GS nach Auffrischungskur
 

Hi, hatte mich ja hier:

http://forum.gs-500.de/showthread.php?t=32569

bereits vorgestellt.

Bin mit der Kiste endlich mal fertig geworden!

Da ich vorher von der GS überhaupt keine Ahnung hatte, hat mir das Forum hier bei diversen Sachen sehr geholfen. Insbesondere bei den Vergasereinstellungen!

Wollte euch mal kurz zeigen, wie ich mit wenig Kosten, aus einer vergammelten GS, wieder ein einigermaßen vernünftiges Motorrad zusammengeschustert habe.

Als wir sie geholt hatten, war der Motor ausgebaut, Bremsen waren fest, Batterie war, der ganze Rahmen war irgendwie angerostet und die Armaturen so komisch blau lackiert.

So sah sie aus:

Dann gings erstmal ans Zerlegen:

Nach dem Zerlegen, habe ich erstmal alles vernünftig gereingt, die Roststellen angeschliffen und mit Felgen- und Klarlack nachlackiert.

Dann gings erstmal wieder ans Zusammenbauen. Die Anbauteile wurden natürlich auch vernünftig gesäubert und neu gefettet.

Die Armaturen habe ich schwarz lackiert.

Ein bißchen Probleme hatten mir die Bremsen gemacht. Die Bremssättel mussten komplett zerlegt und neu abgedichtet werden. Anschließend gabs neue Beläge + neue Bremsflüssigkeit.

Eine Gel-Batterie habe ich ihr auch spendiert. Bei der Alten war nichts mehr zu machen. Die hatte sich nach 2 Jahren Standzeit wohl totgestanden!

Da ich noch ein paar schöne Griffe hier rumliegen hatte, kamen diese auch noch dran.

So sah sie schon fast wieder aus, wie ein Motorrad!

Viel Arbeit, die du investiert hast. Respekt. Ein Gel-Batt in der GS ist jedoch i.d.R. keine gute Idee, lies dir mal bitte die FAQ dazu durch:
Warum man für die GS 500 keine Gel-Batterien verwenden kann

Jetzt war mein Kumpel, der Vergaser dran.

Als ich ihn zwecks Reiniung zerlegte, bemerkte ich, dass die eine Gemischschraube bereits rundgedreht war. Die Schraube bewegte sich kein Stück mehr. Ich habe dann alles versucht mit WD40, usw. Letzendlich versuchte ich sie vorsichtig auszubohren. Das ging jedoch schief.

Also musste ein Neuer her. Habe in der Bucht einen für 60 Tacken bekommen. Der war zwar ziemlich verdreckt, technisch jedoch einwandfrei.

Ich habe ihn dann komplett zerlegt und alle Teile (außer die Dichtungen), über Nacht in einen 10 Liter Eimer mit Warmwasser und 4 Corega Tabs eingelegt. Am nächsten Tag nur noch ein bißchen mit der Bürste drüber und die Kanäle nochmal richtig mit Bremsenreiniger durchspülen! Hatte ich bei unseren CBR's auch schon ein paar Male gemacht. Ist wahrscheinlich nicht so hundertprozentig wie eine Ultraschallreinigung, reicht aber völlig aus!

Die Bedüsung musste ich aus dem alten Vergaser nehmen.

Leider waren die oberen kleinen Minidichtungen (wo die Schläuche zum Synchronisieren aufgesteckt werden) bei beiden Vergasern defekt. Die kosten bei Suzi 10 Euro zusammen! Voll die Frechheit! Aber nützte ja nichts.

Auf jeden Fall war der Vergaser jetzt hundertprozentig sauber und in Ordnung.

Auf den Bildern seht ihr den Vergaser vor und nach dem Corega Tabs Bad. Sieht doch ordentlich aus und kostet umgerechnet keine 50 Cent pro Reinigung!

Oh das hatte ich nicht gelesen. Scheiße! Warum gibts die dann zu kaufen für ne GS? Ist das denn immer so, dass der Regler sich dadurch verabschidet?

Das Problem mit dem verrosteten Auspuff kennt ja vermutlich jeder.

Jedenfalls habe ich den erstmal schön mit Schmirgelpapier von Rost befreit und anschließend mit VHT Krümmerlack mattschwarz lackiert. Diese Edelstahlblende habe ich abgeklebt. Finde, die ist eigentlich ganz schick.

Hatte das bei anderen Maschinen auch schonmal gemacht. Ich hatte einen Krümmer mal sandstrahlen lassen, danach passende Grundierung drauf gesprüht und anschließend alles nochmal mit entsprechendem Klarlack überzogen. Durch die Hitze platzte die Farbe ab!

Dann habe ich bei einer Maschine, den Krümmer einfach nur mal mit Schmirgelpapier angeschliffen und anschließend den Lack, ohne Grundierung draufgesprüht.
Der Lack deckt bei erstem Mal schon fast vollständig. Mehr als eine halbe bis dreiviertel Dose benötigt man nicht. Klarlack hatte ich auch weggelassen.

Hält bis heute super! Verfärbt sich mit der Zeit stellenweise ganz leicht ins bräunliche. Kann man aber ab und zu einfach mal übersprühen.

So habe ich es hier jedenfalls auch gemacht. Mal sehen, wie es in einem halben Jahr aussieht. Werde dann nochmal ein Bild einstellen.

Beim Anbauen muss man nur extrem aufpassen, da die Farbe anfangs echt weich ist. Die wird nach ein paar Fahrten erst richtig hart und kratzsicher.

Jetzt ist sie jedenfalls erstmal wieder zusammengebaut.

Habe letzendlich noch einen neuen Luftfilter, neue Ansaugstutzen (Krümmer zu Vergaser), neue Zündkerzen und neue Benzinschläuche ver- bzw. eingebaut.
Ölwechsel + Filter habe ich natürlich auch neu gemacht.

Die Restaurierungskosten waren relativ überschaubar, da ich Bremsflüssigkeit, Öl, Schläuche, Reiniger und Lacke zu Hause noch rumliegen hatte. Habe ca. 250 Euro nochmal reingesteckt an Neuteilen.

Der Motor läuft aber wieder wie eine Nähmaschine.

Dienstag gehts zum TÜV. Dürfte eigentlich nichts mehr sein!

Bis dahin erstmal Grüße und danke an die, die hier alles immer so super erklären. Dadurch kann man sich eigentlich jeden Gang zur Suzi-Werkstatt sparen. (Falls man die Suchfunktion vernünftig nutzt :-D)

Gruß Tim

Da wäre ich gespannt drauf, ich überlege nämlich auch, genau den Lack zu kaufen und meinem Moped bzw seinem Auspuff damit vielleicht über den Winter mal zu Leibe zu rücken... :)

Aber schick isse auf jeden Fall geworden, kann man nicht anders sagen! :)

Genau diesen Lack habe ich auch hier stehen aber mit der passenden Grundierung dazu.

Habe letztes Frühjahr meinen Auspuff erst lackiert, zja was soll ich sagen, er hats schon wieder nötig :D

Weiß aber garnicht mehr was ich da fürn Lack genommen habe, irgendwelche Reste verbraten^^ Und irgendwelche Einbrennzeiten grundsätzlich ignoriert.

Ich finds aber nicht so schlimm, der Auspuff lässt sich gut abbauen.
Wollte eigentlich dieses Wochenende mich da ran wagen aber den Auspuff will ich lieber im freien abschleifen und auch lackieren und da haben wir grade nicht so das tolle Wetter für -.-

Hast Dir echt viel Arbeit gemacht, und das "nur" für ne GS :D
Kenne solche Bilder Storys eher von Motorrädern die ne Ecke älter und seltener sind ^^

Ja die Kiste ist ja auch für den alten Herrn. Hatte nichts zu tun die letzten beiden Monate. Baue gerade noch ne CBR 900 um. Da musste ich auf einige Sachen warten. Darum hatte ich Zeit. Aber so schlimm ist das bei der Kiste hier gar nicht. Geht ja alles relativ leicht. Und den ganzen Kram sauber, hat derjenige gemacht, der sie auch haben wollte :grinser2:.

Jedenfalls glaube ich, das es Geldschneiderei mit der Grundierung und dem Klarlack, bei dem Krümmerlack ist.

Gerade, weil es dort ziemlich heiß wird, wird da wahrscheinlich nie eine Farbe richtig hundertprozentig halten. Egal wieviel da grundiert wird!

Wie gesagt, ich hatte das alles schon versucht. Und ohne Grundierung und Klarlack wars am Besten. Das Gute daran ist auch, dass man einfach mal Kleinigkeiten schnell ausbessern kann. Wenn Klarlack drauf ist, sieht man das, wenn man Macken ausbessert.

Beim Motor war es allerdings das Gleiche. Hielt auch ohne Grundierung und Klarlack ziemlich gut und war richtig schön mattschwarz.
Habe woanders auch schon gelesen, dass es sich sogar negativ auf die Kühleigenschaften des Motors auswirken soll, wenn da zu viele Lackschichten drauf sind.

Ggf. muss man Cheramikbeschichten. Aber bei einer GS 500 :confused:.
Bei einer Harley für 20 Tausend ist das wohl ok.