Fahrwerk einstellen.

Peoples schrieb:

so, ich schreib hier ein wenig übers fahrwerk im allgemeinen, wobei ich mein wissen zum grössten teil aus büchern (wilbers, sehr zu empfehlen), und zu kleinem von meiner ehem. Suzi und aktueller kawa habe. Bei anregungen ect. Bitte melden.

Ich für meinen teil finde eine grundeinstellung vom fahrwerk extrem wichtig, entweder frei nach der betriebsanleitung (bei der kawa wars zufällig für GENAU mein gewicht ausgelegt) oder nach vollgender anleitung. Damit hat man eine „solide“ grundlage, und kann sich zu „seiner“ fahrwerksoptimaleinstellung hintasten.

(hab ich auch nur aus nem buch)

das alles sollte man bei „warmen fahrwerk“ machen, da sich das fahrwerk in kaltem zustand anders geben kann, ich hab noch nicht ausprobiert, ob man was merkt.

Vor jedem rumstellen am FW sollte man sichergehen, das alle wichtigen lager im FW leichtgängig und spielfrei sind (wobei axialspiel am schwingenlager nicht ganz so verheerend ist, solange es im rahmen liegt, irgendwo bei nem halben mm )

Bei der verstellung der federbasis (mehr ist beim standardfahrwerk der suzi eh nicht möglich) wird einzig und alleine das verhältniss von positivem zu negativem federweg eingestellt, auf die federhärte/federrate hat dies keinen einfluss.

1. vorne:

das motorrad ohne fahrer und gepäck, quasi in grundform komplett aus der federung ziehen, bis das vorderrad abhebt (hauptständer) und von staubschutzkappe zu einem beliebigen punkt gemessen (untere gabelbrücke).
Dann das mopped abbocken, einige Mal ordentlich einfedern, und von alleine ausfedern lassen, dieselbe strecke noch mal messen. Im idealfall sind es jetzt etwa 30mm weniger, oder 30mm negativer federweg.

Jetzt selbst auf das mopped setzen, mit etwa dem gewicht, wie man normalerweise unterwegs ist, und natürlich auch mit der gewohnten sitzhaltung, nochmals ein bischen ein/ausfedern, und das volle gewicht aufs mopped bringen (fast keine belastung auf dem fuss). Nochmals messen, jetzt sollten zwischen 40 und 45mm fehlen (negativ-weg mit belastung).
Sollte der wert nicht erreicht werden, dann an den holmen nachstellen, aber auf die 30mm aus der ersten messung „hinarbeiten“.

2. hinten

dasselbe spiel. Gemessen wird hinten von der achsmutter, zu einem fixpunkt am rahmen, der theorethisch auf der kreisbahn der achsmutter liegt (angenommen, man könnte die schwinge bis zu rahmen hochdrücken).

Der wert ohne gewicht liegt hier bei etwa 15mm, der wert mit fahrer und gepäck wieder bei 40-45mm.


Liegen die beiden werte weiter auseinander, kann man sagen, die feder ist für das fahrergewicht zu weich, weil ja zum erreichen des 2.wertes, die feder extrem vorgespannt werden muss, so das das motorrad aleine nicht in die nähe des 1. werts kommt.
Sind die werte zu nah, ist es genau andersrum. Gilt natürlich nur für lineare federn, bei progressiven ändert sich ja die federrate mit dem federweg.

Das ist natürlich nur die grundeinstellung, wer sportlich/hart mag, kann natürlich „einfach so“ ne härtere feder einbauen.

Auf die dämpfung gehe ich nicht ein, ausser das es pauschal zu sagen gibt, „so weich wie möglich, so hart wie nötig). Also das heck z.b.: reindrücken, ausfedern lassen, und darauf achten das es so schnell wie möglich, ohne nachschwingen ausfedert.

Ist die zugstufe zu gering, kann sich das mopped aufschaukeln, ist sie zu hoch, könnte sich das mopped in kurven in die federung „pumpen“, sprich die federung kommt nicht schnell genug gegen die zugstufe an.

Die dämpfung vorne kann auch über das gabelöl gemacht werden.


Das alles ist die grundeinstellung, von hier aus, kann man sich jetzt sinnvoll, zur persönlichen einstellung vorarbeiten.


2 FW-tuningtipps aus dem buch:

1. gleitrohre der gabel aufpolieren, soll die losbrechkraft der gabel veringern.
2. die aussenseite der gabelfedern selber polieren, das soll die reibungskräfte der feder an der innenwand der gabel reduzieren.


Zur FW-geometrie läst sich kurz sagen, hohes heck-> steiler lenkkopfwinkel = sehr handlich, leichtes kurveneinlenken, allerdings nervöser beim bremsen und bei geradeausfahrt.


ich lasse mich gerne weiter aufklären, wenn jemand meint, es fehlt was, nur zu