Pleullagerschaden?
 

Hallo Forum,
ich wollte mir nochmal den Rat von einigen wissenderen einholen.
Folgender Hergang: Ich bin mit meiner GS500F ca 80 km auf nahezu 10k (Also voll aufgerissen) über die A1 gejagt. (Hatte ich den schaden schon anfangs war's das also definitiv) Zu dem Zeitpunkt des Starts war noch alles i.o. - Öl hatte ich 2 Tage vorher kontrolliert und sah gut aus / stand war i.o., ich habe auch wärend der Fahrt keine Veränderung bemerkt.
Aber dann nach der Abfahrt, beim Stillstand an der nächsten Ampel der erste Schreckmoment: Öllampe leuchtet beim starken Bremsen auf. Maschine steht still -> Öllampe flimmert kurz & geht wieder aus. Soweit ich gelesen habe kann das schon ein Anzeichen für ein Problem mit dem Pleul sein.
Naja weiter im Text.
Nächster Scheck -> Beim Gas geben ab über 3800 U/m fängt der Motor an zu klackern (Hört sich an wie der rechte Pott oder die rechte Seite) und wird bis 8000 U/m immer schneller und lauter - vor allem beim beschleunigen über 4k aber auch beim reißen im Leerlauf. Unter den 3,800/4,200 U/m wenn, dann nur sehr wenig aber auf jeden Fall nicht merklich hörbar. Halte ich eine Geschwindigkeit im oberen Drehzahlbereich geht die Lautstärke zurück. Darüber hinaus kann ich es nicht mehr wirklich einschätzen und fahre ich auch gar nicht, da ich befürchte, dass mir der Motor um die Ohren fliegt. Ich habe dann an der nächsten Gelegenheit ~200 ML Öl nachgekippt. Die Öllampe schweigt zwar nun - ich bin auch sehr nahe im Bereich Maximum. Dass viel zu wenig drin war kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen doch die Geräusche bleiben. Ich spüre allerdings auch eine erhöhte Unruhe des Motorrads auf der rechten Seite (Zieht über fußraste und Tank ins rechte Bein) - also läuft der Motor nicht mehr ganz rund.

Ich hab damals meine Sachs Prima 4 mehr oder weniger komplett auseinander gebaut, darüber hinaus sind meine Schraubererfahrungen bis auf Kette, Reifen & Bremsen nicht sonderlich fortgeschritten. Motor von innen = Blackbox (bis auf den Kram, den sie mir versucht haben in der Schule beizubringen) - bin aber zumindest kein SuperDau (hoffe ich :D).

Frage wäre - Pleullagerschaden wahrscheinlich? Wo kann ich ansetzen um vielleicht weiter zu testen ob es was anderes ist. Reparatur ist meines wissens schwierig, teuer und riskant also wär wohl n Austauschmotor günstiger (500€?) - dafür das Risiko (wie bei jedem Gebrauchtmotor), dass er mir auseinander fällt.

Maschine GS500F/U - 41300 KM Laufleistung, Gut behandelt, Regelm. Ölwechsel, VON MIR immer warm gefahren, 2 Vorbesitzer.


Vielen lieben Dank!

Hallo und Wilkommen!

Zunächst füll doch mal bitte Dein Profil aus, dann weiß jeder wo du herkommst und kann evtl vorbei schauen um mal ein Blick auf das Moped zu werfen. Desweiteren muss man nicht immer zum ersten Post scrollen, wenn man sich fragt, welches Bj., Laufleistung etc. die Maschine hat... :grinser2:

Zu deinem Problem:
Versuch mal - evtl. mit einem Stethoskop - den genauen Ursprung der Geräusche/des Klapperns auszumachen.
Die Ölmenge ist nicht ausschlaggebend für das Aufleuchten der Ölkontrollleuchte! Diese liefert nur die Information, ob der Öldruck einen falschen Wert hat!

Ob ein Austauschmotor besser/günstiger ist, hängt von dir ab! Solltest du dir (evtl mit Hilfe) zutrauen den Schaden zu beheben, gibt es Teilweise in der Bucht recht günstige Motor-Austauschteile (Gebraucht!!)
Andernfalls ist der Austausch eines gesamten Motors auch nicht gerade was für Schrauberanfänger!

Gruß
chouse

Wie misst du den Ölstand ? Der Peilstab darf bei der Messung nur aufgelegt sein und NICHT eingeschraubt werden. Einschrauben täuscht einen höheren Ölstand vor als tatsächlich gegeben ist. Das ist ein häufiger Grund warum mit zu wenig Öl gefahren wird,was dann über kurz oder lang die Pleuellager dahinrafft

Überprüf zunächst mal die Steuerkette, ob die noch gut gespannt ist. Wenn die zu lose ist, kann sich das auch in einem sehr unangenehmen Klappern/Schlagen bemerkbar machen.

Der Aufwand für eine Reparatur der Pleuellager ist recht hoch, da lohnt mMn ein AT-Motor eher. Schau mal im GS-Wiki nach, da steht das genau beschrieben.

Hallo wenn du das Zündkabel abziehst und das Klackern nicht mehr zu hören ist dann kannst dovon ausgehen das es sich um einen Pleuellagerschaden handelt.

Das erklär mal genauer bitte.

Der entsprechende Zylinder zündet nicht mehr, Kolben und Pleuel werden dann nicht mehr stark nach unten gedrückt und das Pleuelauge schlägt dann nicht mehr auf dem Hubzapfen hin und her (wegen zu großem Spiel).
Das Lager wird dadurch einfach weniger belastet und das Geräusch verschwindet oder ist zumindest deutlich leiser.

Danke, klingt plausibel.

Gut erklärt. Der Zylinder sollte nicht zu lange ohne Zündung laufen wegen Auswaschung der Zylinderlaufbahn.(Benzin-Luftgemisch)

@ Volkerka & acid88 Danke für Hinweis und Erklärung! Das werde ich mal ausprobieren. Super Tipp! Die Maschine steht momentan leider n ganzes stück weit entfernt weil mir das Ganze mitten im Nirgendwo passiert ist und ich sie bei ner Verwannten gelassen habe. Ich schaue mal was bei rum kommt und melde mich danach noch mal. (Mal schauen wie ich hin komme :D ) Ich lasse sie sonst vorher warm laufen - ziehe dann nur kurz ab und probiers aus.

@ chouse_gs - Habe ich ausgefüllt. Danke für deinen Tipp, ich hab von nem KFZ Mechaniker den Tipp bekommen einen Schraubendreher zu benutzen (dranhalten und hören) - machts sehr schwierig wenn man gleichzeitig reißen und hören will. :D Ich versuche das mal genauer einzuschätzen, ist es so nämlich sehr schwierig. Rechte Seite auf jeden Fall und in einem großen Bereich hörbar wenn man erstmal so hoch dreht.

Hallo und vielen Dank an alle. Hab gerade nach warm fahren den ZK-Stecker abgezogen. Das schlagen ist bedeutend leiser bis nicht hörbar, in niedrigen Drehzahlen weg.

Damit hab ich den Übeltäter wohl gefunden.

Danke sehr nochmal!

Sebastian