Fragen zur Hecktieferlegung
 

Hallo,

meine Frau möchte ihre GS nach langem hin und her überlegen jetzt doch gerne tieferlegen, da sie doch arge Probleme hat das Motorrad zu rangieren und beim Anhalten einen sicheren Stand zu finden. Ich habe mich jetzt mal nach Tieferlegungskits umgesehen und zu zwei Typen habe ich noch Fragen:

1. Bei Louis wird für die GS 500 ein TRW/Lucas Kit für knapp 90 EUR angeboten. Leider geht aus der Beschreibung nicht hervor, wieviel CM sich das Moped näher an den Erdboden schmiegt. Kann mir dazu jemand weiterhelfen ? Unser Ziel sind 3 cm.

2. Bei Polo gibt es einen Umbausatz von Wilbers für knapp 130 EUR. Die Beschreibung liest sich genauso wie die bei TRW/Lucas im Louis-Shop. Wo kommt der Preisunterschied her? Ist es nur der Herstellername oder kann das Ding mehr ?

3. Wenn man den Satz eingebaut und die Gabel entsprechend durchgeschoben hat, ändert sich das Fahrverhalten dann nachhaltig ? Dass die Schräglagenfreiheit abnimmt ist mir natürlich klar. Aber ein großer Pluspunkt ist die Kurvenwilligkeit der GS - dagegen fährt sich meine Buell wie ein Öltanker :grinser2:. Das sollte schon weitestgehend erhalten bleiben.

Keine Ahnung ob es für die Fragen wichtig ist: Die GS haben wir mit prog. Wilbers Gabelfedern ausgerüstet.

Schon mal danke für Eure Hilfe.

Poste doch mal den Link zum Artikel, dann kann ich dir zumindest sagen, was da noch gemacht werden muss.

In der Regel sind 3cm durchaus zu erreichen. Wenn du vorne Platz hast, um die Gabel weiter durch zu schieben, dann wird die Kurvenfreudigkeit nicht gravierend reduziert.

Ja, die Regel sind 30 mm (1 cm am Umlenkhebel macht bei der GS ca 3 cm am Heck).
Am Fahrverhalten ändert sich nicht sooo viel. Da muss man schon gut hinspüren.
Es empfiehlt sich (bzw. wird für den Umbau vorgeschrieben) den Hauptständer zu entfernen. Der setzt tiefergelegt nämlich noch sehr viel früher auf (zB im Kreisverkehr).
Eine tiefergelegte GS aufzubocken ist ohnehin schwierig und für zierliche Personen nahezu unmöglich.

Für einen sicheren Stand sollte man auch den Seitenständer kürzen. Die Kiste steht sonst ziemlich gerade...

Unterschied bei den beiden Angeboten (sofern beide mit ABE und beide ohne bereits gekürzten Seitenständer) wird von der verkauften Stückzahl kommen.

Schon mal vielen Dank für die Antworten.

Einen Link auf die Artikel kann ich nicht posten, man wird in den Shops immer zu Startseite geroutet.

TRW/Lucas = Louis, Best. Nr. 10026256
Wilbers = Polo, Best. Nr. 60350100210

Daran, die Gabel einfach weiter durchzustecken habe ich auch schon gedacht. Da ist aber nicht viel Luft bis zum Lenker. Evtl. 1 bis max. 2 cm. Die Federvorspannung ist an der Gabel einstellbar und die Schraubnippel nehmen viel Platz weg.

Ich hab bei meiner Mutter auch eine Tieferlegung verbaut (über die Umlenkung) und kann dir ebenso nahelegen den Hauptständer zu demontieren. Meine Mutter wollte das nicht und es war auch für die Eintragung nicht vorgeschrieben. Allerdings ist es ein Akt die Kiste aufzubocken.
Was jedoch interessant ist, dass das Kettenkit einen höheren Verschleiss hat und häufiger zu wechseln ist. Mein Vater fährt die selbe Kette und kann damit jedes Mal mehr Kilometer reißen.

Das halte ich für ein Gerücht. Habt ihr den Kettendurchhang auch passend zur tieferlegung eingestellt?

Was für einen Lenker hast du denn? Meine GS (tiefer gelegt, Gabel nicht durchgesteckt, SBL) finde ich auch agiler als Goo's GS (Heckhöherlegung, Gabel vorne ca. 20mm durchgesteckt, Stummel). Falls du also einen schmaleren Lenker hast, kann sich durchaus ein Umbau lohnen, wenn man ohne viel Nachdruck in die Kurven fallen möchte.

Bei dem Artikel im Louisshop bekommst du die längeren Umlenkhebel inkl. ABE. Dazu muss der Hauptständer laut ABE entfernt werden.

Erfahrungsgemäß wird der Seitenständer dann zu lang sein. Der muss dann noch gekürzt werden.

Ja, na klar. Das hat uns auch ein Mechaniker bei Suzuki bestätigt. Vorstellen konnte ich es mit auch nicht, aber es ist so. Frag mich nicht warum. Ich mache beide GS meiner Eltern immer gleich, mit gleichem Kettentyp usw.

Klingt für mich immernoch merkwürdig und manche Mechaniker erzählen viel wenn der Tag lang ist oder selbst keine ahnung haben. Ich wüsste nicht was sich da ändert das den Verschleiss fördern soll. Vielleicht weiß ja jemand anders hier etwas darüber?

@Bullet

Habt ihr mal daran gedacht mit der Sitzbank zu einem guten Sattler zu gehen? Der kann auch 2-3 cm realisieren, eventuell zusätzlich noch die Seiten minimal schmaler schneiden....wenn ers drauf hat geht das alles fast ohne Komfortverlust, dafür gibts mittlerweile die tollsten Materialien...

Den Sitz abpolstern ist meiner Meinung auch die bessere Alternative. Wegen dem Komfort brauchst dir auch keine Gedanken machen, da es genügend Stoffe gibt auf denen man trotz dünnerer Sitzfläche super bequem sitzt.

Nochmal wegen dem Kettenverschleiss. Ich han selbst nicht dran geglaubt, aber ich sehe es jedes Mal beim Wechselintervall und meine Mutter fährt definitiv nicht rabiater als mein Vater.

Eine professionell abgepolsterte Sitzbank (und da machen viele "Profis" leider auch viel Murks) kostet aber schnell das doppelte von nem Tieferlegungssatz (zumal man die Knochen oft und billigst (mit Gutachten) aus der Bucht fischen kann.
Mehr als 20€ ist man da selten los...

An das Abpolstern der Sitzbank haben wir natürlich auch gedacht. Die hat aber zum einen nicht so viel "Fleisch" zum anderen soll die Suzi auch für längere Touren herhalten -> z. B. Alpen, wenn die Fahrpraxis erst mal da ist, da ist gutes Sitzen wichtig.

Angebote bei uns in der Gegend begannen bei 180 EUR aufwärts. Bringt 1 bis max. 2 cm, wenn der Sitzkomfort nicht ganz auf der Strecke bleiben soll.

Gruß
Oliver

Die Tieferlegung ist schon Punkt Nr. 1 auf der Abarbeitungsliste, wenn man den Sitz tiefer haben möchte.

Den erhöhten Verschleiß mit der Kette kann ich nicht bestätigen.

Effektiver ist es definitiv sie über die Hebel tiefer zu legen...oder eben ein anderes Federbein. ;)

OT: Das lässt mir mit der Kette jetzt echt keine Ruhe. Han letztes Jahr schon wie irre Am Moped gesucht um irgendwelche Fehlerquellen für den erhöhten Verschleiss zu finden und nichts entdeckt. Dann nehm ich sie mit über den Winter nochmal vor.

Vielleicht stimmt die Radflucht nicht oder das Kettenschmieren wird bei einer von beiden nicht so häufig durchgeführt.

Das wären erst mal meine Vermutungen.

Ich denke durch das Tieferlegen muss die Kette auf einen anderen Wert eingestellt werden, da durch das Einfedern die Kette doch mit Tieferlegung mehr Spannung bekommt.

Die Schwinge steht ja dann schon fast waagerecht. So wie sie sonst nie stehen würde. Also denke ich etwas mehr Spiel in der Kette könnte helfen.

Kettenflucht hab ich kontrolliert und ist ok. Fett bekommen beide Maschinen immer gleich.
Hatte beim letzten Wechsel schon mehr Spiel gelassen und hat wieder nichts gebracht. Wie gesagt, ich nehm mir die Dame nochmal einen Tag gründlich vor. Danke, für die Tipps.

Genau falsch herum. Durch die Tieferlegung kommt die Schwinge höher, also näher an die Konstellation, das Hinterradachse, Schwingenachse und Ausgangswelle auf eine Ebene liegen. Es wird theoretisch dementsprechend weniger Spiel gebraucht. Praktisch wird sich das aber nicht realisieren lassen, weil die Differenz schätzungsweise 5mm Spiel beträgt. So genau kann man das nicht einstellen.