GS läuft einfach unrund
 

Hi zusammen,

fahre seit letzten Jahr eine GS 500, BJ 2002, ungedrosselt. Habe sie vom 1. Besitzer mit knapp über 10 TKm gekauft.
Bin selber dann letztes Jahr kaum gefahren, da sie lange bei einem Bekannten in der Werkstatt war. (neue Kerzen, Ölwechsel)

Dieses Jahr im April wurde sie dann wieder startklar gemacht, zum TÜV mit ihr und da wurde bei der AU festgestellt, dass sie viel zu mager läuft. (Wert: 0,2, Normalwert: wohl zwischen 0,6-1,0, aber ohne Gewähr)
Außerdem ist sie immer aus gegangen.

Sie war dann direkt wieder in der Werkstatt und dort wurde folgendes gemacht:
- Vergaser ausgebaut und im Ultraschallbad gereinigt, anschließend eingestellt und synchronisiert
- neue Schwimmernadelventile (heißt das so?) eingebaut
- Membranen getauscht

Nach dem "Kundendienst" habe ich sie vor ein paar Wochen wieder bekommen. Die erste Ausfahrt war klasse, super gelaufen, keine Probleme nichts. Dann habe ich sie beim Anmachen mal versaufen lassen, danach lief sie aber wieder problemlos.
Vergangenen Freitag ging es dann wieder los.

Mit Choke drehte sie nur bis knapp über 1000 U/min. Auch bei längerer Einlaufzeit drehte sie nicht höher. Wenn man vorsichtig Gas dazu gab, ist sie sofort abgesoffen.
(genauso ist sie mir auch "versoffen" s.o., lief aber paar Tage später wieder normal)

Bin losgefahren und an jeder Ampel ist sie sofort ausgegangen. Bin dann mit Choke (ca. bis zur Hälfte drin) gefahren, damit sie auf Drehzahlen bleibt. Sie hat beim Runterschalten das Gas zu langsam weggenommen und hat bei niedrigen Geschwindigkeiten (innerorts, ca. 60 km/h) immer "gekotzt". Dazu hat sie wohl aus dem Vergaser geschossen.

Auf die schnelle konnte meine Werkstatt nichts feststellen. Da ich dann auch noch einen Tag später zum Fahrsicherheitstraining wollte, habe ich sie wieder mitgenommen. Wir haben lediglich das Standgas hochgedreht, dass sie nicht immer aus geht.

Am Morgen vor dem Training sprang sie problemslos an, mit Choke direkt auf 4-5000 U/min. gedreht. Ein paar Patscher aus dem Vergaser hatte sie noch, auch das leichte Kotzen, sonst lief sie aber gut. Je länger sie aber an dem Tag lief, desto höher hat sie dann im Stand gedreht, sodass ich die Standgasschraube wieder runterdrehen musste, dass sie auf halbwegs normalen Drehzahlen lief.

Das Problem taucht immer wieder auf. Ich fahre schon eher selten mit ihr, vielleicht liegt es auch daran, aber es kann ja nicht sein, dass wenn sie mal 4 Wochen steht, sie das spinnen anfängt.

Hat jemand das Phänomen auch schon mal gehabt und eine Idee, was es ist und wie man es beheben kann?!

VG J.

Wenn man längere Zeit nicht gefahren ist, dann verdampft das Benzin in den Schwimmerkammern. Normalerweise macht sich das dann mit schweren Startverhalten und schlechter Gasannahme bemerkbar, wenn man vergisst, die Vergaser zu fluten. Also nach längerer Standzeit für ca. 30s PRI öffnen und dann starten.

Da dein Problem noch woanders versteckt ist:

Kontrolliere mal deinen Schwimmerstand und die Gemischregulierschrauben. Bei dir sollten 2 3/4 Umdrehungen sein.

Hi zurück,

danke für den Tipp, werde ich mal ausprobieren, wobei sie eigentlich schon anspringt, nur dann eben mit Choke nicht hoch dreht.

Schwimmerstand wurde kontrolliert und ist okay.
Die Gemischregulierschraube wurde nach Angabe eingestellt und anschließend synchronisiert.

Wir sind inzwischen ziemlich ratlos, an was es noch liegen könnte.

Kleine Fehlzündungen klingt nach zu mager. Das langsame Abtouren könnte Falschluft sein. Das kann man testen, indem man mit was leicht brennbaren wie Startpilot oder Bremsenreiniger großzügig auf Vergaser und Ansaugstutzen sprüht und schaut, ob sich die Drehzahl ändert.