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-   -   Unfall - Motorradhelm abnehmen?! (https://forum.gs-500.de/showthread.php?t=34829)

Thom 29.04.2014 12:17:14

Unfall - Motorradhelm abnehmen?!
 
Zitat:

Zitat von Saugwurmmensch (Beitrag 536612)
Allerdings würde ich einem verunfallten Motorradfahrer ohne Bewusstsein den Helm nicht abziehen. Dafür ist die Gefahr etwaige HWS-Verletzungen noch dramatisch zu verstärken zu groß.
Solange nicht erbrochen wird, kann der Helm draufbleiben.

Gerade eine bewusstlosen Motorradfahrer sollte man den Helm abnehmen. Wie will man denn sonst die Vitalfunktionen prüfen und Herz, Lungen, Wiederbelebung machen? Vor allem kann es ja noch passieren, dass er erbricht. Deshalb in die stabile Seitenlage.

Saugwurmmensch 29.04.2014 12:32:03

CPR ist mittlerweile ohne Beatmung...wird ja passiv durch die Herzdruckmassage ventilliert. An die Pulsstellen kommt man auch mit Helm.

Allerdings ist die Kontrolle der Atmung mit Helm schwierig.
Ins Kinnteil gegriffen sollte das auch gehen.
Erbrechen ist mit Helm aber gefährlich.


Vielleicht kennt ja jemand die aktuellen Empfehlungen für die 1. Hilfe bei Motorradunfällen?!
Da gibts ja alle paar Jahre was Neues.

Wäre auch mal ne gute Ergänzung für´s Forumstreffen...eine Erste Hilfe Auffrischung.

tobi4s 29.04.2014 12:41:08

I ride with BMW AirFlow 2.

snailie 29.04.2014 13:36:15

Zitat:

Zitat von Saugwurmmensch (Beitrag 536616)
CPR ist mittlerweile ohne Beatmung...wird ja passiv durch die Herzdruckmassage ventilliert.

Seit wann denn das? Das muß sich dann aber innerhalb des letzten knappen halben Jahres geändert haben... wir hatten im September noch einen Auffrischungs-Erste-Hilfe-Kurs bei der Berufsfeuerwehr, geleitet von einem, der auch Rettungssanitäter etc ausbildet, und da mußten wir durchaus noch die arme Puppe aus dem Koffer aufblasen...

Die Helmabnahme haben wir da auch üben dürfen, und ich habe mir gewünscht, meinen eigenen Helm dabeigehabt zu haben (war mitm Auto da, bevor einer fragt ob ich ohne Helm Moped gefahren bin *g*)... mit der ollen Plastemurmel haben mir meine Kollegen bald reihenweise die Nase abgerissen... und das, obwohl ich nicht aussehe wie Mike Krüger... :bur2:

Saugwurmmensch 29.04.2014 13:46:12

Grad mal gegoogled: bei den Amis (AHA) hat sich das wohl schon durchgesetzt, in Europa ist der ERC von der Continuous-Chest-Compression-(CCC)-Resuscitation noch nicht überzeugt gewesen.

Der Special Report ist von 2004
http://circ.ahajournals.org/content/...2134.full?etoc

Zitat:

Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Herz-Lungen-Wiederbelebung#Basisma.C3.9Fnahmen_der_Reanimation
In den letzten Jahren zeichnet sich ein zunehmender Stellenwert der Herzdruckmassage gegenüber der Beatmung ab. Es wurden Reanimationskonzepte entwickelt, bei denen kontinuierliche Herzdruckmassage (bei Verzicht auf die Atemspende) eingesetzt wird, Continuous-Chest-Compression-(CCC)-Resuscitation genannt.[5] Diese erhöhten in einzelnen Studien die Überlebensrate (SOS-KANTO Study Group).[6] Der European Resuscitation Council sieht die Datengrundlage für eine ausschließliche Herzdruckmassage nicht als ausreichend für eine generelle Empfehlung einer solchen Vorgehensweise als Standardbehandlung an.[7][8] Allerdings erwies sich eine ausschließliche Herzdruckmassage ohne Beatmung besser, als gar keine Maßnahmen zu ergreifen[9][10]. Daher wird in den aktuellen Leitlinien empfohlen, dass Laienhelfer zumindest eine Herzdruckmassage durchführen sollten, wenn sie sich nicht in der Lage sehen, eine Beatmung durchzuführen.


Streetsoldier 29.04.2014 14:33:22

Wäre ja quasi n eigenes Thema ob Helmabnahme oder nicht. Nach meinem Stand (vor ca. 3 Jahren das letzte Mal einen Kurs gemacht) hieß es immer Helm abnehmen, da sonst Ersticktung wegen erbrochenem drohen kann. Ja, schäden an der Wirbelsäule können enstehen. Aber es nutz dem verunfallten auch nichts, wenn seine Halswirbel noch ok sind er aber an seiner Kotze erstickt ist, so die Aussage vom im Kurs. :-D

Saugwurmmensch 29.04.2014 14:37:43

Jetzt wäre natürlich noch die statistische Prävalenz interessant.

Ist beim verunfallten, bewusstlosen Motorradfahrer ein Schaden der Halswirbelsäule oder Erbrechen häufiger?

Herby1991 29.04.2014 15:29:40

Ich habs damals so gelernt, dass man den Helm erst dann abnimmt, wenn der Kreislauf wegbricht.
Im Ernstfall würde ICH nach bestem Gewissen die Abnahme des Helms aber zumindest vorbereiten, sodass es im Falle eines Erbrechens oder eines Kreislaufzusammenbruchs nicht unnötig lange dauert.

Rocky 29.04.2014 16:41:22

Der Helm muß ja so oder so runter - hab noch nie gehört , daß man einen verunglückten Motorradfahrer mit Helm eingeliefert oder gar beigesetzt hätte

dass man beim Helmabziehen dem Fahrer möglichst nicht das Genick bricht versteht sich dabei von selbst - aber ein bisschen Schwund ist halt immer

Saugwurmmensch 29.04.2014 17:26:57

Klar, aber das können ja die Profis vom Rettungsdienst machen, nachdem er die Krause hat oder so.
Der Hals is aber auch ne dämliche Sollbruchstelle...

gsmattis 29.04.2014 19:50:45

Nen Bekannter ist Apotheker und die hatten letztens auch nen Erste-Hilfe-Kurs. Er sagte, bei nem verunfallten Motorradfahrer darf man den Kopf in alle Richtigen drehen und drücken, nur nicht das Kinn Richtung Brust. Der Grund: Der oberste Wirbel, da wo der Schädel "aufgehängt" ist, hat nen Pin. Wenn dieser Pin abgebrochen ist (durch den Aufprall beim Unfall oder wasauchimmer) und man den Kopf nach vorne neigt haut man den Pin ins Rückenmark und vorbei ists.

John 29.04.2014 20:04:16

Na also, denn haben wir ja endlich Klarheit, danke für den Tipp :wink:
Ich hoffe nur, dass ich das nie brauchen werde...

Thom 29.04.2014 20:08:26

Ich mache im Juni bei der Motorradstaffel der Johanniter einen Erste Hilfe Kurs extra für Motorradfahrer. Dann kann ich berichten.
Haben noch 2 Plätze frei. Wer Lust hat...

Zitat:

Erste Hilfe für Motorradfahrer in Dortmund

In einem Erste-Hilfe-Kurs werden in 16 Unterrichtseinheiten Kenntnisse erlangt, durch die im Notfall lebensrettende Maßnahmen ergriffen werden können.

Der Nachweis über die Ableistung des Kurses ist erforderlich für Führerscheinbewerber oberhalb der Klasse B, insbesondere LKW- und Busführerschein, ebenso für den Erwerb von Boots- und Pilotenschein, für Sport-, Übungs- und Jugendleiter und für das Medizin- und Lehramtsstudium.
Kursbeschreibung

In einem Notfall hilft nur Ihr schnelles und kompetentes Handeln. Deshalb lernen Sie in unserem Erste-Hilfe-Kurs, wie Sie bereits mit einfachen Mitteln sinnvoll helfen können.

In 16 Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten werden unter anderem die folgenden Inhalte vermittelt:

- Vorgehensweise am Notfallort
- Notruf
- Helmabnahme
- Stabile Seitenlage
- Herz-Lungen-Wiederbelebung
- Stillen lebensbedrohlicher Blutungen
- Maßnahmen bei Knochenbrüchen, Stromunfällen, Vergiftungen, Verbrennungen, Herzinfarkt und Schlaganfall

Bitte legen Sie den Personalausweis vor.

Speziell für Motorradfahrer
Dieser Kurs ist speziell auf die Bedürfnisse von Motorradfahrern zugeschnitten. In einer kleinen Gruppe von maximal 10 Teilnehmern liegt der Schwerpunkt in den praktischen Übungen. Sie trainieren mit uns aus der Praxis für die Praxis. Unsere Ausbilder nehmen sich Zeit für Sie. Am Ende des Tages bleiben keine Fragen offen.



Der Ablauf des Kurses
Ohne Theorie geht es nicht: Wir starten mit den Grundlagen der Ersten Hilfe. Zwei Stunden reichen, um das notwendige Basiswissen zu vermitteln.
Jetzt ist die Praxis an der Reihe. Mit den Motorrädern fahren wir zur Hohensyburg. Hier haben die Kollegen von der „Realistischen Unfalldarstellung“ ein paar Übungen aufgebaut. Jetzt kann das Gelernte unter realistischen Bedingungen trainiert werden.
Wenn alle Handgriffe sitzen und keine Fragen mehr offen sind, schmeißen wir den Grill an und lassen den Tag entspannt ausklingen. Auch hier stehen Ihnen unsere Ausbilder für ein Gespräch in lockerer Runde zur Verfügung.



Nach dem Kurs können Sie ...
die eigene Gefährdung in Notsituationen einschätzen und adäquate Selbstschutzmaßnahmen einleiten.
einen Notruf richtig und vollständig absetzen.
die Unfallstelle adäquat absichern.
Verunglückte aus einem Gefahrenbereich retten.
psychische Erste Hilfe leisten.
Basismaßnahmen der Ersten Hilfe sicher anwenden.
das Bewusstsein des Verunglückten kontrollieren und lebensbedrohliche Situationen sicher erkennen.
Verletzungen erkennen und sachgerecht versorgen.

Seminare 2014
- Samstag, 14. Juni 2014

Auf Anfrage bieten wir auch weitere Termine für Motorradclubs. Sie erreichen uns unter ausbildung.oestliches-ruhrgebiet@johanniter.de.
Seminarablauf

Samstag
09:00 - 11:30 Uhr Unterricht
11:30 - 11:45 Uhr Pause
11:45 - 12:20 Uhr Gemeinsame Fahrt zur Hohensyburg
12:20 - 16:00 Uhr Praxisübungen
16:00 - 16:30 Uhr Pause
16:30 - 17:00 Uhr Rückfahrt zum Holtkottenweg
17:00 - 18:00 Uhr Abschlußbesprechung und gemeinsames Grillen
Seminarort: Holtkottenweg 11, 44339 Dortmund-Eving
Seminarzeit: Samstag - 09.00 - 18.00 Uhr
Seminargebühr: 35,00 Euro
Anmeldung zur Anmeldung

Erste-Hilfe-Kurse in Ihrer Nähe:

Martin Vollmer

Telefon
Tel. 0152 54540661
Fax 0231 442323-60

snailie 29.04.2014 20:09:57

Zitat:

Zitat von gsmattis (Beitrag 536649)
Nen Bekannter ist Apotheker und die hatten letztens auch nen Erste-Hilfe-Kurs. Er sagte, bei nem verunfallten Motorradfahrer darf man den Kopf in alle Richtigen drehen und drücken, nur nicht das Kinn Richtung Brust. Der Grund: Der oberste Wirbel, da wo der Schädel "aufgehängt" ist, hat nen Pin. Wenn dieser Pin abgebrochen ist (durch den Aufprall beim Unfall oder wasauchimmer) und man den Kopf nach vorne neigt haut man den Pin ins Rückenmark und vorbei ists.

Yup, so in der Art hat uns das der Kollege von der Feuerwehr beim Kurs auch erklärt... und man soll ja bei einem Bewußtlosen sowieso den Kopf eher überstrecken, sollte also eigentlich nicht auf die Idee kommen, dem den Kopf nach vorn zu klappen...

gsmattis 29.04.2014 20:14:12

So SOLLTE es sein ;) Aber wer weiß, was die übernervöse Mutti in der Aufregeung mit einem alles so anstellt?

Teufelchen88 29.04.2014 21:09:36

Es wurde heute was bei Facebook zum Thema Helm abnehmen gepostet: http://www.augsburger-allgemeine.de/...d29598191.html

Rocky 29.04.2014 21:14:43

Zitat:

Zitat von Teufelchen88 (Beitrag 536670)
Es wurde heute was bei Facebook zum Thema Helm abnehmen gepostet: http://www.augsburger-allgemeine.de/...d29598191.html


Quelle : http://www.augsburger-allgemeine.de

Zitat:


Was mache ich, wenn ich als Ersthelfer zu einem Motorradunfall komme?

Die erste Handlung des Helfers ist immer zu überprüfen, ob der Verletzte bei Bewusstsein ist. Ansprechen und Anfassen ist die Merkformel. Körperkontakt sei wichtig, denn der Helm kann Geräusche dämpfen.
Wann muss ich den Helm abnehmen?

"Wenn der Motorradfahrer bewusstlos ist, muss der Helm immer runter", sagt Haugg. Denn ein Sturz auf den Kopf kann Erbrechen hervorrufen. Um zu verhindern, dass der Verletzte daran erstickt, muss man ihn in die stabile Seitenlage bringen. Dafür muss der Helm herunter. Ebenso wenn er nicht mehr atmet, dann muss ihn der Helfer reanimieren. Dabei gilt immer "Überleben sichern", sagt Haugg. Das Überleben hat die oberste Priorität. Die Gefahr, dass man einem Verletzen eine Querschnittslähmung zufügt, sei relativ gering, so der Motorradsanitäter. "Wir sagen: Entweder hat er schon einen Querschnitt oder nicht". Wenn es zu dieser schlimmen Verletzungen gekommen ist, dann meist schon vorher. Ist der Motorradfahrer bei Bewusstsein, kann er den Helm möglicherweise selbst absetzen.
Wie nehme ich den Helm ab?

Um den Helm abzunehmen, sucht man sich möglichst immer einen zweiten Helfer, empfiehlt Rettungsassistent Haugg. Denn während der eine den Helm vorsichtig vom Kopf zieht, muss der andere den Nacken des Verunglückten stützen. Dafür setzt sich einer hinter den Kopf und der andere neben den Motorradfahrer. Ist der Helm dann herunter, übernimmt der Hintere den Kopf und der Vordere bringt den Verletzten in die stabile Seitenlage oder reanimiert.
Nach welcher Reihenfolge versorge ich den Motorradfahrer?

Logisch vorgehen nach der Devise: Überleben sichern. Atmet er nicht, versorge ich nicht zuerst eine blutende Wunde. "Kommt mir aber bei jeder Druckmassage ein Schwall Blut aus dem Hals entgegen gespritzt, muss ich zuerst diese Wunde versorgen", erklärt Haugg.
Welche sind die häufigsten Verletzungen bei Motorradunfällen?

Das kommt laut Haugg darauf an, wo der Motorradfahrer stürzt, wie schnell er fährt, welche Kleidung er trägt und wie sportlich er ist. Gute Kleidung sei essenziell. Sie kann schlimme Verletzungen verhindern. "70 Prozent der Unfälle passieren innerorts bei 30 bis 50 Stundenkilometer". Doch wenn man dann nur eine kurze Hose trägt, können die Verletzungen trotzdem übel sein. Körperliche Fitness ist für einen Motorradfahrer auch wichtig und kann über den Grad der Versehrtheit entscheiden. Denn umso mehr Muskeln er hat, umso besser kann er sich bei einem Sturz abfangen. Am meisten gefährdet sind laut dem Experten Abschürfungen, Verletzungen an den Beinen, Armen, Handgelenken und an den Schultern.

Saugwurmmensch 29.04.2014 21:30:16

Ah, sehr gut!

Dann mach ich da gleich mal nen neuen Thread draus.

Danke an alle Beteiligten!

Teufelchen88 29.04.2014 22:10:49

Zitat:

Zitat von Saugwurmmensch (Beitrag 536672)
Ah, sehr gut!

Dann mach ich da gleich mal nen neuen Thread draus.

Danke an alle Beteiligten!

Kann man den vielleicht irgendwie fixieren das man den immer schnell wieder findet bzw die neuen Motorradfahrer hier. Klar lernt man es normalerweise jetzt beim erste Hilfe Kurs aber man behält ja nicht alles im Kopf.

Saugwurmmensch 29.04.2014 22:15:11

Klar, kann den im Allgemeines-Forum oben anpinnen.

berndy 30.04.2014 08:51:10

http://www.youtube.com/results?searc...=helm+abnehmen

DonArcturus 30.04.2014 11:00:41

Ich weiß gar nicht, wieso Ihr die Frage des Helm Abnehmens so sehr mit Ja oder Nein beantwortet wollt. Ist doch ganz klar von Fall zu Fall zu unterscheiden!?

Ich meine: wenn kein Grund zur Helmabnahme besteht (z.B. Person atmet offensichtlich), würde ich den Helm immer auf lassen. Man kann ja nicht wissen, ob die Person Wirbelschäden bzw. einen Schädelbruch hat, der nur mit Hilfe des Helmes zusammengehalten wird.

In jedem anderen Fall (auch bei Unsicherheit) würde ich den Helm abnehmen (mit aller Vorsicht). Denn wenn man sich z.B. nicht sicher ist, ob die Person noch atmet, so muss man sich halt Sicherheit verschaffen. Es nützt nichts, wenn man Angst vor der Helmabnahme hat, wenn ein anderer eventueller oder offensichtlicher Schaden damit nicht behandelt werden kann. Und selbst wenn man einen Fehler macht und sich falsch entschieden hat, ist es auf jeden Fall richtiger, man hat versucht zu helfen.

Ich denke, schwieriger ist bei solchen Dingen die Selbstbeherrschung. Man steht unter Adrenalin, hat eventuell sogar leichte oder gar schwere Panik. Dann macht man alles unüberlegt und reißt dem Patienten bei der Helmabnahme den Kopf ab, weil man etwas so banales wie den Verschluss vergessen hat...

Teufelchen88 30.04.2014 11:16:37

Uns wurde damals gesagt entweder wir nehmen den Helm ab und er stirbt oder wir lassen ihn dran und er erstickt. Kein größer Unterschied also keine Angst vorm Helm abnehmen. Und ist der verunglückte bei Bewusstsein soll er den Helm selbst abnehmen.
Und das mit dem Kopf auseinander fallen ist laut denen damals nen Ammenmärchen genauso wie das der Kopf ab ist.

Saugwurmmensch 30.04.2014 11:28:12

Wenn das Opfer aber erbricht, wirds zeitlich eng mit Helm abnehmen, auch wenn bis dato noch alles OK schien.

Wenn ich ehrlich bin, würde ich keinen anständigen Verband mehr hinbekommen. Stabile Seitenlage und Herzdruckmassage klar, aber für die B-Note in der Kür fehlt mir seit 10 Jahren die Übung.
Ich glaub ich versuch mal nen Stammtisch mit nem Ersthelferkurs einzurichten.

geko4711 30.04.2014 11:58:59

Zitat:

Zitat von Saugwurmmensch (Beitrag 536699)
...
Ich glaub ich versuch mal nen Stammtisch mit nem Ersthelferkurs einzurichten.

Wenn du das mit dem Schulungsmenschen vorher abklärst und die Teilnehmer von ihrem Arbeitgeber die Mitgliedsnummern der jeweiligen Berufsgenossenschaften parat haben, kostet das nicht mal was :grinser2::grinser2::grinser2:

Teufelchen88 30.04.2014 13:42:59

ich weiss so gut wie gar nix mehr aus dem kurs. wiederbelebung ok das weiss ich noch aber stable seitenlage da hapert es schon. Verband hab ich gar nicht gelernt

DonArcturus 30.04.2014 15:19:12

Naja, ohne Auffrischen der Kenntnisse ist das auch normal. Aber mit ein bisschen Logik sollte man auch einiges eventuell noch rekonstruieren können. Z.B. dass man eine stark blutende Wunde zuhält oder ein Körperteil abbindet, um die Blutung dort zu verlangsamen.

Ich hatte bei meiner Taucherausbildung ja den tatsächlichen Erste Hilfe Kurs, und nicht die abgespeckte "Sofortmaßnahmen am Unfallort"-Variante, die man für den Führerschein braucht. Von dem Erste Hilfe Kurs habe eigentlich nichts mehr im Kopf... :oops:

Thom 30.04.2014 15:25:58

Auch wenn man sich nicht sicher ist, was wie gemacht wird, helfen, helfen, helfen! Nichts ist schlimmer als gar nichts zu tun. Und wenn man den Verunfallten nur gut zuredet und zumindest den Notarzt ruft. Wegsehen ist das Schlimmste was man machen kann!

DonArcturus 30.04.2014 15:31:45

Zitat:

Zitat von Thom (Beitrag 536712)
Auch wenn man sich nicht sicher ist, was wie gemacht wird, helfen, helfen, helfen! Nichts ist schlimmer als gar nichts zu tun. Und wenn man den Verunfallten nur gut zuredet und zumindest den Notarzt ruft. Wegsehen ist das Schlimmste was man machen kann!

Es gibt genug, was zu tun ist. Unfallort absichern, Notarzt rufen, Schaulustige verscheuchen... ich glaube dass Wegschauen eher selten betrieben wird, aber dass viele sich einfach hilflos fühlen und dann glauben, irgend ein anderer macht es schon.

Dabei komme ich grade wieder auf einen Punkt, den man machen kann: koordinieren! Leute darauf aufmerksam machen, was sie tun können!

gsmattis 30.04.2014 15:51:21

Wenn Leute nur rumstehen und Maulaffen feilhalten: Ansprechen! "Sie da, mit der roten Jacken! Kommen Sie her und tun XY. Sie da, genau Sie, mit der Brille und dem Schal. Machen Sie YZ."

Entweder sie verpissen sich oder oder helfen tatsächlich. Reicht ja, wenn sie mit dem verletzten sprechen oder nur die Hand halten oder den Puls permanent fühlen. Nen anderer räumt (evtl.) Trümmerteile weg etc. Gibt genug zu tun wenns so heftig gescheppert hat, dass man sich um nen verletzten kümmern muss.

TheFighter1996 01.05.2014 16:45:30

Auf jedenfall Helm abnehmen ,denn keinem
ist geholfen wenn der Motorradfahrer erstickt.

Narhara 01.05.2014 18:19:50

Zitat:

Zitat von Teufelchen88 (Beitrag 536707)
ich weiss so gut wie gar nix mehr aus dem kurs. wiederbelebung ok das weiss ich noch aber stable seitenlage da hapert es schon. Verband hab ich gar nicht gelernt

Ich muss gestehen, ich hab diesen Führerschein Erste-Hilfe Kurs vor 4 Monaten gemacht und weiß kaum noch was. Außer dass ich kein Blut sehen kann und ich bei zu viel Blut auf einmal in Ohnmacht falle D:
*In dem Kurs fast passiert ist*

Dennoch weiß ich, dass ich selbst wenn mich der Anblick von Blut ausnockt, es anderes gibt womit ich helfen kann. Notarzt rufen, Unfallstelle absichern, Passanten/ Autofahrer anhalten und ansprechen etc.

GSschrauber 11.05.2014 09:59:17

Den Beitrag von Rocky würde ich so auch unterschreiben.
ergänzen möchte ich noch folgendes:

Falls der Motorradfahrer bei Bewusstsein ist, sollte er entscheiden ob Helm abnehmen oder anlassen, schließlich kann er eventuelle Halsverletzungen besser einschätzen als der Ersthelfer.

Falls Verunfallter Bewusstlos, wie Rocky zitiert hat abnehmen,
unter anderem weil ich im Erste Hilfe Kurs vor ca 4 Monaten gelernt habe, das man definitv die Atmung prüfen soll, da viele Ersthelfer vor Aufregung den Puls falsch messen, oder gar ihren eigenen Puls spüren.
Atmung lässt sich am besten mit sehr sensitivem Körperteil überprüfen, zb dem Ohr. Oder einen Gegenstand an die Nase halten der beschlagen kann, zb Handydisplay.
Das waren so die Tips die uns beigebracht wurden.

JohnB 11.05.2014 10:47:44

Dem Ohr???

Saugwurmmensch 11.05.2014 10:50:32

Klar...da hört man Atemgeräusche und viel wichtiger spürt man auch den Lufthauch.

Kannst natürlich auch nen kalten Löffen nehmen, Kopf auf die Brust legen und lauschen und schauen ob der Löffel über seinem Mund beschlägt :P

JohnB 11.05.2014 17:25:25

Ach du willst mit deinem Ohr lauschen. Ich dachte du willst am Ohr des Verunfallten fühlen. lol.

Aber durch den Helm lauschen stelle ich mir auch schwierig vor.
Abermal im Ernst: Ich denke auch, daß das situativ verschieden ist ob Helm ab oder nicht aber wenn die Situation erst da ist kriegt man hoffentlich irgentwas zusammen.
Sicherheit gibt wohl die regelmässige Wiederholung der Sofortmassnahmen oder besser weil länger, mehr und intensiver, der richtige Erste Hilfe Kurs.
Wenn jemand was organisieren möchte bin ich auch gerne dabei.

Bei den Gedanken fällt mir grad ein: Schon Organspendeausweis ausgefüllt?

GSschrauber 11.05.2014 18:59:25

Genau so meinte ich das ;)

Naja lauschen brauchst nicht wenn der Verunfallte den Helm an hat.
Weil Helm abnehmen soll man ja, wenn er nicht bei Bewusstsein ist.
In dem Moment ist es "unwichtig" ob der Verunfallte atmet, denn das wird erst im nächsten Schritt geprüft, wenn es nach Helmabnahme darum geht stabile Seitenlage oder Herzlungen-Wiederbelebung.

Ps. Organspendeausweiß ist vorhanden;)

Thom 11.05.2014 19:13:12

Zitat:

Zitat von JohnB (Beitrag 537640)
Schon Organspendeausweis ausgefüllt?

Ist das Bedingung um Erste Hilfe leisten zu dürfen? :)

geko4711 11.05.2014 21:47:37

Zitat:

Zitat von Thom (Beitrag 537650)
Ist das Bedingung um Erste Hilfe leisten zu dürfen? :)


Nee, aber vielleicht "letzte Hilfe", wenn man selber nicht mehr kann :grinser2:

CustomRider 11.05.2014 22:17:15

Habe den Erste-Hilfe-Kurs vor Rund einem halben Jahr für mein Studium gemacht und uns wurde beigebracht, dass der Helm abgenommen werden sollte, da das beklemmende Gefühl keine Luft zu bekommen,wenn man etwas vor dem Gesicht hat, dadurch deutlich abnimmt und es so weniger zu einem Kollaps oder etwaiges kommt.
Die verletzte Person soll dadurch auch beruhigt werden.

majestic_morpheus 12.05.2014 07:19:33

Das Problem mit dem Auflassen das Helmes ist, dass der Verunglückte, obwohl vorerst noch bei klarem Bewusstsein und scheinbar stabil, eventuell doch noch ohnmächtig wird oder sogar sein Kreislauf kollabiert. Dies ist zum einen schwer zu erkennen, wenn der Helm noch auf dem Kopf ist, und andererseits wird es dann hektisch, wenn der Helm schnell runter muss - was Fehler provoziert. Auch sind Schockzustände schwerer zu erkennen, wenn man das Gesicht nicht richtig sieht. Also lieber gleich vorsichtig den Helm abnehmen, solange man dafür Zeit hat.

King Madness 12.05.2014 12:23:53

Zitat:

Zitat von Saugwurmmensch (Beitrag 536616)
Vielleicht kennt ja jemand die aktuellen Empfehlungen für die 1. Hilfe bei Motorradunfällen?!

Mach bei 3 Organisationen den EH-Kurs und du erhälst 3 verschiedene Meinungen.

Auch aktuell noch.

Meine Frau hat Ende letzens Jahrs bei den Malthesern für den betrieb den EH-Kurs gemacht, dort hieß es:
Bist du alleine = Helm auflassen
zu zweit = Helm ab

DRK hat mir letztes Jahr gesagt, Lieber gelähmt als erstickt... (?)

King Madness 12.05.2014 12:28:30

Zitat:

Zitat von gsmattis (Beitrag 536649)
Nen Bekannter ist Apotheker und die hatten letztens auch nen Erste-Hilfe-Kurs. Er sagte, bei nem verunfallten Motorradfahrer darf man den Kopf in alle Richtigen drehen und drücken, nur nicht das Kinn Richtung Brust. Der Grund: Der oberste Wirbel, da wo der Schädel "aufgehängt" ist, hat nen Pin. Wenn dieser Pin abgebrochen ist (durch den Aufprall beim Unfall oder wasauchimmer) und man den Kopf nach vorne neigt haut man den Pin ins Rückenmark und vorbei ists.

Habe ich noch nie gehört

geko4711 12.05.2014 12:51:04

Zitat:

Zitat von King Madness (Beitrag 537759)
Habe ich noch nie gehört


Aber ich schon; deshalb Kopf immer "nach hinten" festhalten und nicht auf die Brust legen.

King Madness 12.05.2014 12:59:11

Zitat:

Zitat von DonArcturus (Beitrag 536713)
...aber dass viele sich einfach hilflos fühlen

Aus der Erfahrung weiß ich, du handelst erst aus dem Bauch raus und realisierst erst, was du gemacht hast, wenn du zur Ruhe gekommen bist.

Ich habe schon öfters Erste Hilfe geleistet und bin erst zum "nachdenken" gekommen, als der Patient im Krankenwagen lag.

Ich bin persönli9ch dafür, das JEDER Führerscheinbesitzer spätestens alle 5 Jahre solch einen Kurs machen sollte.

Auch wenn ich meistens keinen Bock darauf habe, ist es sinnvoll.

King Madness 12.05.2014 13:00:04

Gecko,
klar nach hinten legen kenn ich auch, damit die Zunge gestreckt wird, aber das mit dem Zapfen habe ich noch nie gehört.

geko4711 12.05.2014 14:06:22

Ja, haben wenige, ist aber wirklich so - frag mal den Doc deines Vetrauens, welcher in Anatomie an der Stelle nicht gerade Kreide holen war :grinser2:

Schreiner 12.05.2014 17:15:12

Also bei meinem Kurs hieß es damals: Der Helm sollte aufbleiben. Aber anscheinend gehen die Meinungen da echt auseinander. Aber ehrlich gesagt hätt ich schon bisschen Schiss den HElm abzunehmen, wer weiß, ob man den Verletzten dadurch sonst nicht noch mehr verletzt.

eatthefish 12.05.2014 17:26:01

Zitat:

Zitat von Schreiner (Beitrag 537818)
Also bei meinem Kurs hieß es damals: Der Helm sollte aufbleiben. Aber anscheinend gehen die Meinungen da echt auseinander. Aber ehrlich gesagt hätt ich schon bisschen Schiss den HElm abzunehmen, wer weiß, ob man den Verletzten dadurch sonst nicht noch mehr verletzt.

Wie willst du jemanden der eventuell einen Atem-Kreislauf Stillstand hat verletzen? ;)

Wenn der Verunfallte nicht mit dir redet sondern bewusstlos ist kannst du, solange er den Helm auf hat, nicht feststellen ob er ausreichend atmet.

Daher also: Helm runter -> Atmung überprüfen und wenn er atmet in die stabile Seitenlage und wenn nicht mit der Herzdruckmassage beginnen!

Lowsider 12.05.2014 19:25:23

Als "Brancheninterner" würde ich Ersthelfern empfehlen:
Solange es keinen sehr trifftigen Grund gibt, der gegen eine Abnahme des Helms spricht, (VOR ALLEM BEI BEWUSSTLOSEN!) HELM ABNEHMEN!

Wie bereits die Vorredner gesagt haben, besteht vor allem die Gefahr einer Aspiration, also dass der Motorradfahrer an seinem Erbrochenen erstickt, zum anderen könnten versteckte Blutungen verborgen sein. Nicht zuletzt gilt der Leitsatz: Leben vor Lähmung.

Mund-zu-Mund-Beatmung ist immer noch Teil einer optimalen Reanimation bei Herzstillstand. Das steht in den aktuellen ERC-Guidelines und wird sich bestimmt nicht ändern. Für Ersthelfer gilt aber: Drücken auf jeden Fall, Pusten wenn möglich (Nase des Patienten zuhalten!). Dabei 30 mal drücken und zwei mal pusten. Etwa 120 mal pro Minute drücken.

Wenn es am Unfallort mehr als einen Helfer gibt, solltet ihr am Besten den Helm zusammen abnehmen. Einer greift unter den Helm und hält mit beiden Händen den Hals fest. Der andere greift sich den Helm und zieht ihn ohne Verdrehung nach oben weg.

Und ich finde klasse, dass es so viele interessiert. Viel zu oft helfen die Passanten gar nicht und soetwas ist einfach nur assozial!
Und man kann hier wirklich nur etwas falsch machen, wenn man nichts tut!


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