Hihi, interessante Fragestellung.
Dann mal los:
Richtig ist, dass der Widerstand von Glühlampen stark temperaturabhängig und somit kalt wesentlich geringer ist, als bei Betriebstemperatur.
Zu einem "Überschwingen" der Helligkeit kommt es dennoch nicht, weil der elektrische Stromkreis ungleich viel schneller reagiert als der Aufheizvorgang des Glühfadens andauert und der Stromfluss somit dem ändernden Widerstand spielend folgt.
Und da gibt es tatsächlich eine Verzögerung: Schalte mal eine 12V Halogenlampe ein. Meinetwegen ne 35W Leselampe über dem Sofa. Gerade mal probiert. Die Verzögerung zwischen Einschalten und Erreichen voller Helligkeit liegt irgendwo bei 0.25 - 0.5 Sekunden.
Niedervoltlampen haben meistens kurze, dicke Glühfäden von nicht zu vernachlässigender Masse, die brauchen tatsächlich diesen kleinen Moment. Je höher die Leistung der Lampe und je kleiner die Spannung, desto schlimmer. Die 6V Leuchten der Simmen brauchen so lange um z.B. von Fernlicht auf Abblendlicht umzuschalten - wahrscheinlich auch weil die kalte Lampe erstmal den Generator in die Knie zwingt - da kannste fast "einundzwanzig" sagen bis wieder Licht kommt.
Irgendwann ist dann die Betriebstemperatur , oder wie ich unglücklicherweise schrieb "Endtemperatur" , erreicht, dort halten sich Energieaufnahme(Strom) und Abgabe (Wärme+Licht) des Glühfadens die Wage.
Wenn man ein träges System schneller schaltet als seine Zeitkonstante, dann wird es nicht mehr ein und ausgeschaltet, sondern die Leistung ergibt sich stattdessen als Mittelwert, berechnet aus den Schaltzeiten. Normalerweise macht man das mit Halbleitern, z.B: dieses piepen in Akkuschraubern ist genau so ein Regler.
Wenn ich aber eine Halogenlampe mit 0.5 sekunden Zeitkonstante habe, dann reicht eventuell auch ein zu schnell gehender Blinkgeber, gell ?
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