Drehzahlausreisser ab 6000rpm - Kupplung?

[Che]

Salute Task Force,
ich teste meine im Nov07 erworbene GS-Dame noch auf
evtl. Macken. Bis auf morbiden Kettensatz und gelegentl.
Tropfen Öl unterm Motor nix auffälliges. Habe sie bisher
wg. der Temperaturen auch nur moderat blubbern
lassen.
Gestern bin ich dann mit ihr auf die Bahn, um ein paar
Kilometer zu reissen, dabei ist folgendes aufgefallen:
Wenn ich so um 120kmh/6k rpm kräftig am Draht ziehe,
heult das Moped erstmal richtig auf (nein, kein Finger
an der Kupplung), die Nadel geht Richtung 7-9k rpm
und fällt dann wieder zurück. Am Hinterrad spielt sich
währenddessen nichts ab. Wenn ich stattdessen mit
Gefühl Gas gebe zieht sie sich langsam hoch. Ich habs
bis auf ca. 8k rpm getestet.

Die Ausreisser habe ich in jedem Gang, scheinen sich aber
in den oberen Gängen zu häufen, was sich mit dem höheren
Windwiderstand (Last) erklären ließe.
Ich habs noch nicht ganz raus, es könnte sich noch zeigen,
daß ein warmer Motor/Öl zu zusätzlich mehr Ausreissern
führt.
Muß dazu sagen, daß ich das Moped mit Ölstand=Untergrenze,
Öltyp unbekannt, bekommen hatte. Da das Öl noch eine
schöne "Salatöltransparenz" hatte, habe ichs zum testen
erstmal nur aufgefüllt (10W40). Ich dachte daher zuerst
an Kupplungsrutschen wg. des unbek. "Altöls". Jedoch müßte
die größere Menge an nachgefülltem 10W40 zu einer
halbwegs ordentlichen Konsistenz geführt haben.
So fürchte ich, daß die Kpplg. nicht rutscht, sondern
einfach "durch" ist.
Was sagen die erfahrenen Schrauber dazu?

cheerio
Mathién

[Saugwurmmensch]

Klingt sehr nach Kupplungsrutschen.
Bei den neueren GS-Modellen sollen Produktionsfehler inkl. Materialfehler leider keine Seltenheit sein.
Wenn du also das evtl. synthetische Motoröl wechselst und auf normales, teilsynthetisches Motorradöl umstellst und das Problem nicht weg ist, würde ich die Gewährleistung am Schopf packen (falls man das nicht jetzt schon machen könnte/sollte).

btw: wieviele Kilometer hat die Maschine jetzt runter?
Der Motor ist eigentlich keiner, der einfach so aus spaß viel schwitzt oder gar tropft...und schon gar nicht bei dem Baujahr! Da würde ich auch auf Gewährleistung eine Nachbesserung erzwingen.
Was genau hat dein Kettensatz?
Hat Suzuki einen billigen Erstausrüstersatz verbaut, oder wo hapert´s?
(btw: Hab vor einiger Zeit ne neuere GS gesehen, wo die Kettenspannerbleche einfach nachgegeben haben...sollte man also mal nen kurzen Blick drauf werfen)

[Che]

Sorry Swm, kleines Missverständniss.
Es ist keine Neue GS, sondern die im Profil Angegebene.
Also Bj. 1989/55550km

Zur Kette: zu sehr gelängt, nicht mehr zu spannen, also fällig.
Zum Öl: ich habe teilsynthetisch nachgefüllt, mein Verdacht ist
daß vorher synth. drin war. Werds demnäx kpl. tauschen.
Zum Öltropfen: könnte von Ölablaßschraube oder Ölsumpfdichtg
kommen. Hoffentlich das Erstere.
Ich kann nicht ausschließen, daß das Tropfen erst seit
dem Ölnachfüllen auftritt (nein, es ging nichts daneben).

Was mich primär interessieren würde:
Kann ich mit anderen Mitteln als auszubauen feststellen, ob die
Kpplgsscheiben verschlissen sind, oder dat Dingens "nur" rutscht?

erstmal danke & Gute Nacht
Mathién

[Jannms]

Moin,
ich hatte es letzte Saisong auch, genau das Problem wie du es beschrieben hast, und nachdem wir dann die Kupplung komplett ausgebaut hatten, um zu sehen ob sie noch in ordnung ist (welches sie auch war) sind wir dann beim zusammenbauen mal darauf gekommen, dass die Kupplung oben am Hebel einfach nur zu stramm eingestellt war...
Schraube / (Vorspannung?) ein bischen weiter raus und bis heute keine Probleme mehr gehabt! Würde ich auch mal nachgucken.
Gruß Jan

[Jais]

Ich hatte in meinem alten Motor mal mit Synthetischen aufgefüllt und auch leichtes Kupplungsrutschen gehabt.
Hatte sich sehr deutlich bemerkbar gemacht beim Schleifpunkt, der ziemlich schwammig war.
Jetzt im neuen Motor flutscht alles wieder wunderbar.



PS. Ich setze 5 Kekse, dass Jannms ins Schwarze getroffen hat.

[Saugwurmmensch]

stimmt, daran hab ich grad gar nicht gedacht...könnte sein, dass ein einfaches Nachstellen Abhilfe schafft.

Ansonsten sieht man den zustand der Reibscheiben erst nach dem Ausbau des Kupplungskorbs.

[Saugwurmmensch]

Ein Vögelchen hat mir grad gezwitschert, dass dein Problem auch von zu wenig Spiel an der Kupplungsdruckstange kommen kann.
Das Spiel der Kupplungsdruckstange kann man unter der kleinen, mit 2 Kreuzschlitzschrauben befestigten Abdeckung am Ritzeldeckel einstellen.
Wenn die Druckstange vorgspannt ist, rückt die Kupplung immer ein wenig aus, was bei hartem Leistungseinsatz dann zum Rutschen führt.
Die Einstellung sollte aber mit Fingerspitzengefühl erfolgen, da dort wohl schon wenig Änderung viel ausmacht.

[Che]

ok, ganz schönes Päckchen. Ich werde mir
noch etwas Handbuchlektüre reinziehn und am
Wochenende gehts dran.
Danach werden die Kekse verteilt ;-)

Gruß M²

[Jannms]

Wer bekommt die Kekse denn?
Der der Recht hatte?

[Jais]

Wer dagegen hält und dann auch noch gewinnt.

[Che]

So Jungens,

ich habe Eure Ratschläge befolgt, dazu noch das
Werkstatthandbuch befragt (THX Cherry) und
Kplgs.-Hebel/Zug sowie -Druckstange wie dort
beschrieben eingestellt.
Danach gute 30km rumgepluckert um den Motor
langsam auf Temperatur zu bringen und dann
auf die Schnellstraße. Gashahn auf,.....5000,
...6000,...7000,....Hey! die GS kann ja richtig
anziehen ;-)
Obwohl vom Sommer noch ne SV 650 gewohnt,
macht die Ol' Lady jetzt auch Spaß.
Keine Aufheuler mehr und schön Durchzug.
Ausserdem fühlt man jetzt endlich den Schleif-
punkt, der war vorher nie richtig greifbar. Das
war eine Eierei :-<

Einziger Wermutstropfen: Nach 2 1/2 Std. rum-
pesen, wurde das Hebelspiel dann doch zu groß.
Hier muß ich noch mal den "Gummizug" nachstellen.

Tja, bleibt noch die Frage, wie die fünf Kekse
verteilt werden ;-)


cheerio
Math.

[Jais]

Wenn das Spiel vom Kupplungshebel innerhalb kurzer Zeit bedeutend größer wird, ist nicht selten ein gerissener Strang des Bowdenzuges Schuld. Solltest da noch mal nachschauen. Wenns während der Fahrt abreißt, kanns unter Umständen weh tun.



Kekse wie folgt:
Spiel am Kupplungshebel --> Jannms
Spiel an Kupplungsdruckstange --> SWM
Wenn beides zutrifft, behalt ich sie.

[Che]

Hatte ich noch vergessen:

Zitat von Saugwurmmensch

Die Einstellung sollte aber mit Fingerspitzengefühl erfolgen, da dort wohl schon wenig Änderung viel ausmacht.

Du hast Recht, eine knappe Viertel Schraubendrehung zuviel
an der Kupplungsdruckstange machte beim Einlegen des ersten
Ganges aus einem weichen "Klock" ein hässliches "Krrrrrrrkkk".



Math.

[Che]

Oh ja, daß werde morgen ich bei Tageslicht gleich
checken.
Ich dachte zuerst, daß sich viell. die Kontermutter
am K-Hebel gelockert hat.

Zitat von Jais

Kekse wie folgt:
Spiel am Kupplungshebel --> Jannms
Spiel an Kupplungsdruckstange --> SWM
Wenn beides zutrifft, behalt ich sie.

Sieh an, das Krümelmonster *lol


Gruß
Mathián

[Saugwurmmensch]

Auch auf die Gefahr hin meinen Keks zu verspielen:
War die Kupplungsdruckstange "vorgespannt", oder lag es vermutlich gar nicht daran, weil der Bowdenzug verschlissen ist?

[Che]

Zitat von Saugwurmmensch

War die Kupplungsdruckstange "vorgespannt",

Ich meine ja, aber ganz sicher bin ich mir nicht. Die
Position der Stellschraube hat sich jedenfalls deutlich
geändert. Aber auch Die, der beiden anderen Stellschrauben.

Der Bowdenzug macht noch einen passablen Eindruck.
Ist gefettet, fühlt sich beim ziehen gut und gängig an.
Keine Kratz- oder Schabgeräusche.
Die Testfahrt hat heute ein ähnliches Bild wie gestern
ergeben. Kuppeln und Schalten = ok, erst gegen
Ende der Tour = Schalten wieder etwas hakelig.
Viell. höre ich da auch nur das Gras wachsen, weil
durch das Verstellen der Öffnungspunkt am Kpl.-Hebel
von ganz vorne nach hinten verrutscht ist. Da ist
Nacharbeit nötig.
Ich erwäge trotzdem, das Seil präventiv zu tauschen.

@Jais
Salomonisches Urteil: 2 für Jannms
2 für SWM
1 für Dich
Salute
Mathien

[Saugwurmmensch]

Hab mir grad sagen lassen, dass die 1/4 Umdrehung an der Kupplungsdruckstange schon zu viel war und daher das Hakeln bei warmen Motor kommt.
Edit:

Zitat von verbali

Die Schraube lösen, dann ganz vorsichtig spannen, bis nen Widerstand zu spüren ist. Dann wieder einen mm zurück, und dann die Kontermutter wieder festziehen. Dabei darauf achten das man die Schraube nicht wieder spannt.

[Che]

Nur 1mm?
Dann ist mir das klar.
Im WHB steht 1/4 bis 1/2 Umdrehung.
Dachte mir aber schon, daß das nur
ein grober Richtwert ist.
Na ja, let's go Trial and Error

Auf jeden Fall Danke für die Tips
Mathien

Ich hatte das selbe Problem mit der Rutscherei ab 6000... Konnte ich grad eben recht problemlos mit der kleinen Schraube unter dem Deckelchen einstellen. ABER: So bis 4000rpm kann ich problemlos ohne die Kupplung zu ziehen raus und runterschalten. Kann ich das mit dem kleinen Rädchen oben am Griff einstellen, oder wie machich das?

[Saugwurmmensch]

Wenn deine Kupplung sauber trennt brauchst du nichts verstellen.
Dass man ohne Kupplung schalten kann ist ja normal.

Ob deine Kupplung richtig trennt überprüfst du auf dem hauptständer:
Motor an-> Kupplung ziehen ->Gang rein.
Wenn das Hinterrad dreht, mit der Fußbremse stoppen. Wenn der Motor dabei merklich abtourt oder ausgeht trennt die Kupplung nicht richtig.

Nochmal zum Verständniss:

Wenn ich die Kupplung gezogen halte, dann sollte sich das Hinterrad aber nicht drehen, oder?

[Saugwurmmensch]

wenig.

Ein Bisschen dreht sich das Hinterrad, weil das Öl zwischen den Reibscheiben strömt und damit trotzdem Bewegung ins Getriebe kommt.
Ist aber nur "passiv" und durch die Viskosität des Öls bedingt.
Deshalb sollste das Hinterrad ja abbremse, wenn´s anfängt sich zu drehen.
Wenn´s nur durch den Ölfluss gedreht wird, passiert nix, wenn der Motor anfängt runterzutouren oder abwürgt trennt die Kupplung nicht vollständig.

[Che]

Ich habe bei meiner heute nochmal den empfohlenen Millimeter
an der Kupplungsdruckstange nachgestellt und bin jetzt
ganz zufrieden.
Die Kupplung trennt sauber
Kein Heuler ab 6000rpm, dafür gut Durchzug.
Schalten fühlt sich auch ganz gut an.

Zitat von Riotmaker

...kann ich problemlos ohne die Kupplung zu ziehen raus und runterschalten.

Goil, nicht wahr? Schalthebel leicht vorspannen, kurz vom Gas und
gleichzeitig Vorspannung etwas verstärken, schon flutscht der
nächsthöhere Gang rein. Geht bei meiner Alten richtig gut.
Runterschalten ohne Kplg. tu ich nicht, da ich zu wenig Übung mit dem
Zwischengas habe und die Kupplung sollte noch ein bischen halten.
Ausserdem mag ich keine Überraschungen durch ungewolltes Bremsmoment
des Motors (Kurve etc.!)

Ahoi, Alaaf, Helau
Mathién

das gibts nicht!
das ist nicht mein tag!
falscher thread!

[Saugwurmmensch]

wenn du die Gänge reinschnarren und bei 6000 touren die Kupplung rutscht, sieht es ganz nach Ches Problem mit dem Spiel an der Kupplungsdruckstange aus.

Vielleicht schreibt Mathien dir/uns ja eine schöne Anleitung zur genauen Justage der Druckstange!? ^^

[Che]

Prolog:
Ich habe das jetzt mal eben schnell hingerotzt, während draußen
schon die GS-Gemeinde durch die Sonne schiesst Wer dazu
noch Pics haben möchte, solls sagen. Ich bemühe mich dann
später darum, welche nachzuliefern.
Ausserdem muß ich vorrausschicken, daß etwas Nachstellen
an Kpl-Hebel oder Kpl-Druckstange vielleicht genügt hätten.
So wie es JANNMS und SWM empfohlen hatten.
Da ich aber die Vorgeschichte meiner GS (habse erst seit 11-07)
nicht kenne, habe ich mich für eine Wartungsjustage entschieden.

- Auszug aus Suzuki's Werkstatthandbuch -

Kupplung einstellen (1000km, dann alle 6000km/12 Monate)

° Kupplungshebel:
Die Kontermutter am Kuppl-Hebel lösen und den Einsteller ganz
in den Kupplungshebelhalter drehen.

° Kupplungszug am Motor (linke Seite vorm Anlasserdeckel):
Die Kontermutter lösen und den Einsteller erforderlichenfalls so
drehen, daß der Kupplungshebel etwas Spiel bekommt.
° Die Kupplungsausrückabdeckung entfernen
Kleiner runder Deckel, linke Motorseite, die zwei Schrauben lösen.
Darunter ist die Einstellschraube der Kupplungsdruckstange mit
Kontermutter zu sehen.

° Die Kontermutter lösen und die Einstellschraube zwei oder drei
Umdrehungen herausdrehen.
° Die Einstellschraube langsam hineindrehen, bis starker Widerstand
spürbar wird.
Von dieser Position die Schraube 1/4 - 1/2 Drehung zurückdrehen
und die Kontermutter sichern.

° Den Einsteller vorm Anlasserdeckel nachstellen, so daß ein Kupplungs-
hebelspiel vom 4mm erhalten wird und dann die Kontermutter anziehen.
° Den Einsteller am Kupplungshebel mit der Kontermutter sichern.

Haha.
So einfach funkts vielleicht bei einer GS mit wenig km, bei meiner nicht!

So gings bei mir voran:
Nach dem Eindrehen der Einsteller oben und unten, hing der K-Zug selbst
bei angezogenem K-Hebel zuerstmal vollkommen lose herum, also nix mit
"etwas" Kupplungshebelspiel, *hmmh.

Dann K-Druckstange wie oben beschrieben eingestellt. Dabei ist mir auf-
gefallen, daß sich beim Anziehen der Kontermutter die Einstellschraube
minimal mitdreht, grrrr. Also nochmal von vorne und diesmal die Einstell-
schraube beim Anziehen der Kontermutter mit dem Schlitzdreher fixiert.

Jetzt den Einsteller unten wieder angezogen, aber selbst vollkommen
eingedreht hängt der Zug lose rum. Hmmh. Ok, ergo gehts darum eine
Mittelposition zwischen Einsteller unten und oben zu finden.
Deshalb den Einsteller unten wieder gelockert, um Justagespielraum
zu haben und mit dem Einsteller oben nachgespannt, sodaß **subjektiv
4mm Hebelspiel bleiben.
Das Kupplungsrutschen war dann weg, dafür krachte die Kupplung
gerne mal in die unteren Gänge. Das ließ sich beseitigen, nachdem
ich die Einstellschraube an der Kupplungsdruckstange minimal nach
rechts nachgedreht hatte.
Hier zeigte sich: ***Sein oder nicht Sein liegt zwischen 0,5 - 1mm

* Das große Spiel gefällt mir nicht. Habe deshalb neuen K-Zug geordert.
** Ich habe nach der Testfahrt leicht nachgestellt, mir war der Hebelweg
zum Trennpunkt doch zu lang.
*** Copyright William S.

Anm..
Ich habe das zu erstenmal gemacht, schildere also nur meine eigenen
Erfahrungen. Das muß nicht bei jedem so hinhauen.

Mathien