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Alt 11.04.2020, 08:03:50   #1
Heijo1312
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Standard GS 500e geht immer nach längerer Fahrt aus

Hallo zusammen,
kurz zu mir: Bin recht neu hier im Forum, habe mir vor kurzem eine 2te GS 500e (die erste hat meine Frau übernommen) zugelegt und mit dieser nun ein Problem. Das Problem besteht seit ich sie habe, aber von Anfang an ...
Sie ist Baujahr 1992 und wurde vom Vorbesitzer nicht mehr gefahren.
Sie stand ca. 2 Jahre rum, bevor ich sie bekommen habe und folgendes habe ich vor der ersten Fahrt gemacht:

Alter Kraftstoff raus, Tank war sauber, Benzinhähne am Tank und zwischen Tank und Vergaser kontrolliert, waren auch sauber.
Vergaser wurde komplett zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut (dabei wurden Membranen getauscht).
Neue Zündkerzen, neue Kerzenstecker, neuer Luftfilter, neues Motoröl inkl. Filter, neue Batterie (alte war hinüber).

So, nun zum Problem:
Sie springt direkt an, läuft sauber, sowohl beim Start wie auch im warmen Zustand. Ich kann ca. 40-50 km fahren ohne irgend ein Problem. Stelle ich sie dann ab und mache 10-15 Minuten Pause, kann ich wieder 40-50 km fahren. Fahre ich längere Strecken, nimmt sie ab ca. 60 gefahrenen Kilometern plötzlich kein Gas mehr an, ruckelt im Standgas bei ca. 500 Umdrehungen und geht dann aus. Nach ca. 10 Minuten kann ich sie dann wieder starten und wieder eine zeitlang fahren bis das Gleiche wieder passiert.
Lasse ich sie wieder komplett abkühlen, kann ich wieder ca. 60km fahren und das gleiche Spiel geht wieder los.
Hat jemand eine Idee was das sein kann?
Falls noch Infos benötigt werden, einfach schreiben, ich ergänze dann gerne.
LG
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Alt 11.04.2020, 08:19:08   #2
berndy
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Wie so oft, ist es schwierig aus der Ferne.

Es könnte ein Temperaturproblem in der Elektrik/Elektronik sein, z.B. Pick-Up, Zündspulen, Gleichrichter, CDI.

Wenn es immer nach hoher Last oder Vollgasfahrt auftritt, eventuell auch ein Problem mit der Benzinversorgung (glaube ich hier aber weniger).

Möglicherweise geht auch der Choke nicht ganz zurück, was zu einer Überfettung des Gemischs bei warmem Motor führt.
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Man sollte es so oder so nicht übertreiben.
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Alt 11.04.2020, 08:24:05   #3
Heijo1312
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Zitat:
Zitat von berndy Beitrag anzeigen
Wie so oft, ist es schwierig aus der Ferne.

Möglicherweise geht auch der Choke nicht ganz zurück, was zu einer Überfettung des Gemischs bei warmem Motor führt.
Dann sollten aber doch die Zündkerzen dunkel sein, oder?
Sie sehen gut aus, weiß/grau wie ich es immer kenne.
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Alt 11.04.2020, 08:52:44   #4
AmigaHarry
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berndy hat recht: Das scheint ein el. Problem zu sein. Am wahrscheinlichsten Pickups oder Zündspulen. Nach 60km sind die auch so richtig warm (heiss).
Wenn das auftritt: Kannst du herausfinden ob dann beide Zylinder betroffen sind, oder nur einer (Kerzenstecker wechselweise abziehen und Motorlauf beobachten).
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Alt 11.04.2020, 12:52:22   #5
Heijo1312
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Zitat:
Zitat von AmigaHarry Beitrag anzeigen
Pickups oder Zündspulen. Nach 60km sind die auch so richtig warm (heiss).
Wenn das auftritt: Kannst du herausfinden ob dann beide Zylinder betroffen sind, oder nur einer (Kerzenstecker wechselweise abziehen und Motorlauf beobachten).
1. Beide Zylinder sind betroffen. Egal welchen Stecker ich abziehe, der andere läuft.
2. Was sind Pickups??
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Alt 11.04.2020, 16:25:18   #6
berndy
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Pick-Ups, das sind die Zündinduktionsspulen (Hallsensoren) die auf der Zündgeberplatte sitzen.
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Alt 11.04.2020, 16:46:59   #7
Heijo1312
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Danke Berney, damit kann auch ich Laie was anfangen.
Die Sachen werde ich mir mal genau ansehen und soweit möglich testen. Danach melde ich mich mit weiteren Fragen oder dem Ergebnis was es war.

Danke für die Hilfe
LG
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Alt 16.04.2020, 06:03:12   #8
Campino
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Unterdruck im Tank?

Wenns wieder passiert mach mal den Tankdeckel auf... Wenn du ein Saugendes Geräusch dabei hörst ist vll. die Tankbelüftung verstopft...
Irgendwann ist der Unterdruck im Tank so groß, dass kein Sprit mehr in die Vergaser nachfließen kann
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Alt 16.04.2020, 06:34:59   #9
berndy
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Ich denke, dass das keine 60 km dauern würde bis kein Benzin mehr nachfließt. 60 km sind rund 2 - 2,5 L Benzin. Ungefähr 1,5 bis 1,85 kg. Also bräuchtest du einen Unterdruck, der dieser Gewichtskraft entspricht. Und das ist schon einiges.
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Alt 16.04.2020, 06:54:42   #10
Campino
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Ein Kollege von mir hatte genau dieses Problem an seiner Street Triple....
Trat auch immer zwischen 40km und 80km auf....
Es kommt auch immer darauf an wie voll der Tank ist... Wenn er komplett gefüllt ist passierts schneller weil man weniger Luft als "Dämpfer" im Tank hat.... (Luft kann gedehnt und komprimiert werden)
Und Unterdruck ist erstaunlich kräftig...
Denk an die Saugnäpfe in der Dusche.... die können einiges halten....

Der Unterdruck muss auch nur die "Benzinsäule in den Schläuchen" halten können damit nichts mehr nachfließt.... da brauchts keine 1,5kg heben...

Ist ja einfach zu prüfen wenns das nächste mal auftritt... Saugendes Geräusch beim öffnen des Tanks --> Problem gefunden
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Alt 16.04.2020, 18:14:37   #11
Heijo1312
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Zitat:
Zitat von Campino Beitrag anzeigen
Ein Kollege von mir hatte genau dieses Problem an seiner Street Triple....
Trat auch immer zwischen 40km und 80km auf....
Es kommt auch immer darauf an wie voll der Tank ist... Wenn er komplett gefüllt ist passierts schneller weil man weniger Luft als "Dämpfer" im Tank hat.... (Luft kann gedehnt und komprimiert werden)
Und Unterdruck ist erstaunlich kräftig...
Denk an die Saugnäpfe in der Dusche.... die können einiges halten....

Der Unterdruck muss auch nur die "Benzinsäule in den Schläuchen" halten können damit nichts mehr nachfließt.... da brauchts keine 1,5kg heben...

Ist ja einfach zu prüfen wenns das nächste mal auftritt... Saugendes Geräusch beim öffnen des Tanks --> Problem gefunden
@Campino
Das hatte ich auch in Verfacht, aber selbst mit offenrm Tankdeckel passiert das.
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Alt 16.04.2020, 19:44:13   #12
AmigaHarry
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Halte das nach wie vor für ein elektrisches Problem. Wäre es der Vergaser, könntest du nicht 60km problemlos fahren, und dann plötzlich geht die Kiste aus. Da sind schon mindestens 2,5l ohne Probleme durchgeronnen.
Zudem passt der temperaturabhängige Fehler eher zur Elektrik.
Einfach alles genau durchmessen (Pickups, Spulen, kompl. Ladesystem, Kabeldurchgänge, usw.) - ist mühsam, ich weis. Nur die CDI kannst du nicht messen, ausser du hast ein Oszilloskop mit Signalgenerator. Aber vielleicht kannst du dir wo eine zum Testen ausborgen.
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Alt 16.04.2020, 20:32:31   #13
HWK
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Zitat:
Zitat von berndy Beitrag anzeigen
Pick-Ups, das sind die Zündinduktionsspulen (Hallsensoren) die auf der Zündgeberplatte sitzen.
Besorg' dir ne Dose Kältespray (Ja, ich weiß, kaufen ist im Moment schwierig) und nimm die mit auf die Fahrt. Sobald der Fehler auftritt, den kleinen Deckel über der Zündgeberplatte abschrauben (oder schon vor der Fahrt abnehmen) und die Pickups bei laufendem Motor mit Kältespray einsprühen. Läuft sie dann wieder (kurz, weil der Pickup wieder warm wird), hast du die Ursache gefunden.

Bei meiner setzte der Fehler bei exakt 80 Grad Öltemperatur ein.
Viel Erfolg!
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Alt 17.04.2020, 04:49:01   #14
Heijo1312
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Danke, werde ich probieren. Kältespray sollte kein Problem sein.
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Alt 17.04.2020, 10:22:11   #15
berndy
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@Campino Ich komme nochmal auf das Unterdruck-im-Tank-Problem zurück. Soweit ich weiß, hat die Street Triple eine Benzinpumpe und kann dabei tatsächlich einen nennenswerten Unterdruck erzeugen.

Die GS hat keine Benzinpumpe, das Benzin läuft nur durch die Schwerkraft in die Schwimmerkammern. Deswegen funktioniert das mit dem 2 - 2,5 Liter Benzin laufen bis Ausgehen nicht. Wenn die Tankbelüftung dicht ist, läuft nix. Abgesehen von dem was durch eine eventuelle Hitzeausdehnung/Luftdruckschwankung herausgedrückt wird. Wenn Innendruck gleich Außendruck läuft nichts mehr.

Deswegen funktionieren auch diese Vogeltränken: https://www.google.com/search?q=taub...p1sFp30bm6RFQM

Einige Oldtimer haben als Benzinabstellvorrichtung ein manuell betriebenes Ventil auf dem Tank, mit dem man die Luftzufuhr abstellen kann. Wenn da dicht, läuft unten auch nichts aus.
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Alt 17.04.2020, 10:50:42   #16
Campino
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Grundsätzlich hast du recht...und das physikalische Prinzip ist mir bewusst...

Gerade die Benzinpumpe in der Street Triple is ein guter Punkt....

Aber müsste nicht wenn man von einem halb vollen Tank bei Abfahrt ausgeht trotzdem erst mal noch ne Weile Benzin aus dem Tank nachlaufen weil die "Luftkammer" oberhalb des Benzinstands eben erst ne Weile nachgeben kann (kompressibel oder in diesem Fall dehnbar ist)

Vom Verhalten her müsste es einen Unterschied machen, ob der Tank im Anfangszustand 100% Voll ist oder eben nicht....
Und wenn dann eben noch was nachläuft könnten ggf. auch die ersten 50km noch drin sein....

Meine Ural hat statt einer Tankbelüftung einfach eine 1mm Bohrung im Tankdeckel....
Wegen einer Reparatur hab ich neulich den Tank abgelassen... Aus der Erfahrung kann ich dir sagen: Der Sprit lief auch weiter wenn ich meinen Finger auf diese Bohrung gelegt hab... und das ne ganze Weile...

Das Prinzip von dieser Vogeltränke ist ja, dass nur Luft zurück ins Reservoir kann wenn der Vogel unten aus dem Becken genug weg gesoffen hat das wieder luft nachströmen kann und sich ein neues Gleichgewicht ergibt.... und wenn du von einem vollen Reservoir bei "Versuchsbeginn" ausgehst dann wird es sich so verhalten wie du es beschreibst...

Wenn das Reservoir aber zur Hälfte mit Luft gefüllt ist dann wird erstmal so viel Wasser raus laufen bis der Unterdruck oben ausreicht um ein Gleichgewicht zu halten....

(Sind meine Gedankengänge verständlich?)

Ich probier das mal mit ner Glasflasche und nem Wasserglas aus.....

EDIT:
Grad ausprobiert....
Again what learned! Du hast recht
Bzw. ich konnte keine Änderung des Flüssigkeitsstands in der Flasche erkennen....

Dann ist wohl der ganze Tankdeckel an meiner Ural undicht.... Gut möglich... russische Qualität...
Und bei der Street Tiple lag es wohl an der Pumpe, dass er noch ne Weile fahren konnte
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Geändert von Campino (17.04.2020 um 11:07:55 Uhr)
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Alt 17.04.2020, 11:25:24   #17
berndy
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Nur interessehalber, der Tankdeckel an deiner Ural, hat der einen Bajonett-Verschluss oder ist das ein Schraubverschluss oder ein Klapp-Verschluss ähnlich wie bei der GS?

Klapp- und Bajonett-Verschlüsse sind schwer richtig dicht zu bekommen, die erforderliche Anpresskraft bekommt man da schlecht auf Dauer hin. Dazu kommen dann noch die russischen Toleranzen.

Wobei russische Technik nicht schlecht ist, sie ist durchdacht, funktional, günstig und altagsbewährt. Und wenn man sie so einsetzt, wie es vom Konstrukteuer gedacht war, hält es auch.
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Alt 17.04.2020, 11:37:28   #18
Campino
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Bajonett Verschluss....

.... sie hält bis zum Motorschaden.... (aktuell muss ich die Kurbelwelle ersetzten.... deswegen musste ich auch den Tank abmontieren... Um den Motor auszubauen... An der GS oder der Bandit ist das alles wesentlich einfacher als an der Ural... allein diese Unart Schrauben zu sichern indem man sie ankörnt.... 3 von 6 Schrauben konnte ich überzeugen... 3 mussten aufgebohrt werden als sie völlig vernudelt waren... WER VERWENDET DA AUCH SCHLITZSCHRAUBEN?!? Btw... ich rede bisher nur von der Kupplung.... bin gespannt welche Überraschungen hinter der Schwungscheibe noch auf mich warten)
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Alt 22.04.2020, 18:49:34   #19
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Also jetzt funktioniert es wieder. Der Tipp mit den Zündspulen war der richtige. Beide getauscht heute 200km gefahren, keine Probleme.
Danke für all.eure Ideen und Hilfe
Heijo1312 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.04.2020, 19:22:35   #20
Campino
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Top! Schön wenn man auch ne Rückmeldung bekommt
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