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Benzin läuft nicht, wenn Maschine zu heiß + Startschwierigkeiten
Moin,
ich hatte in den letzten Jahren nur wenig Zeit, mich um meine GS 500E Baujahr 98 (wenn ich mich nicht irre) zu kümmern. Hatte Probleme mit zwei Werkstätten, die mich (für mich, gefühlt zumindest) nach Strich und Faden verarscht haben (nem armen Studenten das Geld abgezogen, ohne dass die eigentlichen Probleme behoben waren). Mittlerweile konnte ich mich wieder um mein Radl bemühen, hab letzte Woche auch nen erfolgreichen TÜV-Besuch gemacht, nachdem ich den Vergaser ausgebaut, geputzt und wieder eingebaut hatte - wodurch das vorher nicht starten-wollende Moped endlich wieder angesprungen ist (da war wohl was verstopft, wie ich jetzt weiß, lief kein Sprit) Das sehr kurz zur Vorgeschichte, denn drei Problemchen habe ich jetzt noch, die ich über kurz oder lange noch klären muss und will: 1.) Wenn ich die Maschine richtig schön heiß-gefahren hab (also bei dem Sommerwetter in Süddeutschland hat es vorgestern 80 km dafür gebraucht) beginnt die Suzi plötzlich das Gas nicht mehr richtig anzunehmen, mehr so schubweise, mit Glück läufts dann wieder kurz, aber im Endeffekt geht sie aus. Dann muss ich das Motorrad eine Viertelstunde erstmal abkühlen lassen - nur um dann festzustellen, sie spring zwar gleich wieder an, aber 3 km später - gleiches Problem. Unerfahren wie ich bin, bin ich erst dann darauf gekommen, den Benzinhahn auf PRI zu stellen -> Motorrad lief! Nach kurzem Überfliegen des Internets, habe ich etwas von Unterdruck, undichten Leitungen, mangelndem Spritfluss usw. gelesen und bin darauf gekommen (was laut Info von meinen Eltern auch der letzte Mechaniker gesagt hat), dass im Vergaser "irgendetwas" (was laut Aussage des Mechanikers nach dem Entdrosseln nicht mehr ordentlich zusammengeklebt werden kann) im warmen Zustand undicht wird und somit keinen Unterdruckaufbau mehr zulässt. Mit der Leitung und dem Hahn müsste prinzipiell alles in Ordnung sein. Nur irgendwas im Vergaser wird bei Hitze undicht. Meine Frage dazu: Ein Umstellen des Benzinhahns auf PRI ist bei der Fahrt ja überhaupt kein Ding. Schadet es meiner Suzi, wenn ich, wenn das Problem auftritt mit PRI-Stellung weiterfahre und dann bei nem Halt wieder auf "on" zurückstelle? Hat einer eine Idee, wie ich persönlich den Vergaser wieder dicht bekomme? Oder brauche ich da "zwingend" einen neuen Vergaser? (den ich dann ja wieder synchronisieren lassen muss, bzw erstmal einen bekommen) Für mich persönlich wär das kein Problem mit dem Benzinhahn umstellen, wenn das Problem auftritt... aber wenn das dem Moped sonst irgendwie schadet, dann ist das ja nichts. Und die andere Frage, wird die Reserve in PRI-Stellung genutzt? Sonst würd ich ja immer 4 Liter umsonst mit mir rumfahren lassen... Danke schonmal. Problem 2: Ich dreh den Zündschlüssel, drück auf die Zündung (selbstverständlich im Leerlauf und ohne Seitenständer) und es passiert ... ... nichts! (also wirklich nichts!) Dann spiel ich ein bisschen am Choke herum (hab rausgefunden, dass das Ändern der Stellung wichtig ist, aber nicht die Stellung an sich) - drück nochmal auf die Zündung - und es klappt. Dass muss ja irgendwie ein elektrisches Problem sein, oder? Irgendeine Verbindung vielleicht nen Wackler, das Chokekabel hatte ich beim Vergaserausbau ja in der Hand, ein Wackeln daran rückt das Zündungskabel irgendwie wieder in die richtige Stellung. Hat da jemand eine Idee? Problem 3: Choke hängt, reagiert beim zurückschieben des Hebels manchmal nicht - klingt dann wie ganz hohes Standgas. - Ist hier nur der Vollständigkeit halber, ich muss schaun ob ich da nochmal rankomm, ein Tropfen Fett und das Chokekabel mal nochmal einhängen sollte das Problem lösen. Achso, eine Sache fällt mir noch ein: Problem 4: Der Leerlauf ist kein richtiger Leerlauf, das Moped hat einen leichten Vorwärtsdrang im Leerlauf - und ich muss immer die Kupplung betätigen, wenn ich starten will. Wie kann ich das beheben? Ich hoffe ihr macht euch die Mühe, diesen etwas länglichen Text zu lesen. wenn ja VIELEN DANK! Wenn dann noch eine hilfreiche Antwort rausspringt, dann bin ich sehr glücklich. Ich werd selber grad nochmal rausgehen und schauen ob ich Problem 2 und 3 ohne weitere Hilfe lösen kann. Ich hab eigentlich keine zwei linken Hände für sowas, aber mir fehlt da einfach die Erfahrung (und Anleitung). An den Vergaserausbau hab ich mich dank Youtubevideo dann getraut ;) Viele Grüße, Max |
1)
Wenn das Problem auf PRI behoben ist, liegt es am Benzinhahn. Dessen Unterdruckmembran wird mit den Jahren hart und lässt bei hoher Last nichtmehr genug Sprit durch. Ein neuer Benzinhahn kostet online 50€ und sollte wieder für 15 Jahre seinen Dienst tun. PRI schadet eigentlich nichts. Birgt aber das Risiko von Benzinpfützen und verdünntem Öl, wenn man vergisst wieder auf ON oder RES zu stellen. Die Schwimmernadelventile sind nämlich nicht immer dicht. Zudem hast du keine Reservefunktion mehr auf PRI 2) Chokezug und Startknopf haben eigentlich nichts miteinander zu tun. Aber vielleicht hat dein Kupplungsschalter ein Kontaktproblem (oder der Startknopf). Einfach mal die Armaturen öffnen (je nur 2 Schrauben von unten), Kontakte checken und mit Kontaktspray behandeln. Der Kupplungsschalter sitzt am Kupplungshebel. Dort die Kupferkontakte checken, reinigen, kontaktbesprayen. 3) Wenn du die Armatur schonmal offen hast, kannst du den Chokezug checken. Entweder ist er versifft und dadurch schwergängig (zurückschieben geht bei nem Bowdenzug schlecht und die Feder am Vergaser ist recht lasch). Vielleicht ist auch in der Armatur der Zug etwas außer Form (aufgedröselte Seelen). Versuch den Zug mit Kriechöl (zB WD40) zu ölen. Das bringt oft eine Besserung, hält aber nicht immer sehr lange. Ein neuer Chokezug ist zwar teuer (ca 30€), hält dann aber wieder viele Jahre. zu 4) Im Leerlauf bei laufendem Motor will die Kiste ohne gezogene Kupplung losfahren? Oder wenn du einen Gang drin hast und die Kupplung gezogen hast? Bei letzterem trennt die Kupplung nicht richtig. Das kannst du ganz einfach am Kupplungszug einstellen (grobe Einstellung sitzt auf der Ritzelabdeckung, Feineinstellung unter der Gummihülle direkt am Hebel). Stell den Leerweg am Hebelende (also der Weg, bei dem kaum Widerstand spürbar ist) auf 10 mm ein, dann bist du auf der Sicheren Seite. http://forum.gs-500.de/showthread.php?t=23956 Auch das Spiel der Kupplungsdruckstange kannst du mal kontrollieren/Einstellen. Hab die Anleitung dafür grad mal in Post#2 vom KupplungsFAQthread gepackt. |
zu 1)
Benzinhahn wär ja schonmal günstiger als ein neuer Vergaser. Und auch ein einfacherer Ausbau.. Also du sagst, in dem kleinen Benzinhahnbauteilchen ist eine Unterdruckmembran und an der müsste es hängen? Danke dir, dann werd ich mich mal nach genaueren Infos zum Benzinhahn umschauen :) zu 2) Ja eben, wie ich schon schrieb kann ich es mir die Verbindung nur dadurch vorstellen, dass der Chokezug mechanisch die Stellungen ein bisschen verändert und dadurch Wackler behebt, wie geschrieben war ich grad draußen und hab mir das nochmal angeschaut - da ist sie jetzt bei jedem Startversuch gleich angesprungen. In die Armaturen schau ich dann gleich mal rein. zu 3) Beim Chokezug hab ich glaub wirklich nur beim am Vergaser rumdoktorn und wieder anbauen geschlampt, hab da mal ein bischen gezogen und weggezogen, dran rumgezobbelt und nen Tropfen Öl hingehaun, jetzt schein der Chokezug wieder gleichmäßig zu flutschen, aber ja, wenn ich da eh offen hab, schau ich mit rein. zu 4) Jein, ich kann nur mit gezogener Kupplung starten, anders zündet die Maschine nicht. Wenn sie dann einigermaßen warm läuft, dann steht sie auch im Leerlauf ohne gezogene Kupplung, man bemerkt allerdings ein leichtes "vorwärtsbloppen" bei jeder Umdrehung. Bei gezogener Kupplung ist alles schön ausgekuppelt, so wie es sein soll. Nur im Leerlauf spackt es rum, als wär da noch nen Achtel-Gang mit drin^^ (also als wär praktisch nicht ganz ausgekuppelt) Danke dir jedenfalls für die vielen Hinweise! Ich flutsch mich mal wieder raus und kontaktiere in den Armaturen^^ |
Die GS hat einen Kupplungsschalter (ab nem bestimmten Baujahr). Durch den Schalter kannst du nur starten, wenn du die Kupplung ziehst.
Ich finde diese "Sicherheitsmaßnahme" auch unnötig redundant. Im Lampentopf treffen sich die Kabel, dort könntest du diese Schaltung lahmlegen (ich glaube Stecker abziehen reicht schon). Im Leerlauf kann lediglich das Öl zwischen den Kupplungslamellen Kraft übertragen (deshalb dreht sich aufgebockt das Hinterrad). Im Stand sollte man da aber keine Kraft spüren - schon gar nicht bei warmem Motor, es sei denn die Kupplung trennt nicht richtig. Bock die Maschine mal auf und lass sie im Leerlauf laufen. Das Hinterrad dreht sich mit (durchs Öl). Wenn du jetzt die Hinterradbremse betätigst, sollte das Rad abbremsen ohne, dass sich der Motor etwas anmerken lässt. Wenn der Motor aber dagegen ankämpft, trennt die Kupplung nicht richtig. Sollte mit einer Einstellung des Kupplungszuges und -Schnecke behoben sein. Wobei das in Neutral schon seltsam ist...wer weiß... |
2 kleine Hinweise:
Viel Erfolg, Stefan |
Wenn es vor dem Ausbau der Drossel dicht war und danach nicht mehr, dann taugt der Mechaniker nix.
Zu deinem Problem mit dem Benzinhahn, du bist dir aber schon sicher, dass da noch mehr als 3,5 L Benzin im Tank sind, sonst bist du im Bereich der Reservebenzinmenge. Die läuft auch nur auf der Benzinhahnstellung RES oder PRI aus dem Tank. Auf RES und PRI erkennt man nicht, dass der Tank leer wird, bevor er wirklich leer ist. Irgendeine Undichtigkeit auf der Unterdruckseite des Benzinhahns vermute ich eher nicht, dann ginge es nicht 80 km und würde dann auftreten. Dann eher das bekannte Benzinhahnproblem. Das bekannte Benzinhahnproblem tritt nur auf, wenn man über einen längeren Zeitraum Vollgas fährt. Bei meiner dauert es etwa 3 - 5 Minuten bis sie anfängt zu mucken. Denkbar wäre aber auch noch ein Temperaturproblem/Überhitzung an deiner GS (glaube ich aber nicht). Normalerweise sollte kein richtig spürbarer Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe im Leerlauf (Getriebestellung "Neutral", die grüne Kontrollleuchte brennt) auftreten. Wie SWM schon beschrieben hat, kann es vorkommen, dass sich das Hinterrad leicht mit dreht, wenn die GS auf dem Hauptständer steht. Das kommt aber fast nur bei sehr kaltem oder hochviskosem Öl vor. Da im Leerlauf die Kurbelwelle und die Getriebeeingangswelle mechanisch getrennt sind (Zahnräder sind nicht im Eingriff bzw. auf der Getriebewelle nicht gesperrt) sollte die Kupplung eigentlich keine Rolle spielen. Allerdings kann man durch das Ziehen der Kupplung das Mitreißen der Getriebewelle durch zu hochviskoses Öl mindern. Welches Öl ist denn da in deiner GS und wie viel? Ich hoffe, da hat keiner 80er Getriebeöl in den Ölsumpf geschüttet. Da sollte nur 10W40 drin sein. |
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