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Alt 26.01.2005, 13:27:03   #28
timgoe
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Zitat von straightforward
timgoe, ich will (kann) Dir gar nicht widersprechen.

Sicherheit, vor allem die im Strassenverkehr, ist jedoch immer relativ, und sie findet auf mehreren Ebenen statt: der 'mechanischen' und der 'mentalen'.

Hinsichtlich der mechanischen Schutzmassnahmen werden wir wohl Einigung darüber finden, dass es immer NOCH bessere, effektivere Massnahmen geben wird, und die Grenzen verschieben sich auch mit der technischen Entwicklung. Wenn ich nur an den Sturzhelm denke: meinen Führerschein habe ich 1970 gemacht. Damals habe ich die Triumph Bonneville getreten, das war so ziemlich das geilste Gerät, das zu haben war. Helm war noch nicht Pflicht, aber ich hatte einen (Halbschale, Kinngurt, wow!)... die Bonnie ist besser gelaufen (3. bis 160, 4. für alles Übrige) als die GS heute. Würde ich mich mit dem Helm von damals, heute auch nur auf ein 50ccm-Moped setzen, wäre ich auf der Stelle verhaftet!

Mein erster Saab 96 hatte keine Sicherheitsgurte, ABS war unbekannt. Ins andere Extrem betrachtet, sehe ich auf der Strasse niemanden mit Helm im Auto sitzen (obwohl das was bringen muss, sonst wären die Rallyefahrer kaum mit Helm unterwegs?)

Das bedeutet, irgendwo in diesem Umfeld spielen sich diese Dinge ab, und in Anwendung meiner Restkenntnisse aus der Physikstunde bin ich geneigt, die Meinung von 'Dem Bär sein Papa' zu teilen, dass es zunächst die Protektoren sein dürften, die den Gutteil der Energievernichtungs-Arbeit leisten. Und, ja, klar, Leder ist NOCH widerstandsfähiger als Textil, aber das ist doch kein Widerspruch.

Hier meine ich, kommt die mentale Ebene ins Spiel. Sich einfach mit der Thematik auseinanderzusetzen ist schon die halbe Miete. Ich darf mich selbst als schlechtes Beispiel präsentieren:

Mein letztes Einspuriges wurde verscherbelt, nachdem unser Älterer ein Jahr alt war, das war 1978. Damals war Halbschalenhelm und Lederjacke 'sicher' - mit diesem Wissensstand ausgestattet, bin ich vergangenen Juli los, um die GS probezufahren. Ich habe feierlich meine Lederjacke angezogen und war im vollen Bewusstsein, 'sicher' zu sein, mit Jeans, leichten Sportschuhen, und ohne Handschuhe (wozu auch, war ja Sommer). Die Entwicklung seit 78 hatte ich einfach verschlafen. Bitte nicht schlagen, ist so.

Aufgewacht bin ich mit der Lektüre dieses Artikels im US-Forum. Das hat mich schlagartig in die Realität geholt. Jacke und Hose, mit Protektoren, Handschuhe, Stiefel wurden angeschafft, alles nicht besonders teuer, aber sofort und vorhanden und täglich verwendet. Sicherheit wurde zum Thema, und ich kann entscheiden, welche Massnahme ich ergreife, um meinen werten Body adäquat zu schützen. Was konnte mir besseres passieren?

Hier komme ich zurück zu meiner Aussage: ich wüsste nicht, was an Textilklamotten schlecht wäre. Sie sind eine zeitgemässe Schutzmassnahme, Du beschäftigst Dich offenkundig mit der Thematik, und ich unterstelle Dir daher, dass Du auch nicht als verantwortungsloses Wildschwein im Verkehr unterwegs bist. In dieser Kombination trägst DU jedenfalls mehr zur Gesamt-Sicherheit bei, als es der Unterschied zwischen Textil und Leder jemals bringen kann!
Ich habe mich auch bewusst für TExtilklamotten entschieden, weil Sie zwar nicht ganz so reißfest sind wie Leder aber doch erheblich mehr vorteile haben (Wasser-/Winddichte, Klimamembrane, etc. um nur einige zu nennen).
Wichtig ist mir, dass ich keine Billigklamotten habe, die nicht bzw nur ungenügende Protektorentaschen haben.
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