Probleme mit GS?

Hallo,

Ich hab nun endlich seit 3 jahren vor mir ein Motorrad zu kaufen. Meine Wahl viel auf eine GS500, die gibts gebraucht recht günstig und in der fahrschule ließ sich die kiste ganz gut beherschen.

meine frage:
was kann so alles kaputt gehen?
wie hoch sind die unterhaltskosten?
wie viel km schafft das motorrad bevor es den löffel abgibt?

hab eine gs500e in aussicht, bj 1991, 36.5 k km drauf für knapp 900 euro.
bilder lassen auf keinen schaden deuten und auch in der beschreibung stand nichts von einem schaden.
die hätte auch noch eine rennverkleidung.

[Eagle]

Zitat von PKo3

hab eine gs500e in aussicht, bj 1991, 36.5 k km drauf für knapp 900 euro.
bilder lassen auf keinen schaden deuten und auch in der beschreibung stand nichts von einem schaden.

Der Preis ist ok. Achte aber auf Verschleißteile, wie Kette, Reifen (auch auf das Reifenalter), Bremsscheiben etc. Sonst können schnell einige hundert Euro dazukommen.

Größere Schwachstellen hat die GS 500 eigentlich nicht. Die Laufleistung ist bei entsprechender Wartung ziemlich hoch. Wichtig sind hier allerdings warmfahren und regelmäßige Ölstandskontrolle.

[Native Chick]

Die GS ist im Unterhalt recht günstig, da kann man echt nichts sagen. Seuern und Versicherung sind bei mir unter 100 Euro im Jahr. Ist aber natürlich auch davon abhängig in welcher SFK man ist.

[Cherry]

Steuern kosten 36,80, Versicherung (Haftpflicht) sollte üblicherweise mehr oder weniger deutlich unterhalb von 100 Eu (pro Jahr) liegen.

Größere Kostenfaktoren sind eher die Reifen (je nach Reifenwahl und Fahrstil von unter 5 bis über 15 Mm mit einem Satz, ca. 180 Eu für 2 neue BT45 in Originalgröße), Kette (10 - 30 Mm je nach Pflege + Fahrstil, ca. 100 Eu), Bremsbeläge (vorne bei mir knapp 10 Mm, ca. 30 Eu pro Satz), Bremsscheibe (kann 50-60 Mm halten, aber bei falschen Belägen auch schon deutlich eher fertig sein, 200-250 Euro), sonstiger Kleinkram. Sprit (4-6 Liter im Schnitt) + Öl (0,5 - 1 Liter auf 1000 km nicht ungewöhnlich).

Prinzipielle Probleme hat die GS mit etwas mangelhafter Verarbeitung, aber mit etwas Pflegeaufwand und technischem Verständnis kann man das im Griff behalten. Ich hab jetzt allerdings auch eine GS gesehen, wo der Rahmen an den unteren Motoraufhängungen komplett durchgerottet war, sowas ist aber eher ungewöhnlich. Viele Verarbeitungsmängel sind eher kosmetischer Natur, wie z.B. der ewig gammlige Krümmer. Wenn das Mopped allerdings viel und lange gestanden hat in letzter Zeit, können da noch diverse Standschäden auf dich zukommen: versiffter Vergaser, verhärtete Gummiteile (O-Ringe, Vergasermembranen, Ansaugstutzen, alte Reifen...), das kann man so aus der Ferne natürlich nicht beurteilen. Was auch immer wieder passiert, sind vergammelte/verrostete Lager an der Schwinge und der Hinterradfederung. Gibts viele Putzteufel, die da beim Kärchern das ganze Fett mit rausspülen, und nicht dran denken, daß man dann ab+zu auch mal nachfetten müßte.

Alles in allem: so wie z.B. meine GS jetzt da steht, kostet sie außer Reifen und Sprit nicht viel. Ich weiß aber (weil sie eben den größten Teil ihres Lebens bei mir verbracht hat), daß alle Verschleißteile fit sind, daß die Lager gut gefettet sind, daß alle Dichtungen dicht sind, sprich: das die Technik ok ist.
Bei einer 17 Jahre alten Gebrauchtmaschine mit unbekannter Vorgeschichte und relativ wenigen km kann man da auch die eine oder andere Überraschung erleben, also halte dir paar Geldreserven in der Hinterhand, nicht daß du das Mopped nach 2 Wochen gefrustet wieder abstoßen mußt, weil du nötige Wartungen nicht bezahlen kannst.

Ich hab meine 2001 gekauft, da war sie 4 Jahre und nichtmal 10 Mm alt. Hatte allerdings in den 4 Jahren 4 Vorbesitzer, und war demensprechend trotz ihres jungen Alters nicht in allerbestem Zustand. Ich durfte dann im ersten Monat gleich nochmal 1000 DM reinstecken: neue Reifen (da war noch die Erstbereifung mit Baujahr 96 drauf), neue Gabelfedern, Bremse vorne und hinten (Bremsflüssigkeit wechseln, versiffte Bremssättel wieder gängig machen, dann gleich komplett neue Beläge), neue Kette, die üblichen Wartungsarbeiten (LuFi, Öl, Ventile), alle Lager mal gründlich abschmieren...
Seitdem jedoch ist sie ein unkaputtbarer (wenn ich sie nicht hinschmeiße) und günstiger Begleiter, der bisher keine unkalkulierten Kosten verursacht hat. Einzig noch eine vordere Bremsscheibe bei km-Stand 36000, aber die hatte ich durch Experimente mit einigen anderen Bremsbelägen selber hingerichtet.

Cherry

[BlackTalon]

Wenn die Maschine gut behandelt wird (vorsichtig warmfahren, Ölstand häufig kontrollieren und immer knapp bei MAX halten, Autobahnvollgas meiden) dann kann der Motor 100.000km Laufleistung erreichen. Gab schon etliche Maschinen hier, die das geschafft haben.

Wie gut die Vorbesitzer die Maschine behandelt haben weiß man natürlich nicht...einerseits ist die maschine relativ leistungsschwach und kann dementsprechend heftig gezwiebelt werden, andererseits wird sie oft von Anfängern gefahren, die natürlich wesentlich vorsichtiger fahren.

Für 900€ und bei der relativ geringen Laufleistung kann man das Risiko aber eingehen, finde ich. Ich würde da zuschlagen, solange es bei den Verschleißteilen nicht allzu böse ausieht. Und dann eher runterhandeln als was anderes suchen. Die GS ist sowas wie der VW Käfer unter den Motorrädern, eine Maschine von der Art wird´s neu nie mehr zu kaufen geben.