Motorfrage

hallo

ich habe eine frage, denn es lässt mir einfach keine ruhe.

also beim motor, wir wissen ja wie dieser funktioniert.
jedoch nehmen wir an, dass wir kein schwungrad und keinen anlasser haben.
jetzt lassen wir den motor laufen und schalten ihn so ab, dass 2 kolben (bei einem 4 Zylinder motor) genau kurz vor dem oberen totpunkt zum stehen kommen. somit ist das gemisch komprimiert und es muss nur noch gezündet werden, die anderen kolben sind ja beim ansaugen bzw. ausstoßen.

wenn wir den motor nun wieder starten würden, also wenn wieder gezündet wird, würde sich doch die kurbelwelle, da die zündung knapp vor dem erreichen des oberen totpunktes stattfindet, in die andere richtung drehen, oder?
Der Anlasser, der somit in den Zahnkranz am Schwungrad eingreift, sorgt somit auch dafür, dass sich die Kurbelwelle immer in die gleiche richtung dreht oder?

[KriegsJunkie]

Zündung findet in den Unteren Drehzahlbereichen nur AM Zündpunkt statt.
Erst bei höheren RPM rückt der ZZP weiter vor.
Und ja, der Anlasser dreht die Welle in die Richtige richung

edit : warum würde jemand sowas seinem Motor antun wollen ?

Zitat von KriegsJunkie

Erst bei höheren RPM rückt der ZZP weiter vor.

und das ist hoffentlich so in der motorsteuerung definiert

Das komprimierte Gemisch drückt aber den Kolben wieder nach unten!

das heißt?

[Dimension]

das der nicht komprimiert bleibt, der druck drückt die kolben runter, bis er abgebaut ist...

[Sphinx]

Das Heißt, dass der Kolben wieder n Stück nach unten gedrückt wird, also zurück und in ner Mittelstellung stehen bleibt.


Aber gabs das nicht mal bei nem Motorrad mit Kickstarter, dass der Motor, wenn man Pech hatte bei ankicken falsch herum lief? Is mir gerad so eingefallen. Dachte sowas schonmal gehört zu haben...

jetzt erklärt sich auch, warum das auto noch n bisschen zurückrollt, wenn man zum stehen bleiben, ausgekuppelt, gebremst, den motor abgeschaltet und dann die bremse losgelassen hat.

danke, analytiker halt

[Dimension]

Zitat von gs500u

jetzt erklärt sich auch, warum das auto noch n bisschen zurückrollt, wenn man zum stehen bleiben, ausgekuppelt, gebremst, den motor abgeschaltet und dann die bremse losgelassen hat.

danke, analytiker halt

da finde ich keinen funken logik drin...

Zitat von Dimension

da finde ich keinen funken logik drin...

stimmt, der druckausgleich findet statt, bevor ich wieder einkupple.

[PEOPLES]

also die frage ist: kann nen motor auch entgegen der normalen laufrichtung drehen? stimmt das, oder willst du was anderes wissen?

zu 1.: jo, dat geht, ist mir bei nem "grossen" lkw-diesel passiert, und vom hören sagen auch bei modellmotoren in flugzeugen.
ob das nun auch bei einem herkömmlichen 4-takt benziner funktioniert, weis ich net, wüsste aber ncihts, was dagegen sprechen würde. ausser das die zündung extrem spät (dann ja erst nach ot) zünden würde, der motor müsste also wie nen sack muscheln laufen, abgesehen davon, das nebenaggregate wie ölpumpe ect. falschrum laufen, und wahrscheinlcih nicht mehr funktionieren.

[sven]

Zitat von gs500u

...wenn wir den motor nun wieder starten würden, also wenn wieder gezündet wird, würde sich doch die kurbelwelle, da die zündung knapp vor dem erreichen des oberen totpunktes stattfindet, in die andere richtung drehen, oder?

Also dazu folgendes:
Prinzipiell hast du recht. Wenn ich meine XT, die auf Batteriezündung
umgebaut ist, zu lässig ankicke, dann kann genau das passieren, was du
geschrieben hast. Der Motor hat zu wenig Schwung, um den
Verdichtungshub komplett zu durchlaufen. Da auch die maximale
Spätzündung immer noch vor OT liegt, drückt das gezündete Gemisch den
Motor gegen die eigentliche Drehrichtung (und dafür leider in
Sperr-Richtung des Kickstarterfreilaufs) zurück. Einem Bekannten von mir
hat der dadurch zurückschlagende Kickstarter mal das Wadenbein
gebrochen...
Daß ein Viertaktmotor nicht rückwärts betrieben werden kann, sollte
eigentlich klar sein, wenn man sich die Ventilsteuerung anschaut.
Beim Zweitakter geht das aber schon und hat bei sehr alten Traktoren
den Rückwärtsgang eingespart.

Gruß
Sven

[Stumpen]

Zitat von Sphinx

Das Heißt, dass der Kolben wieder n Stück nach unten gedrückt wird, also zurück und in ner Mittelstellung stehen bleibt.


Aber gabs das nicht mal bei nem Motorrad mit Kickstarter, dass der Motor, wenn man Pech hatte bei ankicken falsch herum lief? Is mir gerad so eingefallen. Dachte sowas schonmal gehört zu haben...

JA

meinem kumpel (MZ ETZ 150) ist das schon 2 mal passiert!!! angekickt....dann wollte er losfahren und naja... ....da hat die karre erst ma nen sprung nach hinten gemacht. war aber beides mal nicht gewollt!!

deshalb könnte das auch damit endet, dass man sich mit seinem schönen motorrad hinlegt


MFG

Zitat von sven

Daß ein Viertaktmotor nicht rückwärts betrieben werden kann, sollte
eigentlich klar sein, wenn man sich die Ventilsteuerung anschaut.

Ja genau in der anderen Reihenfolge, Zündung müsste bei geöffnetem Einlassventil uns stattfinden bzw. das gemisch wir rausgepumpt und das Abgas angesaugt. Zündung erfolgt nach oberem Totpunkt, aber es kommt zu keiner Zündung, da kein Gemisch im Brennraum ist. Also totaler quatsch.

Zitat von sven

Beim Zweitakter geht das aber schon und hat bei sehr alten Traktoren
den Rückwärtsgang eingespart.

wie konnte man es hier so beeinflussen, dass die Kurbelwelle anderst lief?
weil wie du schon geschrieben hast, kann es beim lässig kicken passieren, aber den Traktor kicken? Anlasser? konnte man den steuern? gabs den Anlasser früher?

Zitat von Stumpen

da hat die karre erst ma nen sprung nach hinten gemacht.

deshalb könnte das auch damit endet, dass man sich mit seinem schönen motorrad hinlegt
MFG

quasi ein mittagsschläfchen hält.
einfach genial, lach mit kaputt

[sven]

Zitat von gs500u

wie konnte man es hier so beeinflussen, dass die Kurbelwelle anderst lief?
weil wie du schon geschrieben hast, kann es beim lässig kicken passieren, aber den Traktor kicken? Anlasser? konnte man den steuern? gabs den Anlasser früher?

Ach das war z.B. bei den ganz alten Lanz-Ackerschleppern so, die hatten wohl teilweise gar kein Wechselgetriebe... Der dreht so langsam und hat eine derartige Schwungmasse, da kann man die Einspritzung abstellen, dann macht der noch ein paar Umdrehungen und mit etwas Erfahrung weiß man, wann man die Pumpe wieder anstellen muß, damit eben das passiert, was ich oben beschrieben hab. Ansonsten kann man ihn wohl auch über's Schwungrad einfach rückwärts anlassen.
Wenn's dich interessiert, googel mal nach "Lanz HL 12"

Gruß
Sven

Zitat von sven

Ach das war z.B. bei den ganz alten Lanz-Ackerschleppern so, die hatten wohl teilweise gar kein Wechselgetriebe... Der dreht so langsam und hat eine derartige Schwungmasse, da kann man die Einspritzung abstellen, dann macht der noch ein paar Umdrehungen und mit etwas Erfahrung weiß man, wann man die Pumpe wieder anstellen muß, damit eben das passiert, was ich oben beschrieben hab. Ansonsten kann man ihn wohl auch über's Schwungrad einfach rückwärts anlassen.
Wenn's dich interessiert, googel mal nach "Lanz HL 12"

Gruß
Sven

danke, habs nachgelesen, sehr interessant, man lernt nie aus!