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geko4711 12.05.2014 19:54:31

Zitat:

Zitat von Lowsider (Beitrag 537837)
...Und ich finde klasse, dass es so viele interessiert. Viel zu oft helfen die Passanten gar nicht und soetwas ist einfach nur assozial!
Und man kann hier wirklich nur etwas falsch machen, wenn man nichts tut!

Unterlassene Hilfeleistung ist ein Straftatbestand- leider werden da viel zu Wenige "verhaftet".

Lowsider 12.05.2014 20:02:09

Richtig, es sei denn es gäbe höherwertige Verpflichtungen wie die Aufsichtspflicht über Kinder. In den wenigsten Fällen ist das aber der Grund, sondern Angst, Unwissenheit oder Desinteresse! Bei meinem gestrigen Unfall (siehe Thema) war ich aber positiv überrascht. Fast jeder Autofahrer, der vorbeifuhr, hat angehalten und sich erkundigt, ob alles in Ordnung sei :)

gsmattis 12.05.2014 20:40:25

Die Erfahrung kann ich leider nicht bestätigen.
Im Gegenteil: Bei meinem Autounfall hat nicht ein eniziger angehalten. Morgens kurz vor 7 im Wald bei Regen.
Moppedunfall ebenfalls kurz vor 7. Der direkt hinter mir fahrende LKW und der Fahrer dahinter haben angehalten. Sonst keiner. Da steht man am Straßenrand, Licht an und Blinker zum Fahrbahnrand, Handy am Ohr und keiner macht Anstalten mal zu fragen ob man helfen kann. So nach dem Motto: "Der Junge steht und kann laufen also wird dem wohl nix passiert sein."

Saugwurmmensch 12.05.2014 20:41:48

Als ich mich damals langgemacht hab, hat der Autofahrer auf der Gegenspur freundlich gehupt, aufdass ich die Maschine doch zügig von seiner Spur räumen solle...aber ich war noch damit beschäftigt zu checken, ob an mir noch alles dran ist :roll:

Pedi 13.05.2014 06:49:15

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Das war heute bei uns in der Zeitung....

DonArcturus 13.05.2014 12:06:31

Wie ich bereits geschrieben habe, glaube ich, dass viele Passanten einfach nur glauben, irgendjemand würde schon helfen, und deshalb nicht selbst eingreifen.

Hab mal im TV gesehen, wo (gestellt) ein Mann eine Frau angegriffen hat. Kein Mensch ist eingeschritten. Danach das selbe Szenario, nur dass einer (auch Schauspieler) die Menschen ermutigt hat, einzugreifen. Keiner hat sich geweigert.
Wenn viele Menschen an einem Schauplatz sind, dann schiebt jeder die Verantwortung auf den nächsten und keiner fühlt sich zuständig. Ich würde ja sagen, das ist bei Unfällen nicht anders.

Bezüglich Wiederbelebung: Ich habe damals gelernt, dass die Beatmung wichtiger ist als die Herzmassage. Wie häufig beatmen, weiß ich leider nimmer :oops: (ich glaube ja alle 5 Sekunden), aber ich meine mich zu erinnern, mit etwa 80 bpm das Herz zu massieren.

geko4711 13.05.2014 12:16:10

Zitat:

Zitat von DonArcturus (Beitrag 537915)
...Bezüglich Wiederbelebung: Ich habe damals gelernt, dass die Beatmung wichtiger ist als die Herzmassage. Wie häufig beatmen, weiß ich leider nimmer :oops: (ich glaube ja alle 5 Sekunden), aber ich meine mich zu erinnern, mit etwa 80 bpm das Herz zu massieren.


Das muss aber schon ganz paar Jährchen her sein :grinser2:

Nach heutigen medizinischen Erkenntnissen ist es umgekehrt --> Herzdruck muss sein, Beatmung kann sein.
Das wurde aber weiter oben wohl schon mal genauer beschrieben (Post 50).

DonArcturus 13.05.2014 12:18:31

Zitat:

Zitat von geko4711 (Beitrag 537917)
Das muss aber schon ganz paar Jährchen her sein :grinser2:

Naja, 12 Jahre :roll:

Ich wäre ja auch dafür, dass man solches Wissen immer wieder auffrischen sollte.

Thom 13.05.2014 12:35:31

Zitat:

Zitat von Lowsider (Beitrag 537844)
Richtig, es sei denn es gäbe höherwertige Verpflichtungen wie die Aufsichtspflicht über Kinder. In den wenigsten Fällen ist das aber der Grund, sondern Angst, Unwissenheit oder Desinteresse! Bei meinem gestrigen Unfall (siehe Thema) war ich aber positiv überrascht. Fast jeder Autofahrer, der vorbeifuhr, hat angehalten und sich erkundigt, ob alles in Ordnung sei :)

Selbst wenn dem So wäre und man z.B an einer viel befahrenen Hauptstrasse. Nicht aussteigen möchte, weil man Angst hat, dass die Kinder auch aussteigen und auf die Strasse rennen könnten, kann man immer noch anhalten und den Notarzt rufen.

Mittlerweile gilt bei der Herz/Lungen/Wiederbelebung 30/2, also 30 mal pumpen und dann 2 mal beatmen, weil man davon ausgeht, dass in dem Moment noch genug Sauerstoff im Blut ist, das aber transportiert werden muss.

Lowsider 13.05.2014 13:14:31

Die Aufsichtpflicht über Kinder habe ich erwähnt, weil es geko in seinem Beitrag ums Rechtliche ging. Klar kann man trotzdem helfen!

Die erwähnte Strategie von DonArcturus ist überholt!
Man sagt heute, dass bei einem Herzstillstand das Gehirn die verbliebene Sauerstoffsättigung des Blutes mindestens 10 Minuten ohne frischen Sauerstoff tolerieren kann! Bis dahin ist in den meisten Fällen der Rettungsdienst am Einsatzort!

Hingegen verringert (statistisch gesehen) jede Minute, in der keine Herzdruckmassage durchgeführt wird, die Überlebenschance des Patienten um etwa 10 Prozent! Das heißt nach 10 Minuten und länger ist meistens nicht mehr viel zu machen. Da ich im Monat meistens ein oder zwei Reanimationen mitversorge, kann ich das guten Gewissens so weitergeben.

Im Übrigen zeigt das mal wieder, wie wichtig es wäre regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse gesetzlich verpflichtend zu machen und bereits in der Schule diese durchzuführen!

DonArcturus 13.05.2014 13:34:04

Jaja, reitet alle bloß auf mir herum! :motz: :box2:

Euch werd ich einfach liegen lassen, wenn ihr bewusstlos auf der Straße liegt! :grinser2::grinser2::grinser2:

geko4711 13.05.2014 13:46:07

Zitat:

Zitat von DonArcturus (Beitrag 537930)
Jaja, reitet alle bloß auf mir herum! :motz: :box2:...


Endlich!!! :heuldoch:
:lol: :haha: Einen muss es ja geben, auf dem man rumhacken kann :denkmalnach::box2:

:undwech:

eatthefish 13.05.2014 13:57:08

Zitat:

Zitat von Lowsider (Beitrag 537926)
Die erwähnte Strategie von DonArcturus ist überholt!
Man sagt heute, dass bei einem Herzstillstand das Gehirn die verbliebene Sauerstoffsättigung des Blutes mindestens 10 Minuten ohne frischen Sauerstoff tolerieren kann! Bis dahin ist in den meisten Fällen der Rettungsdienst am Einsatzort! ...

Ich hab damals in der Ausbildung zum Sani gelernt, dass der verbleibende Sauerstoff im Blut etwa 2 min lang ausreicht um die Organe zu versorgen. Dann sollte man theoretisch auch anfangen nach 30 mal drücken 2 mal zu beatmen.

Aber es ist kein Problem wenn man nur drückt und nicht beatmet, es kann ja zum Besipiel sein das der Leblose erbrochen hat...

DonArcturus 13.05.2014 14:04:48

Zitat:

Zitat von DonArcturus (Beitrag 537930)
Euch werd ich einfach liegen lassen, wenn ihr bewusstlos auf der Straße liegt! :grinser2::grinser2::grinser2:

@Geko: DICH ganz speziell! :twisted: Dich zieh ich noch in die Mitte einer unübersichtlichen Kurve!

Saugwurmmensch 13.05.2014 14:18:39

Zudem ventiliert man bei der Herzdruckmassage ja passiv auch die Lungen.
Gewinnt einem auch Zeit...nur zirkulieren muss die Suppe...

geko4711 13.05.2014 15:35:08

Zitat:

Zitat von DonArcturus (Beitrag 537935)
@Geko: DICH ganz speziell! :twisted:

Danke für dein Angebot, aber bei deiner Hilfe lebe ich sowieso nicht mehr lange :grinser:

Außerdem sollte es sehr unwarscheinlich sein, dass wir uns bei solcher Gelegenheit mal treffen - zum Glück viel zu weit :lol: :wink2:



Nüscht für Ungut - vertragen wir uns wieder!? :kiss2::trink:

DonArcturus 13.05.2014 15:51:58

Zitat:

Zitat von geko4711 (Beitrag 537953)
Nüscht für Ungut - vertragen wir uns wieder!? :kiss2::trink:

Ham wir uns gestritten? :kopfkratz2: Ich dachte, das ist hier so Sitte :grinser2:

geko4711 13.05.2014 17:24:13

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von DonArcturus (Beitrag 537955)
Ham wir uns gestritten? :kopfkratz2: Ich dachte, das ist hier so Sitte :grinser2:

... gestritten nicht, wir waren nur nicht einer Meinung :kult:

Nee, nee, alles Spaß, habe ich schon so verstanden :-D

Obwohl ich hier schon Freds gelesen habe, da waren Leute beleidigt und angefressen und ich habe es anders (lustig) gesehen.
Nachteil eines Forums, bzw. geschriebenen Textes ist immer, dass Mimik, Gestik, Gefühl ... fehlen.
Kommunikation findet ja nach dem Eisbergmodell von Siegmund Freud statt. Daher hier auch viel Irritationen und man sollte sich genau überlegen, was man wie schreibt und ob damit das rüber kommt, was man eigentlich ausdrücken möchte.

Xylo 13.05.2014 22:08:54

Erste Hilfe
 
Also im Grund ist Erste Hilfe ganz einfach und leicht:
es gibt nur zwei Dinge, die man können sollte, um jemanden das Leben zu retten:
Reanimieren
und die stabile Seitenlage.
(Und evt spritzende Wunden stillen, aber dass man da drauf drückt, ist wohl gesunder Hausverstand.)
Ob etwas verbunden wird oder geschient ist, ob ich eine Verbrennung kühle oder ein Auge spülen kann, das sind alles Dinge, die schön und gut sind (und auch fein, wenn mans kann) - aber da gehts nicht um Leben und Tod!

Bei einem bewusstlosen Motorradfahrer gehört DER HELM RUNTER! Da gibt es keine Diskussion und keine unterschiedlichen Meinungen mehr dazu heutzutage.
Bei einem bewusstlosen Menschen erschlaffen die Muskeln, dazu gehört auch die Zunge, die dann nach hinten in den Hals sinkt, die Atmung ist blockiert und der Mensch erstickt.
Der Helm wird abgenommen und die Atmung kontrolliert, indem man den Kopf nach hinten überstreckt (sonst blockiert die Zunge die Atmung und man wird nix hören...).
Atmet der Patient, dann bringt man ihn in die stabile Seitenlage. Egal wie, ob ich ihn jetzt am Gürtel packe und zur Seite drehe, ihn zu dritt auf die Seite rolle oder wwi - ganz egal, hauptsache er liegt seitlich und sein kopf ist nach hinten überstreckt und sein Mund Richtung Boden geneigt - dann kann Speichel und Erbrochenes rausfließen.
Viele Menschen sind doch etwas schwerer, und da gehts am einfachsten, wenn ich sein Knie aufstelle, seine Hand drauf lege und ihn zu mir drehe. Zu mir wohlgemerkt, wenn ich das "falsche" Knie nehme, dann fall ich ja auf ihn drauf - ist ja logisch. (Videos auf youtube) Aber im grunde ist es egal, wie ich das mach.
Wer von euch liegt abends seitlich im bett? Am angenehmsten ist es doch, wenn das knie abgewinkelt ist, weil man ja sonst eher am bauch liegt. Selbiges macht man bei der "stabilen" seitenlage, wenn das "obere" knie abgewinkelt ist, liegt der Patient stabiler. Und mit dem oberen Arm kann ich ihn auch "abstützen" am Boden.

Das sind keine Sachen, die man auswendig lernt, das ist einfach logisch. Schaut euch heut ein Video dazu an, und probiert es beim Einschlafen selber aus.

Reanimieren
Wenn der Patient nicht atmet, dann wird reanimiert. Puls wird nicht mehr getastet, (zumindest nach meinem Wissen aus Ö).
Ersthelfer waren (verständlicherweise) oft so überfordert, wenn sie übers Telefon angeleitet werden, dass dann weder die herzdruckmassage, noch das beatmen funktioniert hat. Das bringt dann nix, also lässt man als Ersthelfer das beatmen weg, um es einfacher zu machen. (Ausgebildetes personal beatmet nach wie vor - auch als Ersthelfer.)
Und auch das Drücken ist "einfacher" geworden: man drückt in der Mitte vom Brustbein. (früher gabs da doch so eine drittel-regel oder so)
Bei Männern ist das einfach: auf Höhe der Brustwarzen.
Bei Frauen mit prallen Brüsten ebenso. ;)

Frequenz: vergesst das. Ersthelfer drücken sowieso immer zu schnell, das macht das Adrenalin im Blut ^^ ca. mit einer Frequenz von 110, aber auch Profis arbeiten nicht als Metronom.

Wichtig ist es, fest zu drücken, die Arme durchgestreckt und die eigenen Schultern über den eigenen Handflächen. Als Frau brauche ich oft meine ganze Kraft und hab nachher einen furchtbaren Muskelkater im Bauch.
(Wenn Rippen brechen ist das ok und es kann nichts passieren, die Muskulatur schützt die Lunge - und bedenkt: der Patient ist im Moment tot.)

Wenn der Patient in der stabilen Seitenlage ist, übrigens bitte bei ihm bleiben und regelmäßig die Atmung kontrollieren, das könnte sich ja ändern...

Und an erster Stelle steht immernoch: Selbstschutz!
Vor allem im Straßenverkehr nicht darauf vergessen!


Ich find es auch sehr schön, dass die Diskussion hier so lebhaft geführt wird!
Schließlich könnte dieses Wissen bei eurem Partner/ euren Eltern/ euren Kindern/ euren Freunden über Leben und Tod entscheiden.
Es sind nur zwei Dinge, die man können muss.

Saugwurmmensch 13.05.2014 22:21:16

Als Rhythmus für die Herzdruckmassage wird die letzten Jahre "Stayin´Alive" empfohlen. Den hat man schnell im Ohr und wenn das von der Frequenz passt, umso besser.
http://www.youtube.com/watch?v=iLgYRTDQ7uM

eatthefish 13.05.2014 23:56:05

Xylo, erstmal vielen Dank das du dir so viel Mühe gegeben hast, kann deinem Text nur zustimmen :)
Aber:
Zitat:

Zitat von Xylo (Beitrag 538036)
...
(Ausgebildetes personal beatmet nach wie vor - auch als Ersthelfer.)
...

Ich als ausgebildetes Personal (Rettungssani) tue das als Ersthelfer (also wenn ich nicht im Dienst bin und daher ohne Ausrüstung zu einem Unfall komme) nicht. Es kann niemand verlangen das ich immer ein Beatmungstuch bei mir trage und daher kann auch niemand verlangen das ich eine fremde Person die irgendwelche Krankheiten haben könnte Mund zu Mund beatmen muss!

Zitat:

Zitat von Saugwurmmensch (Beitrag 538038)
Als Rhythmus für die Herzdruckmassage wird die letzten Jahre "Stayin´Alive" empfohlen. Den hat man schnell im Ohr und wenn das von der Frequenz passt, umso besser.
http://www.youtube.com/watch?v=iLgYRTDQ7uM


Gibt ein paar nette Videos davon im Netz, wie auch das hier ;)

https://www.youtube.com/watch?v=4ArXuQwjj7Q

Aber auch hier muss man aufpassen, bei beiden Videos wurde den Personen die Kleidung nicht ausgezogen, das sollte man aber auf jeden Fall machen. So ein BH kann nach ner Minute drücken schon auf den Handflächen wehtun...

DonArcturus 14.05.2014 08:46:39

Zitat:

Zitat von eatthefish (Beitrag 538043)
Aber auch hier muss man aufpassen, bei beiden Videos wurde den Personen die Kleidung nicht ausgezogen, das sollte man aber auf jeden Fall machen. So ein BH kann nach ner Minute drücken schon auf den Handflächen wehtun...

Ich würde ja sagen, dass bei so einer Situation ein paar blaue Flecken auf der Hand wohl ein geringeres Übel sind. Aber stimmt schon, ich meine, mich auich daran erinnern zu können, hinderliche Kleidung zu entfernen, da man durch diese auch z.B. die Atmung schlechter überprüfen kann.
Und zu der Musik als Rhythmusmacher: Ich würde wahrscheinlich lauthals lachen, wenn ich bei einer Herzdruck-Massage daran denken müsste - ein ziemlich unpassendes Verhalten :lol:

eatthefish 14.05.2014 10:24:59

Zitat:

Zitat von DonArcturus (Beitrag 538068)
Ich würde ja sagen, dass bei so einer Situation ein paar blaue Flecken auf der Hand wohl ein geringeres Übel sind. Aber stimmt schon, ich meine, mich auich daran erinnern zu können, hinderliche Kleidung zu entfernen, da man durch diese auch z.B. die Atmung schlechter überprüfen kann.
Und zu der Musik als Rhythmusmacher: Ich würde wahrscheinlich lauthals lachen, wenn ich bei einer Herzdruck-Massage daran denken müsste - ein ziemlich unpassendes Verhalten :lol:

Kannst alternativ auch einfach Highway to Hell im Kopf laufen lassen, aber da ist Stayin Alive noch netter :grinser2:

Ich habs damals mit dem Radetzkymarsch gelernt und habs bei meiner ersten Reanimation wirklich im Kopf gehabt um den Takt zu halten ;)

Hier gibts noch mehr Lieder: http://www.welt.de/gesundheit/articl...ckmassage.html

Smolle 20.05.2014 11:00:56

Ich habs damals auch mit dem Radetzkymarsch gelernt, scheint was Österreichisches zu sein :grinser2:

Danke Xylo, toller Text! :up:

wELz 06.06.2014 18:52:18

Hatte gerade nen 1. Hilfe Kurs. Dort hieß es bei Bewusstseinsverlust: Helm runter, wie hier bereits öfters erwähnt.

Desweiteren ist aus der 15+2 Regel (15x Herzdruck, 2x beatmen) eine 30+2 Regel geworden, wobei man auch beim Druck 5-6cm runterdrücken soll. Die Wahrscheinlichkeit bei so hohem Druck Rippen zu brechen ist enorm groß und fast unausweichlich (wobei meißt nicht die Rippen brechen, sondern die Knorpelverbindungen). Jedoch ist der massive Druck sinnvoll, damit man genügend pumpt. Das war mir neu, da ich das bei meinem 1. Hilfe Kurs vor ~10 Jahren noch etwas anders gesagt bekommen hatte.

Zudem sollte immer eine Beatmung dabei sein, v.a. wenn der Unfall im ländlichen Bereich oder generell nur schlechte Anfahrtswege für den Rettungsdienst bestehen. Die Kursleiterin meinte, dass es auf einem Schiff ein Fall gab, wo jemand ~36 Stunden auf diese weiße beatmet wurde bis die Person den Rettungskräften übergeben werden konnte. Ohne Beatmung hätte das nicht funktioniert, weil das Blut irgendwann keinen Sauerstoff mehr transportiert. Er hat ohne bleibenden Schäden überlebt.

the bone 23.10.2014 20:35:23

Bei den Reanimationen die ich machte hat es eigentlich immer Rippen gekostet.
Regel ist heute bei Reanimation 30 Herzmassagen und 2 Beatmungen.
Selbstschutz geht vor evtl. Atemmaske (ein paar Euronen) ins Auto oder unter die Sitzbank legen).
DECKEL IMMER RUNTER

DasPegga 24.10.2014 13:56:48

Also ohne jetzt "Jeden" beitrag gelesen zu haben. Ich hab meine EHK vor paar Monaten gemacht und da hieß es "Helm abnehmen" Egal bei was.. weil ich hatte die Frage gestellt ja was is wenn was passiert mit der HWS oder so kam nur Trocken "Helm runter, egal bei was. Denn lieber gelähmt als tot" mehr kam dazu nicht.

Thom 24.10.2014 22:01:06

So ist es auch richtig!

BIKEPART 16.04.2015 18:05:36

Zuviel gefährliches Halbwissen!
 
Es ist schon erschreckend, wieviel GEFÄHRLICHES Halbwissen hier preisgegeben wird. Auch wenn es sicherlich alle gut meinen.

Fakt ist mittlerweile wird in Ersthelferkursen die Abnahme des Helms nicht mehr gelehrt. Früher wurde häufig eine Technik in Verbindung mit dem Esmarch-Handgriff beigebracht.

Fakt ist auch, dass es eine Vielzahl von HWS-Verletzungen gibt, die am Unfallort nicht diagnostiziert werden können. Es ist absoluter Blödsinn, dass man den Kopf in alle Richtungen bewegen dürfe nur nicht zum Kin. Dies gilt, wenn überhaupt, für eines von vielen HWS-Traumata.

Nichts für ungut, aber der Tipp vom „Brancheninternen“ kann Leben kosten! Bist Du Notarzt?
Es muss heißen: Helm nur abnehmen wenn es unbedingt sein muss! Also wenn beantmet werden muss. Bei Bewustlosigkeit, wird meines Wissens nach unterschiedlich eingeschätzt, ob ein Ersthelfer den Helm abnehmen muss/sollte.

Daher:
UND NUN DAS WICHTIGSTE: WENN IHR EUCH NICHT SICHER SEIT, FRAGT, WENN IRGENDWIE MÖGLICH, DEN MENSCHEN VOM RETTUNGSDIENST AM TELEFON!

Thom 16.04.2015 20:20:12

Auch wenn du es so bestimmend schreibst, Fakt ist, dass ICH letztes Jahr auf einem Erste Hilfe Kurs beigebracht bekommen habe den Helm abzunehmen, sobald der Verunfallte ohne Bewusstsein ist. Wie will ich denn die Atmung kontrollieren, wenn ich den Helm nicht abnehme? Außerdem vergeht wichtige Zeit, wenn es doch zum Atemstillstand kommt und dann erst der Helm abgenommen werden muss. Die Aussage war ganz klar, Motorradfahrer ohne Bewusstsein, Helm ab! Das leuchtet ein und so werde ich es tun.
Was will mir der Sanitäter denn am anderen Ende der Telefonleitung sagen? Der kann die Situation gar nicht beurteilen, wie es um den Verunfallten steht. Außerdem hat man keine Zeit, noch groß rumzutelefonieren. Notruf absetzen und dann mit den Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen.

geko4711 16.04.2015 22:19:51

+1

eatthefish 17.04.2015 17:12:37

Helm abnehmen bei Bewusstlosigkeit ist völlig richtig!

Ein Schädel-Hirn-Trauma ist bei Motorrad Unfällen nicht unwahrscheinlich und da kann es passieren das der Bewusstlose plötzlich erbricht. Daher MUSS bei Bewusstlosen der Helm abgenommen werden und der Verletzte in die stabile Seitenlage gebracht werden. Stell dir vor du lässt den helm drauf und auf einmal erbricht er in den Helm, dann viel Spaß beim Helm abnehmen und Atemwege frei machen!

Am besten zu zweit Helm abnehmen, und dann vorsichtig in die stabile Seitenlage drehen und immer darauf achten, dass der Kopf gehalten wird und möglichst ruhig bleibt. Das ganze bitte nicht mitten auf der Straße: Erst den Verletzten neben die Straße bringen (da gibt es auch Techniken die man in Erste Hilfe Kursen lernt) und natürlich immer auch auf den Selbstschutz achten.

Hier noch ein Artikel in dem alles gut erklärt ist: http://www.welt.de/gesundheit/articl...unfaellen.html

gsmattis 17.04.2015 17:16:12

Ich bleibe auch dabei: Mütze runter! Mit ein bisschen Gefühl merke ich schon beim anfassen wir er oder sie reagiert.

snailie 17.04.2015 18:17:17

Kann Thom und den anderen nur zustimmen. Mein letzter EHK ist auch noch nicht so lange her, und da hieß es auch ganz klar, HELM AB!!!

@BIKEPART: was das mit dem Tip vom "Brancheninternen" angeht, bist du denn Notarzt?!

Lowsider 19.04.2015 15:52:59

Zitat:

Zitat von BIKEPART (Beitrag 555707)
Nichts für ungut, aber der Tipp vom „Brancheninternen“ kann Leben kosten! Bist Du Notarzt?

Hallo Bikepart,

nein, ich bin kein Arzt, das tut allerdings nichts zur Sache - meine Kompetenz kannst du anhand meiner Aussagen infrage stellen, aber bitte nicht aufgrund meines Titels auf dem Papier. Und da du mir Fahrlässigkeit oder Übleres unterstellst mit der Aussage, dass mein "Tipp" Leben kosten könne, werde ich dir mal antworten.

Fakt ist, in Erste-Hilfe-Kursen wird gelehrt: Helm ab.
Den Esmarch-Handgriff im Rahmen der Helmabnahme zu erwähnen, das ist nichtmal Halbwissen. Das ist Nichtwissen.
Differenzieren tut man gerade bei Laien nicht, da sie meistens schlecht beurteilen können, ob der Verletzte gerade in die Bewusstlosigkeit abdriftet oder aspiriert. Denn wir reden nicht nur über bestehende, sondern eine sich anbahnende Bewusstlosigkeit.
Das kann nämlich zeitlich verzögert eintreten.
Die Gefahr daraus ist viel höher, als dass du mit vorsichtigem Abnehmen eine Fraktur verschlimmerst. Oder glaubst du, dein gelobter Notarzt hat eine gottgleiche Technik, auf die kein normaler Mensch beim Helmabnehmen kommen kann?

Komm bitte mal in der Realität an!

BIKEPART 19.04.2015 20:55:18

@Lowsider:

Mir scheint doch etwas Aggressivität in Deiner Antwort mitzuschwingen. Das tut mir leid. Mein vorheriger war Post letztlich persönlicher als beabsichtigt.

Was uns beiden sicherlich klar ist, dass es nicht darum geht Recht zu haben, sondern zu erörtern, was im Ernstfall das Richtige ist.

Tatsächlich wird in Erste-Hilfe-Kursen nicht immer das gleiche gelehrt. Das eißs ich aus eigener Erfahrung und aus Berichten anderer.

Meine Frage ob Du Arzt bist, habe ich deshalb gestellt, weil ich auf die Aussage eines (für solche Fälle ausgebildeten) Mediziners sicherlich eher vertrauen würde.

Das gute an diesem Thread ist, dass er die Auseinandersetzung mit diesem heiklen Thema fördert und wir uns schon vor möglichen Ernstfällen Gedanken gemacht haben.

Ich für meinen Teil werde mich mit einem befreundeten Notarzt in Verbindung setzen und für mich entscheiden, was ich in einem Ernstfall bereit bin (bzw. vorhabe) zu tun.

Ich hoffe ich bin Dir genug in der Realität angekommen. Einen schönen Abend.

Gruß, Jan

Rocky 19.04.2015 21:56:43

....kommt auch immer drauf an was es für ein Helm ist , einen Jethelm könnte man sicherlich auch dran lassen

Thom 20.04.2015 08:44:09

Hallo Bikepart,

Wie ich aus deiner letzten Antwort herauslese, hast du selber auch keine Ahnung und bist aufgrund unterschiedlicher Aussagen von Leuten, wo noch nicht mal feststeht, ob und wann sie einen Erste-Hilfe-Kurs besucht haben, zu dem Schluss gekommen, dass es richtig wäre, den Helm aufzulassen.
Wäre es nicht besser, sich erst schlau zu machen und dann seinen Wissenstand mitzuteilen? Alle, die geschrieben haben, Helm Ab, haben auch angemerkt, dass sie es so in einem Erste-Hilfe-Kurs beigebracht bekommen haben.

BIKEPART 20.04.2015 17:35:57

Ich bin bei der Bundeswehr zum Rettungssanitäter ausgebildet worden und habe unter anderem in Notaufnahmen gearbeitet. Zivil habe ich mittlerweile vier Ersthelfer-Kurse besucht.
Das macht mich nicht ansatzweise so kompetent wie ein Notarzt, jedoch hat es mir die Erfahrung gebracht, dass nicht überall das Gleiche gelehrt wird; es also mitunter kein "definitv richtig" gibt.

gsmattis 20.04.2015 18:01:27

Mir egal was die alle erzählen, wenn es irgendwie möglich ist, kommt dir Mütze runter.

Saugwurmmensch 20.04.2015 19:00:13

Zitat:

Zitat von gsmattis (Beitrag 555966)
Mir egal was die alle erzählen, wenn es irgendwie möglich ist, kommt dir Mütze runter.

Das ist ja mal ne seltsame Einstellung...

Wenn jetzt echte Experten auf diesem Gebiet sagen würden, dass die Knitterfreie drauf bleiben soll, bleibste dann trotzdem dabei?

Ich fand die Helmabnehmgeschichte beim 1. Hilfe Kurs für die Fahrschule damals lächerlich.
Der Helm zum üben war ein 80er Jahre Weichplasteding.
Einen gut sitzenden Helm bekommt man von einem schlecht rasierten Fahrer nicht ohne größeren Krafteinsatz runter. Schon gar nicht allein.
Da will ich mir nicht vorstellen, was das bei einer Schädigung der HWS ausmacht...

Echt kniffeliges Thema...

gsmattis 20.04.2015 19:35:40

Zitat:

Zitat von gsmattis (Beitrag 555966)
wenn es irgendwie möglich ist

;)

Torte 28.05.2015 22:14:13

Vor mir fuhr mal ein Motorrad und dem wurde dann von einem dicken Geländewagen die vorfahrt genommen..
Beim bremsen ist er vom Motorrad geflogen und unter den Geländewagen geschleudert.
er lag dann unter dem Geländewagen (reifen) und nur die Beine guckten raus. Der Oberkörper war nicht zu erreichen..

Hoffe das ich und auch kein anderer sowas als betroffer oder ersthelfer wieder oder überhaupt passiert

DonArcturus 30.05.2015 08:16:37

Solche Gruselgeschichten kenne ich leider zu Genüge. Hat aber nicht mit dem Thread zu tun.

Torte 31.05.2015 02:43:38

Das stimmt, Verzeihung.

Medical-Knight 04.06.2015 16:29:21

Also, wenn der verunfallte Motorradfahrer bei bewusst sein ist, sollte er den Helm selber abnehmen ( sofern durch Verletzungen, Zustand der Fahrers / in etc. das möglich ist ), sonst demjenigen helfen den Helm zu entfernen, da es passieren kann das der Verunfallte das Bewusstsein ( durch Schock oder .... ) verlieren kann, dann beginnt der Spaß erst recht! Nebenbei 112 anrufen,mit der verunfallten Person reden ( Infos sammeln für den Rettungsdienst), sofern nicht bewusstlos, bei Bewusstlosigkeit 112 anrufen, Stichwort bewusstlose Person, und NICHT auflegen, sondern den Anweisungen der Feuerwehr zu folgen bis eintreffen des Rettungsdienstes!

Ich als Sanitäter finde es gut wenn ich soviel wie möglich Infos habe, damit man besser / effektiver (be) handeln kann! Des Weiteren bin ich Mitglied bei den Medical Knights Germany (www.medical-knights.de), die es in Deutschland gibt, vielleicht auch in eurer Nähe, wir machen EHRENAMTLICH Auffrischungskurse zum Thema Erste Hilfe!

Gruß Dirk

berndy 19.09.2015 18:44:30

Gut, wenn jemand noch handlungsfähig ist, kann er den Helm ja selber absetzen.

Vorrangig geht es ja hier um verunglückte Motorradfahrer, die eben nicht mehr handlungsfähig sind.

Bei Bewustlosigkeit besteht halt immer die Gefahr des Erbrechens und der Respiraton des Erbrochenen, was zum Erstickungstod führen kann. Außerdem kann man mit aufgesetztem Helm weder die Atmung richtig kontrollieren noch Atemspende geben, falls dies erforderlich wäre.

Im Falle eines Falles dann erst zu versuchen den Helm abzunehmen ist vll. schon zu spät.

Wer sich nicht traut den Helm abzunehmen traut sich vll. den Kinnschutz abzusägen.

Dafür gibts Sägedraht.

https://www.youtube.com/watch?v=MsZBXlTHPCg

Etwa bei 24:30 zeigt Dr. John Hinds wie es geht.

Sägedraht gibts im Baumarkt. An den Enden jeweils ein Schlüsselring und schon hat man eine Säge. Man muss sie nur dabei haben.

Wer sich also nicht (zu)traut den Helm abzunehmen, sollte sich einen Sägedraht unter die Sitzbank legen, für alle Fälle.

Testerix 21.09.2015 21:21:53

Also ich war vor 2 Monaten beim Auffrischungskurs zum Ersthelfer. Aussage war ganz klar Helm ab bei Bewusstlosigkeit. Gelehrt wurde 1Mann und 2Mann Methode. Ist der Verunglückte bei klarem Verstand sollte je nach Situation entschieden werden.

Rocky 21.09.2015 23:51:59

@berndy

der Tip den Helm mit einem Sägedraht kaputt zu sägen ist die absolut schrägste Idee , die ich je in einem Mopedforum gelesen hab

berndy 22.09.2015 06:25:14

Besser Helm kaputt, der ist nach einem Unfall sowieso wegwerfreif, als Fahrer tot.

Die Idee stammt ja auch nicht von mir, sondern von Unfallärzten als Plan B, wenn man den Helm nicht abbekommt.


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