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Alt 14.04.2010, 19:33:33   #14
Sonic
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Also das der Ulf was falsches sagt kann ich mir nicht vorstellen. Den Artikel habe ich vor Ewigkeiten mal gelesen und falsch ist er sicher nicht, vielleicht nicht völlig einfach zu verstehen.

Zum einen: die maximale Geschwindigkeit steht mit der Leistung und der Endübersetzung (heutzutage zu erreichen im letzten Gang) felsenfest.

Mit der gegebenen Leistung kann man sich halt fortbewegen. Gegen Widerstände: Wind und Wetter und so. Diese Widerstände nehmen mit der Geschwindigkeit zu und bedürfen einer immer größeren Kraft, die der Motor hervorzaubern muß. Okaay soweit. Kraft mal Geschwindigkeit ist Leistung. Steigen die Fahrwiderstände mit zunehmender Geschwindigkeit (das tun sie), steigt also der Leistungsbedarf, diese Geschwindigkeit zu fahren.

Jetzt ist es aber nicht mit irgendwie F = m * a oder was getan. Die Formel ist echt nicht dafür zu gebrauchen. Der Astra-treiber von oben hat schon ganz viel zusammen und mal wirklich hilfreiche kurven (und zwei Motoren und alles!). Also wie man sieht ist die Leistung von der Drehzahl des Motors abhängig. Motordrehzahl und gefahrene Geschwindigkeit hängen über das Getriebe (usw.) zusammen.

Was ist jetzt die erreichbare Höchstgeschwindigkeit? Ganz einfach: wenn ich so schnell fahre, das die Widerstände meine maximal Leistung auffressen. Die Widerstände sind fahrzeugspezifisch (c_w Wert, Rollwiderstand und so...) genau wie die Leistung. Der Witz ist jetzt aber, das Getriebe muß auf Höchstgeschwindigkeit ausgelegt sein. Übersetze ich zu kurz, geht die Leistung wieder runter, bevor ich den theoretisch möglichen Spee erreicht habe oder der Motor kann nicht schneller drehen und der Speed wird nicht mehr. Übersetze ich zu lang, dann ist früher schluß.

Es gitb eine als "optimal" bezeichnete Übersetzung, bei der der Motor seine maximal Leistung genau dann erreicht, wenn die Karre so schnell fährt, um diese Leistung zu brauchen.

Okay, jetzt kommt ihr und meint: die Leistung wird ja immer voll genutzt, bei jeder Geschwindigkeit. Fast! Sagen wir man fährt hundert und braucht dazu 10kW. Über runterschalten oder Kupplung hole ich aber aus dem Motor raus was er hat, z.B. 50kW. Was passiert dann? Die Differenz von 40kW bezeichnet man als "Zugkraftreserve" und geht voll in die Beschleunigung. Bis halt V_max erreicht ist.

Mekrt man ganz gut an Steigungen: kommste an mit Höchstgeschwindigkeit im letzten Gang (und man hat jetzt keinen "überdrehend" ausgelegten BMW, sondern einen Astra) und auf einmal geht Drehzahl und Speed runter. An der Steigung braucht man halt mehr Leistung, die der Motor nicht hat. Man Beschleunigt also negativ udn wird langsamer. Der Scheiß ist jetzt, daß der Motor bei niedrigeren Drehzahlen i.d.R. noch weniger Leistung hat. Ein Teufelskreis der auf den Autobahnen durchs bergische mich oft genug in den dritten schalten läßt... (Es ist tatsächlich möglich im letzten Gang angeschossen zu kommen und am Ende ist man gezwungen zum Runterschalten, weil die zurückgehende Leistung mit dem Bedarf nie in Gleichgewicht gerät. Verdammter Golf.)

Aus der Zugkraftreserve tatsächlich Aussagen über das Beschleunigungsvermögen zu machen ist schwierig. Weil wenn man beschleunigt ändern sich die Widerstände weil das Tempo zunimmt - werden mehr - und mit der Motordrehzahl - die nach oben geht - auch die zur Verfügung stehende Leistung. Und irgendwie kann man unter all diesen Kurven sicher eine Fläche finden die einem irgendwie verraten könnte, was man mit Stoppuhr und Tacho viel einfacher herausbekommt: der zeitliche Verlauf der Beschleunigung.

(Umgedreht kann man damit ürbigens auch den Luftwiderstand bestimmen: bei V_max einfach kupplung ziehen und die runterrauschende Tachonadel beobachten. Aus deren zeitlichen Verlauf läßt sich der momentane Leistungsbedarf (Rollen durch den Wind) bestimmen und ab so 70km/h ist der Luftwiederstand absolut dominierend. In die Leistung, die ich brauche um den zu überwinden geht dann die Geschwindigkeit hcoh drei ein (quadratisch in die Kraft mit F = c_w * A * v^2 und noch einmal weil Power ja P = F * v ist)... naja... darueber kann man dann den c_w Wert bestimmen oder sich gedanken machen, wieviel Zähne das Blatt hinten haben muß um mit der Leistung die man unterm Arsch hat alles rauszuholen.)

Die lange Antwort war nötig, weil ich schon seit irgendwie 2 Jahren hier nix mehr getippt habe und das einfach raus musste
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