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Alt 05.12.2020, 15:01:07   #1
klassikfon
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Grüß Euch

Ich habe aktuell eine GS500 zu Gast, zu deren Fehlerbild ich nicht wirklich viele Ideen habe. Vielleicht hat ja einer von Euch schon vergleichbares erlebt und noch nen Gedanken dazu.

Das Motorrad stand 5 Jahre, wurde dann vom aktuellen Besitzer gekauft. Er hat den Vergaser ausgebaut, gereinigt und wieder verbaut. Das Motorrad sprang danach an, lief im Stand manierlich, anfahren ging auch.....allerdings nimmt sie ab ca 7000 u/min kein Gas mehr an.
Seine Vermutung war, dass seine eigene Vergaserreinigung ungenügend war, also bat er mich um einen revidierten Vergaser. Diesen haben wir heute verbaut. Anspringen....kein Problem. Läuft sofort sauber und auch auf beiden Zylindern. Nimmt sowohl mit als auch ohne Choke sauber Gas an.....aber erneut nur bis ca 7000u/min. (Benzinhahn ist außen vor, Test erfolgte an der Flasche)
Als erste Maßnahme haben wir die Steckverbindungen der Zündanlage gereinigt und gepflegt, aus meinem Regal zwei andere Zündspulen sowie eine CDI verbaut....leider ohne jegliche Änderung des Fehlerbildes.

Da der Wartungszustand des Motorrads generell unbekannt ist, werde ich erstmal das Ventilspiel kontrollieren und ggf korrigieren.
Als nächstes tausche ich mal die Hallgeber, Messwerte sind zwar okay, aber das muss ja nicht immer aussagekräftig sein.
Auch einen dritten Vergaser werde ich verbauen, oder aber den aktuell verbauten in einer anderen GS500 testen.
Regler/Gleichrichter steht auch auf der Liste, dazu sämtliche Steckverbindungen checken und pflegen.

So Leute.....wer hat noch ne Idee? Was hab ich vergessen?
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Alt 05.12.2020, 16:46:42   #2
McFadden
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Tankbelüftung?
Normalerweise meldet sich das aber mit ruckelnder Beschleunigung an...
Aber versuchen kostet ja nichts.

Falsche LuFi-Ansaugstutzen von ehem. Drosselung?

Mehr fällt mir grade auch nicht ein.
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Alt 05.12.2020, 18:20:32   #3
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Hat sich was im Krümmer/Endtopf eingenistet? Luftfilter sind auch beliebt als Mäusenest
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Alt 05.12.2020, 18:42:28   #4
AmigaHarry
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Oder komplett falscher Luftfilter.

Was passiert denn bei 7000rpm? Stottert der Motor schlagartig oder geht im einfach die Puste aus (Motorklang wird dumpfer)?
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Alt 05.12.2020, 19:01:57   #5
klassikfon
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Der beschriebene Testlauf wurde ohne Tank und ohne Airbox durchgeführt, das ist also alles völlig raus.

Auspuff glaube ich nicht, sie läuft ja auch ewig im Stand. Aber ich schaue nach, kann ja nicht schaden.

Bis 7000 dreht sie völlig sauber, tourt auch sauber ab. Bei 7000 stottert sie, manchmal kommen 8000 zustande, mehr aber nicht. Klang dann etwas dumpfer, fühlt sich eher nach zu fett als zu mager an. Kerzen sind recht dunkel, sie scheint dann nicht mehr zu zünden. Wenn man das Gas offen lässt, geht si natürlich aus. Geht man rechtzeitig vom Gas, fällt sie sauber in Leerlaufdrehzahl.

Ich werde, anstatt einen weiteren Vergaser zu testen, den aktuell verbauten fix in die Sandbahn-GS meines Sohnes hängen. Wenn er dort sauber läuft, ist er als Fehlerquelle raus.

Elektrik ist nicht so meine Spielwiese. Hab noch keine Spannung bei laufendem Motor gemessen. Nur mal als neugierige Frage.....wenn der Regler platt ist, wie reagiert die CDI auf den Spannungsüberschuss?

Danke Euch schonmal fürs lesen und antworten...


Gruß Ric
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Alt 05.12.2020, 19:17:39   #6
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Das hört sich wie ein Abregeln an. Kennt man von PKWs mit Notbetrieb wenn die Elektronik schwerwiegende Fehler entdeckt.
Da unsere Möhren sowas nicht haben, könnte ich muir nur vorstellen, das mit der Zündverstellung so ein Verhalten erzeugt werden könnte.
Hast du schon die Zündpistole draufgehalten?
Wenn sie gar nicht arbeitet ist in höheren Drehzahlen keine Leistung da und wenn die weiter als vorgesehen auf Frühzündung verstellt, kann es irgendwann zu viel sein und sie geht aus.
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Alt 05.12.2020, 23:16:48   #7
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Wie die CDI auf einen Fehler in der Spannungsversorgung (Oberschwingungen, Spannung) reagiert, ist schwer vorausszusagen. Die kann alles mögliche und unmögliche machen. Das liegt an dem kleinen Signalprozessor (in dem sitzt die ganze Steuerlogik) - der ist in solchen Zuständen unberechenbar.
Allerdings wäre es sehr ungewöhnlich, wenn die CDI im Falle eines Bordnetzfehlers sich so verhält: Bis 7000 eitle Wonne und dann Chaos.....! Normalerweise spinnt sie dann übers ganze Drehzahlband. Das würde eher zu defekten Stützkondensatoren in der CDI passen - aber die gehen nicht so leicht ein - ist eine gute Qualität. Aber miss einmal den Ladespannungsverlauf - vielleicht gibts da Auffälligkeiten.
Ich vermute das Problem eher im Bereich der Spritversorgung (auch Hauptdüsen und Schwimmerstand nicht zu vergessen) und eventuell noch beim Lufi.

So schaut das gute Ding von innen aus (Kondensatoren, etc.) nachdem es von Unmengen Schmelzkleber befreit wurde.....falls du es einmal aufmachen willst (ist von einer VX, aber baugleich mit der GS bis ca. 1998/99)
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Alt 06.12.2020, 08:22:50   #8
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Luftfilter kann es nicht sein, getestet wurde ohne Airbox.

Stroboskop habe ich aktuell nicht. Verliehen und nicht wiederbekommen, naja....ich lerne es eben nicht. Habe aber ne komplette Zündanlage zum tauschen da.

Vergaser mag ich nicht dran glauben. Zwei neu aufgebaute Vergaser, einer von mir nach Erfahrung, der andere vom Besitzer nach Handbuch aufgebaut. Beide mit dem absolut identischen Fehler? Erscheint mir nahezu ausgeschlossen, wird aber trotzdem getestet.

Heute nachmittag bin ich wieder in der Garage. Messe zuerst Spannung beim laufenden Motor und mit höherer Drehzahl, kann bei Auffälligkeit schnell auch nen anderen Regler dranstecken.
Danach wandert der Gaser in ein anderes Motorrad und wird dort getestet, dann sehen wir weiter....
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Alt 06.12.2020, 09:16:33   #9
AmigaHarry
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Was noch sein kann: Wackelkontakte, die wegen der Vibrationen vielleicht im Bereich von 7000rpm Probleme machen.
Ideal wäre auch ein OSZI um die Welligkeit des Gleichstroms zu messen - habe schon Regler/Gleichrichter erlebt, die in einem bestimmten Bereich ordentlich was durchlassen.
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Alt 06.12.2020, 10:01:41   #10
gsmattis
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Steck doch mal ne Airbox mit passendem Luftfilter drauf. Ohne könnte sie zu mager laufen, auch wenn die Kerzen schwarz sind, was aber mMn nicht aussagekräftig ist.
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Alt 06.12.2020, 10:10:38   #11
klassikfon
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Wackelkontakte bzw verranzte Steckkontakte hab ich aufm Schirm. Wird heute alles geckeckt und gepflegt.

Wann immer ich nen Gaser in eine GS500 einbaue (kommt ja öfter vor bei mir), mache ich Testlauf mit Benzinflasche und ohne Airbox. Wenn alles stimmt, laufen die so problemlos...

Danke Euch Männers, ich schreibe abends wieder.
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Alt 06.12.2020, 10:57:09   #12
Kay73
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die beliebteste Antwort war doch mal früher: "Batterie"

Was sagt die Bordspannung bei Leerlauf und bei 7k ?

Mal rein hypothetisch: Probem mit der Ladeanlage, bis 7k reicht die Spannung der Batterie noch für die Zündanlage, darüber geht die Spannung mangels Ladung so weit in die Knie, daß es nicht mehr für jeden Funken reicht.

Wenn ich damit falsch liege- so läßt sich das wenigstens schnell prüfen und ausschließen.
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Alt 06.12.2020, 12:09:45   #13
AmigaHarry
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Ist eher umgekehrt - da will sie bei Standgas nicht mehr.
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Alt 06.12.2020, 13:55:04   #14
DaMarv
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Würde auch Boardspannung prüfen, ggf. einfach mal Batterie tauschen.
Ähnliches Problem so schon an einer DR-Z 400 gelöst.
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Alt 06.12.2020, 15:50:30   #15
klassikfon
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Grüße

Vielen Dank für Eure Hilfe. Find ich wirklich toll, dass Ihr mit mir gemeinsam nachgedacht habt.

Das Problem ist gelöst. Vergaser raus, ab in Juniors GS500......rennt wie Sau. Also wieder rein, starten, bissle warm laufen lassen. Multimeter dran, Spannung messen. Die Anzeige springt hin und her wie ein Eichhörnchen auf Speed. Von unter 10V bis über 20V (beim Gas geben) alles dabei. Also schnell aus das Ding, Regler abgezogen. Steckkontaktr leicht angegammelt. Alles schön sauber gemacht, anderen Regler ausm Regal genommen, angestöpselt......läuft, als wär nichts gewesen.

Man lernt halt nie aus....
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Alt 06.12.2020, 20:20:16   #16
AmigaHarry
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Tja, wie ich schon sagte: Wenn die LIMA/Reglereinheit stark wellige oder sprunghafte Spannung liefert, ist nicht vorhersagbar was der Signalprozessor tut.
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