Also, so eine GS ist kein Renngerät. Bedingt durch den Aufbau der Vergaser, indirekte Gasschieberbetätigung durch Unterdruckmembranen, gibt es zwangsläufig eine etwas verzögerte Gasannahme. Ist einfach so. Mit direkt über Züge betätigte Gasschieber, wäre es nicht so ausgeprägt, eine kleine Verzögerung gäbe es trotzdem. Im Ansaugtrakt und im Auspufftrakt schwingen die Gassäulen, die haben, wie alle Massen, eine gewisse Trägheit und das Bestreben den momentanen Zustand zu behalten. Soll einfacher ausgedrückt heißen, da muss sich erst etwas bewegen, das dauert etwas Zeit. Da die recht einfachen Vergaser der GS keine Beschleunigerpumpe haben, neigt das Gemisch bei plötzlichem Gasgeben auch kurzzeitig dazu abzumagern, das gibt auch nochmal etwas Verzug bei der Gasannahme. Alles zusammen bewirkt halt, dass doch schon etwas Zeit vergeht, bevor der Motor mehr Lesitung entfaltet, wenn man am Gasgriff dreht.
Etwas verzögerte Gasannahme haben alle Motoren, wie schon gesagt, die Gassäulen müssen sich erst einmal bewegen.
Der GS-Motor ist auch nicht gerade ein sehr elastischer Motor. Der hat nur zwei Zylinder mit relativ geringem Hubraum und ist kurzhubig ausgelegt, außerdem besitzt er eine relaitv geringe Schwungmasse. Wenn man zu niedertourig fährt, ruckelt es, dann schaltet man eben einen Gang herunter.
Vergaser abzustimmen ist eine Kunst. Es ist schlicht nicht möglich Vergaser für alle Betriebszustände optimal einzustellen. Das optimale Gemisch ist von so vielen Faktoren - Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchtigkeit usw. - abhängig, das kann man mit ungeregelten festen Düsen einfach nicht. Es bleibt immer ein Kompromiss zwischen stabilem Leerlauf, einigermaßen erträglichem Teillastbereich und möglichst effektiver Vollast. Strebt man auf einer Seite das Optimum an, verliert man auf der anderen Seite wieder.
Das war jetzt mal so allgemein etwas.
Nun zu deiner GS speziell:
Naja, wenn beide Zylinder laufen, ist schon mal nicht so viel verloren. Zur Not kann man auch mal einen Satz anderer Vergaser probieren.
Da ja niemand weiß, was der Vorbesitzer herumgeschraubt hat, wäre meine erste Maßnahme alles auf den Werkszustand zu bringen. Dann sollte der Motor zufriedenstellend laufen. Also auch mal die Gasschieber kontrollieren, ob das die richtigen sind, die Schieberfedern auch usw. Auch die Reihenfolge der Metall- und Plastikscheiben unter den Schieberfedern. Die haben alle einen Sinn.
Falschluft hast du ja ausgeschlossen. Schwimmerstand stimmt, die Düsen sind frei. Ich würde, habe ich ja schon geschrieben, den originalen Luftfilter von Suzuki probieren und dann weitersehen.
Das Abkleben des Luftfilters kann nur eine Tendenz anzeigen.
Wie sehen denn die Zündkerzen aus?
Fehlkauf oder nicht entscheidet auch etwas der Allgmeinzustand. Danach richtet sich auch der Preis.
Reifen dürfen als "neu" verkauft werden, solange sie unbenutzt, sachgemäß gelagert und nicht älter als 5 Jahre sind. Als fabrikneu, wenn sie noch keine 3 Jahre alt sind. Für mich wäre es also unbedenklich, wenn die Reifen nicht wesentlich älter als 5 Jahre wären. Ich kenne aber auch meine Fahrweise und weiß was ich mache.
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Man sollte es so oder so nicht übertreiben.
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