Ja, da hast du recht - die gehören zu den 2-taktern. Dennoch gehört beide (Vergaser und Drehschieber) zur Gemischaufbereitung, auch wenns nicht direkt im Vergaser verbaut ist. Verschlucken können sich die trotzdem gewaltig - vor allem die älteren Systeme. In den 80ern haben viele Firmen geglaubt damit den Spritverbrauch in den Griff zu bekommen - bei vielen war es eher ein Griff ins Klo - die Dinger hatten ein elendiges Ansprechverhalten. Sowas gabs von Suzuki auch - zum Glück nur im Test: eine MC250 für den Geländesport. Wurde damals von Heinz Kinigardner getestet - sein Urteil kann ich hier gar nicht (jugendfrei) widergeben. Brauchbare Systeme kamen aber dann später nach und nach auf den Markt - durchgesetzt haben sie sich aber nur bei kleinen Hubräumen (naja, stimmt auch nicht ganz: es gibt große Diesel-2-Taktmotoren im Lokomotivbau, sie sowas hatten).
**Edit zum Diesel: Das war eigendlich keine wirkliche Drehschiebersteuerung, sondern eher ein Mittelding zw. Schlitz- und fremdbetätigter Membran. Der einzige Zweck war hier die Spülverluste zu minimieren (diese Diesel sind ja Direkt-Einspritzer). Und als "durchgesetzt" kann man das bei einer "Serie" von 20Stk auch nicht gerade bezeichnen.**
Hätte wohl besser korrekt Vergaser mit Drehschiebersteuerung schreiben sollen.
Gleichdruckvergaser:
Ja, um das Verschlucken zu "minimieren" wurde der Gleichdruckvergaser entwickelt - so um 1980 herum fand er dann auch im großen Stil Einzug in die Serienmotorräder. Ich durfte Ende 1978 in Hamamatsu eine der ersten GS750 mit solchen Vergasern fahren (die kleinen 400/425er waren da schon umgestellt). Er minimiert das Verschlucken zwar, kann es aber nicht vollständig verhindern - liegt auch an der Trägheit der Gassäule und auch der mechan. Komponenten. Man kann Vergaser nur für einen rel. engen Arbeitsbereich abstimmen und muss großen Aufwand treiben (oder Kompromisse eingehen), damit sie auch ausserhalb davon halbwegs gut funktionieren (eigendlich erstaunlich wie gut sie funktionieren). Bei sehr abgemagerten Gemischen, ist, wie du richtig bemerkt hast, aber dann das Ende der Fahnenstange erreicht. Genau das passiert bei den neueren GS - da gehts so nicht mehr und man musste das PVLS installieren.
Dennoch muss man sagen: Wer aus den 70/80ern noch die normalen Schiebervergaser kennt, für den sind (waren) die Gleichdruckvergaser eine Offenbarung. Ist auch heute noch so: Fahren mit Flachschiebern will gelernt sein. Wenn die nicht so große Vorteile im Hochleistungsbereich hätten, gäbe es die schon lange nicht mehr. Wer z. B. die GS wirklich tunen will, kommt um Flachschieber nicht herum. In Zukunft wird ihnen aber die Einspritzung warscheinlich alle den Garaus machen. Die heutigen Vorschriften sind mit Vergasern einfach nicht mehr machbar. Deswegen gibts auch die GS nicht mehr neu.......
Geändert von AmigaHarry (14.05.2021 um 08:12:31 Uhr)
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