Ich fahre ja mittlerweile seit gut 25 Jahren Motorrad.
In meiner Anfangszeit habe ich noch Standardrollenketten mit Kettenfett ausgekocht. Einige werden noch wissen was das für eine Arbeit war.
Das Kettenfett aus der Sprühdose ist schon eine große Verbesserung und bei geschlossenen Ketten und/oder O-Ring-Ketten neben automatischen Ölern eigentlich das Mittel der Wahl, weils anders garnicht mehr praktikabel ist.
Da das Sprühfett zum Aufsprühen ein Aerosol bilden muss, müssen Lösungsmittel enthalten sein, sonst würde das Zeug ja in der Dose bereits fest sein und nicht durch die Sprühdüse kommen.
Das Lösungsmittel braucht nach dem Aufsprühen natürlich einige Zeit, bis es ausgedampft ist. Deshalb wird ja auch empfohlen das Kettenfett nach der Fahrt aufzusprühen und das Motorrad dann stehen zu lassen. Das Zeug hat relativ gute Kriecheigenschaften und verteilt sich auf der noch warmen Kette ziemlich gleichmäßig.
Es ist auch besser dünn aufzusprühen, dafür aber öfter, als einmal dick. Und am besten innen, von der Fliehkraft wird es sowieso nach außen befördert. Umgekehrt funktioniert das aber nicht.
Wer vor der Fahrt sprüht und gleich losfährt, verteilt das noch flüssige Zeug auch wunderbar, allerdings auf seiner Felge.
Leider ist das so wie mit vielem im Leben, ein Optimum ist nicht möglich. Man wird damit leben müssen, dass sich das Zeug, wie alle Öle und Fette, bei Erwärmung mehr oder weniger verflüssigt und dann abgeschleudert wird.
Besserung könnten Schmierstoffe auf Feststoffbasis bringen. Ist nur die Frage, wie man das Zeug auf die Kette bekommt und wie es darauf haften soll.
Als Faustregel kann man sich merken: Sind die Rollen noch schmutzig grau oder schwarz, ist noch genug Fett drauf. Fangen sie an metallisch zu glänzen oder gar zu rosten, sind sie trocken, dann sollte man schleunigst nachfetten.
Und die Felge reinigt man am besten mit Petroleum und einem Lappen. Einfach drüberwischen und fertig.
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Man sollte es so oder so nicht übertreiben.
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