Hi,
der Kupplung an sich sollte es eigentlich egal sein, ob sie länger gezogen wird, oder nicht (vorausgesetzt, die Scheiben trennen mechanisch sauber und es liegt ein Ölfilm dazwischen). Im Automatikgetriebe in PKW sind die meisten Lamellenkupplungen sehr lange getrennt und es macht ihnen nichts aus.
Dem Ausrücklager ist dies dann wiederum nicht so ganz egal. Bei losgelassener Kupplung sollte hier kein mechanischer Kontakt vorliegen. Länger unter Druck erwärmt sich das Lager und verschleisst schneller (nicht schnell, aber schneller als bei kürzerer Betätigung) .
Wird die Kupplung (vor allem) bei kaltem Öl betätigt, gibt es öfters den bekannten Ruck beim Gang einlegen. Zum Einen trennen u.U. die Scheiben sich nicht sauber, zum Anderen erfolgt noch eine Mitnahme über das zähe Öl (wie beim Wandler eines Automatikgetriebes). Das Trennen hat sich durch den Ruck erledigt, jedoch bleibt die erhöhte Reibung im Ölzwischen den Scheiben, bis sich dieses erwärmt hat bestehen (bei aufgebocktem Moped dreht sich dann manchmal das Hinterrad trotz gezogener Kupplung).
Von daher macht es m.E. bei kaltem Öl auch wenig Sinn, die Kupplung einige Sekunden vor dem Einlegen des Gangs zu betätigen (im Gegensatz zu Trockenkupplungen z.B. in PKW oder BMW). Durch die Mitnahme über das Öl wird meist ein höheres Drehmoment übertragen, als zur Rotation der frei drehenden Welle erforderlich ist, sodass diese dann trotzdem mit dreht.
Gruß,
Bernd
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