Thema: Lackieren
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Alt 29.05.2008, 07:14:29   #6
Geissler
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Standard Re: Lackieren

Hatte leider keine Digi-Cam aber ich versuch nochmal zu erklären wie ich's nun gemacht habe.

Zwischen den Schritten sollte gereinigt / mit Silikonentferner zu entfettet werden.

1.
alten Lack anschleifen.
Da mein Lack "sehr hart" war habe ich erst mit 600er trocken vorgeschliffen und dann mit 1000er Nass bis nichts mehr geglänzt hat (wie gsmattis schon sagte) dann ein letztes mal mit 1200er Nass drüber und fertig ist der meiner Meinung nach aufwändigste Schritt.

Unlackierte Plastikteile sollten genauso behandelt werden. Die Polisport-Maske die ich habe ging sehr gut war "weiches Material" und ging gleich mit 1200er Nass muss man ein wenig probieren.

WICHTIG: Auf die Kanten und Ecken achten und auch um die Kanten rum zu den Innenseiten schleifen !!!


2.
Haftgrund auftragen
Nur bei unlackierten Plastikteilen oder Blechteilen.
Gilt für beides jeweils den passenden Haftgrund (bei Blech so brauner Korrossionsschutzgrund und bei durchsichtigen Plastik Kunststoffhaftvermittler) auftragen.

Dies sollte in mehreren (~3) dünnen Schichten geschehen, bis alles gut bedeckt ist.

3. Füller auftragen
Um kleine Kratzer vom Anschleifen und mini-Beulen zu überdecken wird nun gefüllert.
Das Füllern sollte auch in nicht allzudicken Schichten aufgetragen werden, dass er schön durchtrocknet.

Hier gibt es wenig zu beachten, Nasen kann man hier wieder rausschleifen und die Dicke müsst Ihr selbst abschätzen, je nachdem wie der Untergrund ist.

4. Füller anschleifen
Der Füller weißt eine meist raue Oberfläche auf und hat evtl. auch noch kleine Dellen / Beulen. Er sollte bis auf 1200 nass geschliffen werden. Hat man hartnäckige Nasen kann man ja mit 800er-1000er Nass anfangen und sich dann bis auf 1200er vorarbeiten.

ACHTUNG: Sämtliche Beulen, Dellen, Wellen, etc. werden am Schluss sehr sichtbar. Der graue Füller macht sowas nicht so sichtbar wie z.B. ein Metallic Lack der Später drauf ist. Ich habe mein Zeug immer mal mit so ner Gardena Waschbürste sauber und nass gemacht durch die nasse, glänzende Oberfläche sieht man Fehler gut.

5. Basislack / Klarlack
Sollte nach Anleitung angemischt und aufgetragen werden. Auch immer in dünnen Schichten (NASEN-Gefahr !!!) und am bestem im Kreuzgang.
Schichten könnten es so ca. 2-3 werden... Ziel ist es soll decken... wenn man als Amateur lieber 5 sehr dünne Schichten macht geht das auch klar. Der Klarlack sollte genauso aufgetragen werden nur evtl. etwas dicker wegen der Schutzwirkung.

ACHTUNG: Bitte Ablüftzeiten (sollte beim Lack angegeben sein / ~15minuten) und Temperatur (ich hatte in der Blechgarage in der Sonne ~35°C) zwischen den einzelnen Schichten beachten.



So im Groben war es das auch schon. Sämtliche Informationen die jetzt fehlen sind evtl. beim Lack oder auf den Spraydosen zu finden. Sowas sollte man natürlich immer parallel lesen (steht z.B. Kreuzgang erklärt drin). Bei allen Arbeiten bis auf den Klar-/Basislack spielt Staub keine allzugroße Rolle, da es der Füller ja überdeckt. Aber Sauberkeit ist erstes Gebot !!! Aber das kann sich jeder mit ein bisschen Verstand denken.

Am Besten ihr sucht euch mal ein Teil aus (am besten was altes / kaputtes / doppeltes) und übt / probt erstmal alle Schritte durch. Im Grunde ist es gar nicht so schwer man muss sich nur trauen. Spachteln ist auch einfach aber das führ ich hier nicht aus sollte halbwegs selbsterklärend sein.

WICHTIG:
In der Garage dürft Ihr kein Kunstwerk erwarten, nur abhängen und Boden wässern holt eben nicht den Staub aus der Luft. Aber man kann ein halbwegs akzeptables Ergebnis erwarten. Ich habe alle Vorarbeiten selbstgemacht und das Zeug für den Basis-/Klarlack zum Lackierer gegeben (keine Angst was ich schreibe ist kein Mist ich habe auch schon Roller lackiert und zwar komplett in der Garage). Ihr werdet sehen, die zweimal Anschleifen sind eigentlich mit die unlustigste und anstrengenste Arbeit, die das komplette Lackieren erst richtig teuer machen.

Ich hoffe geholfen zu haben und bin für Fragen offen.

mfG
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