Naja, "zwingend" ist an dieser Stelle ein problematischer Begriff...
... dazu sind die Zusammenhänge zu komplex.
Aber im Prinzip: ja, das ist zwingend so, und die Praxis hat das
auch schon oft genug bestätigt.
Warum? Weil bei festgelegtem Gesamtwirkungsgrad die Leistung des
Motors proportional zur Menge des pro Zeit verbrannten Gemischs ist,
d.h. vom Volumenstrom durch den Zylinderkopf, und der wird wiederum
hauptsächlich begrenzt von der Gestaltung des Ansaugtraktes und dessen
Querschnitten.
Wenn bei 4000/min unten 600 statt 500cm³ ansaugen, dann spricht einiges
dafür, daß tatsächlich mehr Gemisch in den Brennraum gelangt und dann
im folgenden Arbeitstakt mehr Energie umgewandelt wird, also auch mehr
Drehmoment zur Verfügung steht.
Wenn aber andererseits bei 8000/min schon mit 500cm³ Hubraum der
Ansaugtrakt keine optimale Füllung mehr zulässt, so daß das Drehmoment
dann wieder sinkt, dann ist das mit demselben Zylinderkopf aber 600cm³
Hubraum eben schon entsprechend früher der Fall.
Damit der zusätzliche Hubraum auch in entsprechende Mehrleistung
umgewandelt werden kann, muß auch der Gasdurchsatz durch den
Zylinderkopf entsprechend erhöht werden, sprich du brauchst größere
Vergaser und Kanäle und Ventile und Auspuffe usw.
Aber auch damit wird's schwierig, weil mit gegebener Zylinderzahl der
Platz für die für den Gaswechsel zuständigen Bauteile langsamer wächst
als der Hubraum: wenn du in den Konstruktionszeichnungen für den GS-
Motor alle Maße verdoppelst und danach einen großen GS Motor baust,
dann hat der zwar achtmal soviel Hubraum wie der originale, aber nicht
achtmal soviel Leistung, die Ventilquerschnitte sind nämlich nicht acht-,
sondern nur viermal so groß wie vorher.
Gruß
Sven
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