 oder 6 Gänge, mehr als eine Spreizung von 3 findet man kaum - mein Nexxon war mit 3,4 schon eine rühmliche Ausnahme. Supersportler haben teilweise nur eine Spreizung von 2,0. Mal zum Vergleich: Oldtimer - Pkw mit 3 - Gang - Schaltung liegen meist schon bei 2,5 bis 3.

Was bedeutet das? Nun: Es bedeutet schlichtweg, dass dem Getriebe Sparpotential fehlt. Denn wer ein Getriebe mit einer solch geringen Spreizung verlängert, der verlängert den relativ nahe am größten Gang liegenden kleinsten Gang stärker, als das bei einem Getriebe mit größerer Spreizung der Fall wäre, was das Anfahrverhalten erschwert, dazu den Verschleiß der Kupplung erhöht. Gerade relativ übermotorisierte und leichtgewichtige Motorräder wären geradezu als Sparmobil prädestiniert. Trotzdem drehen selbst solch mächtige Maschinen wie eine Honda Pan European 1300 bei 100 km/h bereits deutlich über 3000 U/min., wo einem inklusive Fahrer 3x so schweren Mazda 2 G75 (mit 1,5 - Liter - Saugmotor) lediglich 1700 U/min. reichen.

Was ich mitteilen will: Man könnte Motorräder deutlich sparsamer machen, aber niemand macht es. Immerhin einen kleinen Anfang hat ebenfalls Honda mit der NC 700 / 750 gemacht. Die Gänge 1-5 blieben eng gestuft, wie üblich. Aber obenauf folgte ein großer Gangsprung und ein langer 6. Gang. Dementsprechend hat die Zeitschrift "MOTORRAD" mit diesem Fahrzeug (war die 700er) als Minimalverbrauchswert einmal schon fast rekordverdächtig niedrige 2,8 Liter auf 100 km ermittelt. Soviel brauchen 125 er üblicherweise.

Danke Silent Blood- danke für deine Beiträge u. deine Ideen und Gedanken. Ja - die Motorradentwickler sind m.E. hier eher notorisch am Sport u. der Agilität und "Wendigkeit" des Bikes interessiert. Die Autoindustrie hat m.E. hier sehr viel mehr Gewicht auf die (se) Themen gelegt.


By the way: ich bin - was den Automarkt angeht nicht sehr gut informiert -. wo man was machen kann u. wie die Möglichkeiten dort sind - z.B. auch Drehzahlarm zu fahren. ABer ich habe vor einigen Jahren mal einen Thread zum Thema auf Motor-Talk aufgemacht. Der ist mittlerweile weit über 100 mal beantwortet worden - und nachdem ich das einige Zeit aus den Augen verloren hab - hab ich gestern mal wieder reingeguckt.


https://www.motor-talk.de/forum/laen...9#post59838563


Und siehe da - heute meldest Du dich auf diesen Thread hier: Was für ein Zufall...


Du schreibst dass du viele Daten /& Einblicke in die Autowelt diesbezüglich hast. Also mich würde so etwas wie eine Übersicht interessieren - wo was geht. Welchen PKW man wie gut hier "Siebenmeilen-Stiefel" anziehen kann. Sehr sehr gerne natürlich Diesel und Turbodiesel - auch gern etwas großvolumige Motoren (denen solche Dinge ja bekanntermaßen ohnehin leichter fallen). Aufwändiger und herausfordernder wirds schon bei Mittelklassewagen u. s. w. etc.


Also - hast du ggf. hier noch Daten oder so Etwas!?

Freue mich von Dir wieder zu hoeren. VG

btw. hier übrigens der Thread auf der Seite Motor-Talk:

https://www.motor-talk.de/forum/laen...9#post59838563
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