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Alt 16.04.2010, 21:02:01   #37
Sonic
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Die Herleitung haut hin, wenn auch etwas umständlich.

Der Witz ist, um 50km/h zu fahren braucht man vielleicht so 2kW. Wahrscheinlich nur anderthalb, sonst wäre meine Simme früher nicht in der Lage gewesen, es auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit in geschlossenen Ortschaften zu bringen... aber das nur am Rande.

Wer es sich mit der Polizei nicht verscherzen will und im Ort trotzdem mal so knappe 2kN in den Asphalt stützt der tut also was? Er beschleunigt!

Das ist das Thema was hier die ganze Zeit hin- und hergeistert: Du fährst mit maximaler Leitung (die der Motor in der Drehzahl grade flüssig macht) - also bei Vollast/Vollgas immer mit der grade möglichen maximalen Geschwindigkeit. Ist das nicht die höchste Absolutgeschwindigkeit (also das was man nur auf Autobahnen hin und wieder mal ausdrehen darf), dann beschleunigt man. Weil das eben die Reserve ist, die Zugkraftreserve heißt (siehe i.wo ganz oben).

Für eine konstante fahrt bei Tempo x braucht man echt nicht viel: 1,xkW bei 50 und so 10kW bei 100 (das ist mal ein Wert für den Durchschnitts-PKW). Wie fährt man 50? Mit wenig Gas. Der Motor ist also in seinem Kennfeld irgendwo, aber nicht auf der Kurve der maximalen Leistrung. Da kommt man hin, wenn man Vollgas gibt - also das ist quasi die Vollgas (fachlich Vollast)-kurve.

Und jetzt paßt auch alles wieder zusammen: wenn ich mit Vollgas fahre fahre ich immer mit der momentan möglich Höchstgeschwindigkeit. Was habe ich, wenn ich die ganze Zeit so schnell wie möglich fahre und z.B. im Stand anfange? Volle Beschleunigung. Und das ist, was ich sage: man muß stationäre Fahrt und Beschleunigungsvorgänge voneinander trennen... so simple Formeln gelten nämlich nur für was? Satellitendynamik, Momentaufnahmen oder zeitunabhängige Zustände. (Das sind alles nämlich so Sachen die aus irgendwelchen energetischen Gleichgewichten abzuleiten gehen... und wenn ich richtig aufreißße ist keine Zeit für Gleichgewicht, oder?)

Nochmal kurz zu dem Beispiel: wenn ich aus dem Stand losfahre und den Motor mit der Kupplung die ganze Zeit bei maximaler Leistung halte, dann erziele ich maximal Beschleunigung.

Wenn ich losfahre und einfach nur den Hahn voll spanne dann nennt man das Durchzug. Dabei fahre ich die Leistungskruve des Motors quasi ab und habe zu jeder Drehzahl eine andere Leitung - und damit zu jedem Augenblick auch eine andere Beschleunigung (wegen der Zugkraftreserve).

Und weil sich hier der Kreis grad so schön schließt...


P.S. das mit dem Schaltpunkt stimmt. Ich habe mal Ralf Waldmann gefragt, auf was ich denn nun den Schaltblitz einstellen soll. Er meinte: kurv vor das Erreichen der Maximaldrehzahl, weil man ja noch Reaktionszeit hat... Recht hat er!

P.P.S. da ich schon weig kein Physikunterricht oder was hatte ist mir noch eine Sache für diese Formeln erst jetzt eingefallen: "gleichmäßig beschleunigte Bewegung" - fragt man sich als Kind ja immer, was das für'n Blödsinn ist, odeR? Das ist quasi stationär in der Beschleunigung... quasi genausowenig los wie wenn der Appel nur auf dem Tisch liegen würde. (Lsutigerweise hat die Implikation genau mit dem Unterschied zwischen Newton und Einstein zu tun: bei F = m * a hieße das, bei konstanter Kraft wird man irgendwann unendlich schnell - der Satellit. Wird er aber nicht, da bin ich mir ganz sicher - na sagen wir RELATIV (Physikerhumor müßte man haben....))
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Geändert von Sonic (16.04.2010 um 21:13:55 Uhr) Grund: mir ist noch ein Witz eingefallen
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