Reifen einfahren

[Campino]

Hi zusammen,

da ich ein rechter Angsthase bin wenn es darum geht mit neuen Reifen zu fahren wollte ich mal fragen, wie ihr das macht...
Also das Einfahren.
Eventuell hat ja noch irgendwer einen Trick für mich, damit ich nicht immer die ersten 200 km in jeder Kurve aufrecht fahre...

Mein Vorgehen ist folgendes (gerade eben so gemacht):

Rad mit neuem Reifen montieren, den Reifen mit Bremsenreiniger abwischen und dann eine runde Slalom fahren.
Dazu geh ich immer auf "asphaltierte Feldwege" ohne verkehr und fahr im zweiten Gang Slalom von einer Seite der Straße auf die andere (bei etwa 20 - 50 kmh) im Anschluss such ich mir einen leeren Parkplatz und übe mich im Kreise fahren.
Das macht dann in Summe etwa 30 km aus. Ein gutes Gefühl hab ich mit dem neuen Reifen aber noch lange nicht. Das kommt erst nach 200 - 300 km aufm Bock.

Wie handhabt ihr das mit dem Reifen einfahren. (Und bitte erspart euch die "ich kümmer mich da garnicht drum" Kommentare.)

Ich bin auf eure Tipps gespannt.

Ist so. Reifen drauf und fahren. Die Schräglage langsam steigern, nicht sofort auf die Kante. Kannst ja den Reifen auch etwas mit Schmirgelpapier aufrauen. Was soll bei der Mofa schon passieren.

[Campino]

Das Mofa war heute ne 1200er Bandit...

[Streetsoldier]

Ich hab nehm den neuen Satz immer mit auf meine Hausrunde mit. Sind so 10km vom Reifendealer weg. Dann Hausstrecke dort auf meiner Lieblingsecke 3-4 Runden die Kurven rauf und runter. Schräglage nach und nach steigern sobald s Gefühl für die Pelle kommt. Bisher fahr ich damit immer ganz gut. Wird dieses Jahr auch noch kommen, die Streety brauch zum Sommer wohl n neuen Satz

[gsmattis]

Ich bin da auch echt schisserich, trotz abwaschen mit Bremsenreiniger und anschleifen.
Bis ich total entspannt fahren kann muss der Reifen bis auf den üblichen ungenutzten Rand komplett matt sein. Bis dahin langsam steigern und hoffen, dass er grippt (was er ohne Probleme tut, aber der Kopf ist ein Schisshase).

[Jim Knopf]

Einfach nur fahren und steigern.

Den ganzen Quatsch mit abwischen und Schmirgelpapier kannste in die Tonne kloppen. Machen nur echte Möchtegerne!

[gsmattis]

Was hat das mit “möchtegerne“ zu tun, wenn man's für sein Gewissen macht?

[Jim Knopf]

Zitat von gsmattis

Was hat das mit “möchtegerne“ zu tun, wenn man's für sein Gewissen macht?

Weil es totaler Quatsch ist, damit sein Gewissen zu überlisten!
Einfach anständig fahren und steigern.

[fw2842]

Zitat von Jim Knopf

Weil es totaler Quatsch ist, damit sein Gewissen zu überlisten!
Einfach anständig fahren und steigern.

+1

[gsmattis]

Wenn du das nicht brauchst, ok. Aber lass andere so machen, wie sie das wollen und für richtig halten! Überlisten hin oder her.
Und klar war, dass fw-irgendwer deine Antwort gut findet.

[Jim Knopf]

Klar lass ich jeden machen, wie er/sie es will. Trotzdem totaler Schwachsinn mit anschleifen und abreiben.
Schreibst doch jedes Jahr deinen Müll zu dem Thema.

[gsmattis]

Zitat von Jim Knopf

Schreibst doch jedes Jahr deinen Müll zu dem Thema.

Dann bring jetzt mal ein paar Beispiele, wenn du schon solche Behauptungen aufstellst!
Du bist doch auch nicht besser und lädst deinen geistigen Dünnschiss ab wo du nur kannst. Hauptsache stänkern!

[Campino]

Zitat von Campino

(Und bitte erspart euch die "ich kümmer mich da garnicht drum" Kommentare.)

Das bring jetzt nur mäsigen Mehrwert.
Mich interessieren konkrete Tipps um ein besseres Gefühl auf dem Bock zu haben.
Und Wege das Einfahren zu beschleunigen.
Wenn ich einfach die ersten 100 km vorsichtig fahre ohne dabei aktiv Kurven zu machen hab ich zwar nen perfekt eingefahrenen "Mittelstreifen" aber die Flanken sind kaum angekratzt -> daher der Thread.

Vll ist die Frage auch für manchen unverständlich gestellt oder ich stell mich zu blöde an.

[Jim Knopf]

Duracell, was für Beispiele willst Du denn?
Fahr doch einfach Kurven und schon sind die Reifen angefahren. Kann ich doch nix dazu, wenn Du keine Bergstrecke vor der Haustür hast!
Campino macht es ja schon richtig, in dem er 8er fährt auf nem separatem Platz.
Der Rest ist Kopfsache und deshalb, wie schon mehrfach geschrieben, einfach nur fahren. Und nix anderes.

Und es reichen 20 km, dann ist die Trennschicht eh runter!

[gsmattis]

Nö, genau so hab ich´s verstanden und so geht´s mir auch.

[berndy]

@gsmattis und Jim Knopf Seid so gut und schaukelt es nicht hoch. Es bringt niemanden weiter.

Mit seinen Reifen soll es jeder so machen, wie er es für sich braucht.

Man kann aber auch aus jedem Killefitt eine (Pseudo-)Wissenschaft machen. Siehe diverse Öl- und Reifenfreds. Jetzt kommt noch ein Reifeneinfahrfred dazu. Meist sind die Leute, die am meisten Wissenschaft daraus machen, die, die die wenigsten Kilometer im Jahr auf der Uhr haben. Wahrscheinlich ein Ergebnis aus Angst, Unwissenheit, Unsicherheit und Unerfahrenheit.

[gsmattis]

Ich glaube, nach 60.000km kann man nicht mehr von Unerfahrenheit sprechen. Aber darf man nicht auch ein bisschen schisserich sein, wenn man nicht 2 Mal in der Saison einen Reifen einfahren muss?

Ich hatte insgesamt 5 Mal nen neuen Satz in 8 "Saisons" (9 Jahre mit 1 Jahr Zwangspause), wobei ich den letzten auf der Bandit nur 100km bewegt habe und mit dem auf der neuen bin ich jetzt 300km gefahren.

Jeder wie er will. Ich habe alles zum Thema gesagt.

[Campino]

Zitat von Thom

Man kann aber auch aus jedem Killefitt eine (Pseudo-)Wissenschaft machen. Siehe diverse Öl- und Reifenfreds. Jetzt kommt noch ein Reifeneinfahrfred dazu. Meist sind die Leute, die am meisten Wissenschaft daraus machen, die, die die wenigsten Kilometer im Jahr auf der Uhr haben. Wahrscheinlich ein Ergebnis aus Angst, Unwissenheit, Unsicherheit und Unerfahrenheit.

-.-

Solche Antworten bringen keinen weiter!
(und weil ich mir auf den Fuß getreten fühle: von März 2016 bis Feb. 2017 auf der GSXR vier Hinterreifen, zwei Vorderreifen und c.a. ~22000 km. Genaue Werte kann ich dir geben wenn ich heut Abend wieder in meine Garage gucken kann...)

[DonArcturus]

Das Thema mit neuen Reifen nicht so sehr zu Kopf steigen lassen. Ein neuer Reifen gript natürlich nicht so gut wie ein eingefahrener, aber er wird trotzdem genug Halt bieten, um auch einigermaßen zügig fahren zu können.

Fahrtechnisch gesehen: Ich würde einfach nicht von Anfang an das Bike in die Kurve knallen, wie man es eben mit eingefahrenen Reifen tut. Gehe so vor, wie wenn die Temperaturen niedrig sind und der Reifen nicht aufgewärmt.

Außerdem ist ein (kleiner) Rutsche nicht immer gleich ein Sturz.

PS: Neue Reifen auf Nässe ist eher problematisch. Wenn möglich meiden.

[Saugwurmmensch]

Gegens anschmirgeln ist nichts einzuwenden.

Bin ja immer ein Freund des "worst case" Szenarios und das beinhaltet in diesem Fall ein Ausweichmanöver mit ganz frischen Reifen.
Da ist dann nix mehr mit langsam Schräglage steigern.

Den Form-Glitsch runterholen bringt da schon einiges.
Die Mikroverzahnung für den finalen Grip im Grenzbereich bekommt man damit aber auch nicht hin. Da hilft wirklich nur fahren.

[Jim Knopf]

Brauche auch jedes Jahr 2 Sätze und das schon seit 30 Jahren! Die gefahrenen km sind dabei komplett unwichtig!

Fühle mich nicht wie Campino auf den Fuß getreten, aber diese Pseudo Kopfgequatsche hat nix mit Moped fahren zu tun. Wenn Ihr so Schiss habt mit neuen Reifen zu fahren, dann besorgt euch angefahrene von nem Kringelfahrer!

[Campino]

Zitat von Saugwurmmensch

Gegens anschmirgeln ist nichts einzuwenden.

Bin ja immer ein Freund des "worst case" Szenarios und das beinhaltet in diesem Fall ein Ausweichmanöver mit ganz frischen Reifen.
Da ist dann nix mehr mit langsam Schräglage steigern.

Den Form-Glitsch runterholen bringt da schon einiges.
Die Mikroverzahnung für den finalen Grip im Grenzbereich bekommt man damit aber auch nicht hin. Da hilft wirklich nur fahren.

Das hab ich tatsächlich mal probiert aber ich hatte nicht den Eindruck, das mein Schmirgelpapier da ernsthaft was abgetragen hat... kam mir hinterher immer noch ziemlich schmierig vor.

Wie machst du das?

[Saugwurmmensch]

Hab das nur als Frischling gemacht...heute hab ich dafür irgendwie nichtmehr die Zeit...

Damals wars Seifenwasser und Wurzelbürste.

Da sich die Trennschicht ziemlich schnell abfährt, sind 8en im Gewerbepark sicherlich das einfachste und schnellste Mittel mit garantiertem Erfolg.

Da kann man - gerade zu Saisonbeginn - auch gleich Gefahrenbremsung und Co auffrischen.

[DonArcturus]

Wie gesagt, den Unterschied merkt man eher, wenn man von Haus aus krasser unterwegs ist.
Einfach fahren. Bei deiner eher vorsichtigen Fahrweise wirst du bei Weitem nicht an die Haftgrenze kommen, auch wenn der Reifen neu ist (nicht böse gemeint ^^)

[Campino]

No offense taken

Don weis ja wie ich unterwegs bin.
Scheinbar ist es wohl tatsächlich so, dass ich mir da zu viel Kopf drum mache.
(die Erkenntnis allein ändert aber auch nix daran.)

Ich hab das Thema auf gemacht, weil ich dachte, dass es noch anderen im Magen liegt und die auch an Ideen und Vorschlägen interessiert sind. Ist wohl nicht so o.O

Dann bleib ich halt auf den ersten 200 km ein großer Feigling in den Kurven und auf den folgenden ein kleiner eventuell wird's ja nach dem Kurventraining im April besser

[Knoz]

So hat der Thread doch was gebracht. Hatte mir vorgenommen n Fahrsicherheitstraining und vielleicht n Kurventraining zu machen und hätte es wegen aktueller Überlastung mit Arbeit völlig vergessen das mal rauszusuchen und rechtzeitig drum zu kümmern.

Top Campino

[gsmattis]

Ich mache Ende April ein Intensivtraining, organisiert von unserem Stammtisch.

[RomanL]

Um gsmattis und Campino mal ein wenig aus der Schisserecke zu befreien: Ein namhafter Motorradhändler aus unserer Stadt, der als ex-Rennfahrer und nach wie vor sehr aktiver CBR-Treiber sicher so einiges an Erfahrung hat, gibt kein einziges Möp mehr zu Probefahrten oder Übergaben heraus, was frische Reifen hat. Die werden alle von ihm persönlich auf grobem Asphalt und einer Betonfläche nahe dem Laden eingefahren.
Ursache ist schlicht und ergreifend, daß er zwei Maschinen zerlegt zurück bekommen hat - und beide in der ersten (harmlosen) Kurve weggerutscht. Etwas zu viel Gas, schon war's das. Seitdem er nun alles erst mal einfährt, gab's keinen Bruch mehr.

Also so ganz unbegründet ist die Sorge um die ersten paar km nicht, und Campino hat's eigentlich sehr praktikabel beschrieben - kurzes Abwischen nach der Montage und dann kontrolliert bis auf den Angsstreifen runterarbeiten. Unsere Pneus werden auch erst mal über ein paar staubige Schotterwege gejagt, bevor sie dann auf der Straße entpickelt werden. Geht bei Enduros aber auch deutlich einfacher als mit den glatten Straßenpellen

Der Rest der Kommentare stimmt aber auch im Grundsatz, mal muß nicht aus jedem Helikoptereltern-Hirnfurz wirklich eine Dissertation machen... Wer achte fährt, der lebt auch mit funkelniegelnagelneuen Reifen lange.

Gruß
Roman


PS: Etwas anders ist das bei solchen Stollen wie dem K60 oder dem TKC80, wo man doch so seine 500km benötigt, um sie wirklich im Griff zu haben. Das liegt aber weniger am Trennmittel als an der Stollenkontur, die man sich erst mal kippelfrei abfahren muß. Da hilft dann eh kein schleifen und abwischen mehr...

[Campino]

Nachdem das thema wieder aufgewärmt wurde noch ein update:

Meine "Kurvenangs"t hat sich nach dem schräglagentraining beim adac in augsburg tatsächlich gebessert!
Jetzt krieg ich regelmäßig die rasten meiner bandit auf die straße!

kann so ein training jedem empfehlen!
der trainer in augsburg war zwar nicht so dolle aber der platz ist wirklich bombastisch!

[barsch,]

Was kostet der Spaß denn und wie lange dauert das Training? Bist du mit dem eigenen gefahren oder mit einer Test Trainingsmachine? Die haben doch glaube ich so ne Art Stützräder in XXL.

[fw2842]

Zitat von Thom

Man kann aber auch aus jedem Killefitt eine (Pseudo-)Wissenschaft machen. Siehe diverse Öl- und Reifenfreds. Jetzt kommt noch ein Reifeneinfahrfred dazu. Meist sind die Leute, die am meisten Wissenschaft daraus machen, die, die die wenigsten Kilometer im Jahr auf der Uhr haben. Wahrscheinlich ein Ergebnis aus Angst, Unwissenheit, Unsicherheit und Unerfahrenheit.

+1

[Campino]

Hatte einen Gutschein... ich glaub es waren 95€.

Des Training hat ~ 6h gedauert und lief folgendermaßen ab:

~0,5h theorie,
~0,5h das "Auslegermotorrad" fahren (wobei dir das garnix bringt... und einfach nur eigenartig ist)

Der Rest war auf dem eigenen Motorrad
~2 h Kurvenfahren auf einer angelegten Bergstraße mit Serpentine auf dem ADAC Platz (also ideallinie lernen, Kurvenkombinationen fahren und unterschiedliche Kurventechniken fahren)
~3 h Übungen in einem gigantischen Kreisverkehr (maximale Schräglage erreichen, bremsen in Schräglage, Kies in der Schräglage)

Der Trainer hätte aber mehr Feedback von sich aus geben sollen.
Das hat man nur bekommen wenn man direkt nach Tipps gefragt hat.
Aber dann hat er alles mit gemacht (voraus fahren, hinterher fahren, Fehler analyse etc.)

Hier noch ein googlebild von dem ADAC Platz

[barsch,]

Das klingt recht vernünftig.Ich hatte mal bei uns am Sachsenring geschaut und da war mit 95€ nichts zu holen.Wenn ich mich recht erinnere so knapp 300 Äste.naja,evt. wirds bei mir ja auch mal ein Geschenk.

[DonArcturus]

Die Ring-Trainings sind immer etwas teurer. Aber man findet im günstigsten Fall was für 200-250 €.
Andere Trainings finden auch gerne mal auf Parkplätzen statt. Diese sind für Anfänger aber häufig völlig ausreichend. Diese können dann auch sehr günstig sein, aber man sollte sich im Vorhinein informieren, was der Kurs beinhaltet und ob andere Teilnehmer mit dem Kurs zufrieden waren.