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Alt 29.09.2008, 23:01:13   #19
straightforward
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Standard Re: Unfall, was nun

Hallo Morpheus,

folgender Kommentar zu Deinem Bericht:

Zitat:
Zitat von 666morpheus
...stell ich mir folgende Fragen:
1. Aufhören mitm Motorrad fahren, weil ich dafür offensichtlich nicht geschaffen bin?!
Lass doch mal die Kirche im Dorf. Klar, Du hast gestern einen Fehler gemacht. Einen Fehler, den in einer gewissen Phase jeder macht, der in den Strassenverkehr hineinwächst, egal ob im Auto oder am Mopped: Du hast, nur kurz wohl, aber doch, nicht auf den Bereich geachtet, wo Du gerade hinfährst. Du hast, für die Zeit, die Du zur Seite geschaut hast, Dir nicht genügend Sicherheitsabstand eingebaut gehabt. Dich selber an den Ohrwascheln nehmen, Lernprozess aktivieren. Abstand erhöhen, und - am Mopped - mit 100,0000% bei der Sache sein. Im Auto dürfen's dann und wann vielleicht auch nur 99% sein, denn da kannst Du reagieren, ohne aufs Gleichgewicht usw auch noch achten zu müssen. Und da tut's meist auch nicht gleich sooo weh.

Ok, gehen wir davon aus, die Lektion hast Du gelernt - weil ich dafür offensichtlich nicht geschaffen bin hat damit nix zu tun. Meine Meinung.

Zitat:
Zitat von 666morpheus
2. Neues Motorrad kaufen, nur welches? Würde wenn ich wieder fahren sollte, mehr PS haben, tendiere in Richtung Fazer..
Richt' Dir die GS wieder her, und fahr' sie noch eine Saison!

Neues Moped? Mehr PS? Nur zu (wenn's die Kohle erlaubt)! Allerdings... dass zum Shreddern die GS-500 stark genug ist, hast Du Dir selber gestern erfolgreich bewiesen. Du bist mit einer Fazer (schönes Teil übrigens!) nicht schneller durch die gleiche Kurve als mit der GS. Es ist der Fahrer, nicht das Mopped!

Nur um zu belegen, was ich meine: Ich selbst habe jetzt seit 07/2004 am Mopped rund 74.000 km hinter mich gebracht, davon die letzten 27.000 km auf der TDM 900 mit 86 PS. Dass es mir an Fahrpraxis mangeln würde, kannst Du also getrost ausschliessen.

Und dann gibt es hier im Forum den Rainer aka 'RemoteC' mit seiner noch gedrosselten (!) GS-500F. Der Bursche ist mir letzten Juni in den Kurven zwischen Mariazell und der Kalten Kuchl um die Ohren gefahren, dass es nur so eine Freude war! Ich hatte da keine Chance, dranzubleiben, auch nicht bei Steigungen. Ich könnte auch keineswegs sagen, dass er unverantwortlich oder halsbrecherisch unterwegs gewesen wäre... er hat das Ding einfach im Griff. Und ich bin sicher, ich würde ihm auch nicht mit einer R6 oder R1 oder GSX-R beliebiger Kubatur nachkommen, denn ich (und damit meine ich jetzt auch Dich, ihn, man, "mensch") ticke eben einfach so schnell - oder langsam (das ist ja alles relativ) - wie ich ticke.

Und, sicherheitshalber, nur um's gesagt zu haben: das betrübt mich kein bisschen. Sportlichen Ehrgeiz im Strassenverkehr hab' ich nicht. Heimkommen - unzerlegt - ist mir da wichtiger.

Zitat:
Zitat von 666morpheus
3. Wie kann ich schnelles Kurven fahren trainieren, alles über 70 Km/h ist für mein dummes Hirn irgendwie zu gefährlich
Wie sagte schon ein gewisser Otto W. bei 1:43 min HIER? Ich teile übrigens die Meinung von Daniel 'In Flames' nicht, 'zuerst ne Strecke mit weniger Kurven' zu nehmen. Ich würde versuchen, meine Schwachpunkte durch gezieltes Kurvenfahren stressfreier werden zu lassen... geh's ein wenig langsamer an, und fahr nach Möglichkeit jeden Tag ein paar nette Kurven.

Ich kann nur sagen, bei mir hat das recht gut funktioniert. Mein Problem war das 8er-Fahren. Das hab ich wohl gelernt in der Fahrschule, 1970. Auf der 600er-BMW, mit Beiwagen. Ich bin dann, nach 25 Jahren Pause, 2004 jeden Tag auf den Parkplatz und habe zwei 8er gedreht. Nach zwei Monaten dann mit dem Lenker auf Anschlag.

Fahr(sicherheits)trainings sind ebenfalls hilfreich, genauso wie das Schräglagentraining. Für das bin ich im Vorjahr extra von Wien nach München gefahren. Tolle Sache! (allerdings tuckerst Du dabei mit einer GS-500 den Vormittag im 1.Gang, und den Nachmittag im 2.Gang, bei kaum mehr als Standgas, herum. Für die schnellen Kurven bringt das eher nicht so viel)

Desgleichen kann auch das Fahren in einer Gruppe halbwegs Erwachsener helfen... vielleicht gibt Dir einer, der's besser kann, den einen oder anderen zweckdienlichen Hinweis? Vielleicht kannst Du einem routinierten Vordermann was abgucken?

Unterm Strich also hast Du eine Vielfalt von Möglichkeiten, die Dir weiterhelfen können. Jede davon bringt was, der Mix bringt Dich weiter. Ich bin der festen Überzeugung, die Routine ist das Wichtigste, wobei täglich 5 Minuten meiner Meinung nach mehr bringen als alle 14 Tage eine 2.000-km-Tour.
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Walter (mit Bikergruss)
rote GS 500E Bj'98 (07/2004 - 06/2007)
silberne TDM 900 (07/2007 - )
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